Investieren Sie schon jetzt in Nordkorea, mittels dieser „geheimen“ Aktie (Teil 2)

Während ihrer bilateralen Gespräche diese Woche veröffentlichten die beiden Koreas einen vorläufigen Plan, sich gemeinsam für die Olympischen Spiele 2032 bewerben zu wollen. Damit hatte bis dahin noch niemand gerechnet!

Es wird zwar wahrscheinlich noch einige Jahre dauern, bis Frieden, Denuklearisierung und das Ende der wirtschaftlichen Sanktionen gegen den Norden erreicht sind. Die symbolträchtigen Nachrichten über die Olympiade-Pläne machten jedoch auch skeptischen Beobachtern klar, dass die Gespräche zwischen den beiden Ländern in eine neue Phase eingetreten sind. Damit rückt auch die Frage, wie man von diesen neuen politischen Entwicklungen profitieren kann, neu in den Fokus.

Hier kommt Undervalued-Shares.com ins Spiel. Ich habe für Sie eine Aktie gefunden, mittels derer Sie schon heute (!) in die Zukunft der nordkoreanischen Wirtschaft investieren können.

Undervalued-Shares.com recherchiert für Sie vor Ort in der demilitarisierten Zone

Die heutige Ausgabe dieses wöchentlichen, kostenfreien Infodienstes baut auf die allgemeinen Hintergründe auf, die ich Ihnen letzte Woche in Teil 1 („Schlaflos in Seoul – meine Reise um nordkoreanische Investmentchancen zu untersuchen“) lieferte.

Diesmal werde ich konkrete Unternehmen analysieren. Ich wette, dass Sie über diese Gesellschaften noch nirgendwo sonst etwas zu lesen bekamen!

500 Kühe und ein fest entschlossener Unternehmer

Um den Kontext dieser Spekulation zu verstehen, müssen wir zwei Jahrzehnte in der Zeit zurück reisen und uns ein Ereignis aus dem Jahr 1998 anschauen.

Chung Ju-young war der Gründer von Hyundai, seinerzeit DER südkoreanische Mischkonzern („chaebol“). Heute ist zwar Samsung das Symbol für erfolgreiche südkoreanische Unternehmen. In den 1970er und 1980er Jahren war jedoch Hyundai das erfolgreichste, größte und bekannteste Unternehmen der Nachkriegszeit Südkoreas.

Der Hyundai-Konzern geriet in der 1997er Schuldenkrise Asiens kräftig unter die Räder, zudem zerbrach der Zusammenhalt der Familie und einzelne Konzernteile wurden zur Streitschlichtung abgespalten. Was sich jedoch nie veränderte, war der Enthusiasmus, mit dem Chung Ju-young in seiner Rolle als Unternehmer die erhoffte Wiedervereinigung der beiden Koreas vorantrieb.

Im Jahr 1998 führte er persönlich 500 Kühe über die Grenze zwischen Nord- und Südkorea, um ein Symbolbild für die zukünftige wirtschaftliche Zusammenarbeit der beiden Länder zu schaffen. Seine mutige Aktion führte zu einem anhaltenden Dialog zwischen seiner Familie und der Herrscherfamilie Nordkoreas.

Die legendäre Aktion mit 500 Kühen schmückt noch heute die Webseite des Unternehmens

Noch im gleichen Jahr begann einer seiner Söhne, Chung Mong-hun, touristische Ausflüge von Südkorea nach Nordkorea anzubieten. Mit einer Spezialgenehmigung durfte er Touristen ins weltberühmte Kungmangsan-Gebirge führen. Anfangs mussten die Gruppen hierfür noch per Boot nach Nordkorea übersetzen, später durften sie dann den einfacheren Weg durch die Demilitarisierte Zone (DMZ) nehmen.

