Liebe Leserin, liebe Leser,
zum Wochenstart notierte die Aktie von ITM Power am Handelsplatz London bei 0,44 Britischen Pfund (£) und damit deutlich unter der Bewertung vom Jahresanfang. Nach leichter Verbesserung bereits am Dienstag aber machten die Papiere des britischen Wasserstoff-Spezialisten am Mittwoch einen gewaltigen Satz. Um zeitweilig mehr als 30 Prozent ging es mit der ITM-Aktie nach oben auf zwischenzeitlich 0,63 £. Auch wenn sie mittlerweile wieder etwas abgegeben hat, die Euphorie an den Märkten hatte freilich ihren Grund.
ITM Power verringert Verluste
Denn ITM Power hat am Mittwoch Halbjahreszahlen vorgelegt und den angepeilten Jahresumsatz bestätigt. Das EBITDA habe sich positiv verringert und die Liquidität sich erheblich verbessert, hieß es. Das Unternehmen verwies darauf, dass die Leistung in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2023/24 bis zum 31. Oktober sie „einen Schritt näher an ein profitables Unternehmen in der Zukunft“ bringt. Erreicht worden sei dies durch größere Kapitaldisziplin, Kostensenkungen und verbesserte Prozesse.
Der Umsatz stieg demnach von 2,0 Millionen im Jahr zuvor auf 8,9 Millionen Pfund, was hauptsächlich auf Produkt- und Serviceeinnahmen aus Cube-Lieferungen nach Deutschland und einer Reihe von NEPTUNE-Einheiten zurückzuführen sei. Dies stelle „eine Steigerung im Vergleich zum Trading Update-Wert von 7,5 Mio. £ dar, da wir ein kommerzielles Gespräch mit einem Kunden abgeschlossen haben, das im Dezember noch im Gange war“.
- Der Bereinigte EBITDA-Verlust betrug 21,0 Mio. £ (H1/23: 54,1 Mio. £)
- Barmittel am Ende des H1/24 von 253,7 Mio. £ (H1/23: 317,7 Mio. £)
ITM: „Deutliche Verbesserung zum Vorjahr“
Der Bruttoverlust belief sich nach ITM-Angaben auf 8,2 Mio. £ (H1/23: 45,6 Mio. £), „eine deutliche Reduzierung aufgrund eines verbesserten Managements der in der Ausführung befindlichen Projekte“, wie es heißt. Die in diesem Zeitraum getroffenen Rückstellungen betrafen demnach in erster Linie die Zusammenarbeit mit Kunden, um bestehende Projekte zu nutzen, um neue Stacks vor Ort zu testen, was den schnellsten Weg zur Validierung darstelle. Die Bruttoverluste waren auf die Schließung von Altprojekten, makroökonomische Bedingungen (Inflation) und Qualitätskosten zurückzuführen. Dies stelle jedoch eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr dar.
„Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass wir die Umsetzung unseres 12-Monats-Plans pünktlich abgeschlossen haben. Die erste Hälfte des Geschäftsjahres zeichnet bereits das frühe Bild eines neuen ITM, das zu entstehen beginnt“, jubilierte Dennis Schulz, CEO von ITM. Das spiegle sich in den verbesserten Finanzergebnissen wider, so der Manager. „Wir haben in den letzten 12 Monaten erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Mit unserem Plan konnten wir die dringendsten Probleme erfolgreich lösen, um das Schiff wieder in Ordnung zu bringen.“
Optimistischerer Ausblick für Fiskaljahr
Es habe ITM Power laut ihres CEO zu einem stärkeren, fokussierteren und leistungsfähigeren Unternehmen gemacht. Man habe einen Kulturwandel vollzogen und die Transformation des Unternehmens habe Projektabwicklungsleistung spürbar verbessert. „Wir haben jetzt eine starke Grundlage für Wachstum“, betont Schulz. Die langfristige Entwicklung von grünem Wasserstoff bleibt nach Einschätzung des ITM-Chefs „eine beispiellose Chance“. Bei der unveränderten Notwendigkeit der Dekarbonisierung werde die Nachfrage nicht sinken, sondern einfach nur ansteigen, was danach zu einem exponentiellen Wachstum führen werde.
Auch mit Blick auf das Fiskaljahr 2024 wird ITM Power optimistischer: Während die Umsatz-Guidance bestätigt wird (10 bis 18 Millionen Pfund) rechnen die Briten laut Der Aktionär nun mit einem geringeren Verlust beim bereinigten EBITDA zwischen 45 und 50 Millionen £ (zuvor: Fehlbetrag zwischen 45 und 55 Millionen £). Per Ende des Fiskaljahres will ITM dann einen Cash-Bestand zwischen 200 und 220 £ausweisen. Hier lautete die Zielvorgabe dem Bericht zufolge zuvor 175 bis 200 Millionen £.
ITM Power macht’s besser als Nel ASA
Das alles hat die Märkte in Verzücken versetzt, damit hatten offenbar die Wenigsten gerechnet. Und so notiert die ITM-Aktie trotz leichter Korrektur auf aktuell 0,58 £ rund ein Viertel höher als noch vor einer Woche. Was dabei jedoch nicht übersehen werden darf, dass die Kursverluste zuvor enorm waren. Im zurückliegenden Halbjahr hat ITM noch immer glatt ein Drittel an Börsenwert eingebüßt. Aufs Jahr gesehen sind es rund 40 Prozent.
ITM Power Aktie Chart
Damit allerdings steht der kleine britische Wettbewerber weitaus besser da als etwa die norwegische Nel ASA. Der Hersteller von Elektrolyseuren und Wasserstoff-Tankstellen mit Sitz in Oslo hat im gleichen Zeitraum sogar 70 Prozent eingebüßt. Und so hatte JPMorgan-Analyst Patrick Jones in der vergangenen Woche den richtigen Riecher: Er strich das Kursziel für Nel drastisch von 11,40 auf 6,40 norwegische Kronen zusammen.
Mittleres Kursziel für ITM-Aktie bei 1,01 Pfund
Die Stimmung der Anleger sei im europäischen Wasserstoffbereich zuletzt ausgesprochen negativ gewesen, merkte der Analyst an. Auf operativen Fortschritten werde wohl weiter der Fokus liegen, so seine Einschätzung. Nach einer Überarbeitung seiner Erwartungen äußerte der Experte weiter seine Präferenz für ITM Power. Insgesamt sehen die Analysten laut aktien.guide noch Luft nach oben:
- Das durchschnittliche Kursziel für die ITM-Aktie liegt aktuell bei 1,01 Pfund
- Damit sehen die zwölf Experten ein weiteres Kurspotenzial von gut 70 Prozent
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