Die Krönung der Wiedervereinigungsambitionen der Hyundai-Familie war jedoch der Bau des Kaesong Industrieparks, eine Sonderzone, in der südkoreanische Unternehmen für niedrige Löhne nordkoreanische Mitarbeiter beschäftigten durften. Der Industriepark lockte 124 Unternehmen an und beschäftigte zu Glanzzeiten über 50.000 nordkoreanische Arbeiter. Er liegt 10 Kilometer nördlich der Grenze der beiden Länder. Wenn es jemals ein Symbol für die potenzielle wirtschaftliche Wiedervereinigung der beiden Koreas gab, dann den Kaesong Industriepark!

Diese gut gemeinten kommerziellen Beiträge zur potentiellen Wiedervereinigung der beiden Länder kamen leider später zu einem Ende – obgleich sich dies vielleicht jetzt als nur temporär herausstellen wird.

Diese Gesellschaft ist (überwiegend) eine schlafende Schönheit

Die besagten Touristenausflüge wurden als Erstes gestoppt. Im Jahr 2008 kam es zu einem bedauerlichen Zwischenfall, bei dem ein nordkoreanischer Soldat einen südkoreanischen Touristen erschoss. Nach diesem Vorfall wurden alle weitere Ausflüge bis auf Weiteres eingestellt.

Auch der Kaesong Industriepark ist mittlerweile geschlossen. Im Jahr 2016 führte Nordkorea verschiedene Raketentests durch. Die südkoreanische Regierung entschloss sich daraufhin, aus Sicherheitsgründen alle ihre Unternehmen aus der Sonderregion zurück zu pfeifen. Der Industriepark wurde geschlossen und eingemottet.

Zu Tragödien kam es auch innerhalb der Familie. Zuerst starb 2001 der Unternehmensgründer an Altersschwäche. Im Jahr 2003 brachte sich dann sein Sohn Chung Mong-hun um, weil er bei der Zahlung von Bestechungsgeldern erwischt worden war und die Familienehre retten wollte.

Die unternehmerischen Aktivitäten zur Förderung der Wiedervereinigung der beiden Länder, wie sie die Hyundai-Familie bis dahin mit Investitionen von einigen hunderten Millionen Dollar unter dem Dach der Konzerngesellschaft Hyundai Asan vorangetrieben hatten, kamen damit zu einem vorläufigen Ende.

Hyundai Asan existiert jedoch nach wie vor und Sie können sich über drei verschiedene Wege als Aktionär bei der Gesellschaft einkaufen. Zudem ist das Interesse der Familie, in irgendeiner Weise an der wirtschaftlichen Wiedervereinigung führend mitzuwirken, nach wie vor ungebrochen. Allerdings fußt das Unternehmen derzeit eher auf Hoffnung und Plänen denn auf realen Wirtschaftsgütern und Umsatzquellen. Genau deswegen aber könnte die gesamte Situation umso interessanter sein.

Der Markt hat jedenfalls bereits eine erste Einschätzung geliefert. Seit im April die Friedensgespräche begannen, hat die Aktie um rund 300% zugelegt.

Hier sind erstmals die detaillierten Hintergründe, wieso Hyundai Asan eine auf dem Kurszettel einmalige Gesellschaft ist.

Wird das Unternehmens die Nr. 1 im Wiedervereinigungsgeschäft?

Während der Zeit, in der noch der Gründer und sein Sohn an der Spitze von Hyundai Asan standen, wurden verschiedene Grundsatzabkommen mit der nordkoreanischen Regierung ausverhandelt.

Hyundai Asan hat die „exklusiven Geschäftsrechte“ um die folgenden Projekte und Sektoren in Nordkorea zu entwickeln:

Elektrizität: Bau von Elektrizitätswerken und Instandhaltung vorhandener Anlagen

Kommunikation: Bau und Betrieb von drahtlosen Netzen

Eisenbahn: Wiedereröffnung von Eisenbahnverbindungen zwischen spezifischen Regionen / Städten

Flughafen: Bau und Betrieb eines Flughafens in der Touristenregion Kumgangsan

Dammbau: Bau eines Damms nahe dem Fluss Imjin

Wasserversorgung: Lieferung von Wasser aus dem Kumgangsan-Damm in den Süden

Tourismus: Touristische Erschließung verschiedener historischer Besuchsorte

Genau diese Art von ambitionierten Infrastrukturprojekten wurde kürzlich von den Staatsoberhäuptern der beiden Koreas erneut als Priorität bezeichnet. Konkret wurden in der vergangenen Woche auch schon die Wiedereröffnung des Kaesong Industrieparks sowie die Planung neuer Eisenbahnlinien besprochen.

Diese Verträge wurden alle zwischen Hyundai Asan und der nordkoreanischen Regierung unterschrieben, weswegen sie sowohl zweifelhaft als auch potenziell besonders wertvoll sind. Einerseits kann das nordkoreanische Regime jederzeit alle alten Verträge einseitig vom Tisch fegen. Andererseits möchte Nordkorea vermutlich in den kommenden Jahren verstärkt südkoreanische Investoren gewinnen. Solche Bemühungen gelingen nicht, wenn gleich zu Beginn der Reformen der bislang größte und loyalste Investor um seine Rechte betrogen wird.

Es ist wahrscheinlich, dass die Hyundai-Familie und Nordkoreas Herrscherfamilie um Kim Jong-un weiterhin in engem Kontakt sind. Die Witwe von Chung Mong-hun hat den Aufsichtsratvorsitz von Hyundai Asan übernommen und sich regelmäßig als die Hüterin der Nordkorea-Ambitionen ihres verstorbenen Mannes und verstorbenen Schwiegervaters dargestellt. Sie möchte, dass Hyundai Asan in Nordkorea eine führende Rolle einnimmt, wenn mit dem Wiederaufbau der dortigen Wirtschaft begonnen werden kann.

Die Familie betreibt beispielsweise auch ihr eigenes Forschungsinstitut, das Hyundai Research Institute. Über diese Schiene werden regelmäßig Berichte über mögliche Schritte zur schrittweisen Entwicklung der nordkoreanischen Wirtschaft veröffentlicht. In einem vor wenigen Monaten veröffentlichten Bericht wurde der Ausbau des Kaesong Industrieparks in eine Sonderwirtschaftszone im Stile Hong Kongs angeregt. Hyundai Asan hat bereits Pläne entwickelt, um den Industriepark ggf. von derzeit 65,7 Quadratkilometer auf über 300 Quadratkilometer zu vergrößern.

So oder so, Hyundai Asan wird wahrscheinlich Teil der wirtschaftlichen Entwicklung Nordkoreas sein, wenn denn die Zeit für konkrete Projekte gekommen ist. Man kann darüber spekulieren, dass dann vermutlich der eine oder andere alte Vertrag gestrichen wird und die Regierung Nordkoreas dem Unternehmen im Gegenzug das eine oder andere Bonbon geben wird. Zum Beispiel könnte Nordkorea ganz einfach die Rechte für einige neue Projekte an Hyundai Asan geben, wenn sich das Unternehmen im Gegenzug verpflichtet, eine bestimmte Summe zu investieren.

Derzeit ist Hyundai Asan jedenfalls der einzige „Pure Play“ auf die wirtschaftliche Öffnung Nordkoreas. Auch, wenn derzeit fast alles nur Spekulation und Hoffnung ist, haben vor allem südkoreanische Anleger bereits damit begonnen, erneut in Aktien des Unternehmens zu investieren.

Die Südkoreaner schauen mit Spannung auf den Kaesong Industriepark

Ein direkter und zwei indirekte Wege zum Investment

Gegenwärtig gibt es drei Möglichkeiten für Sie, sich bei Hyundai Asan zu engagieren.

Die Aktien werden im koreanischen OTC-Markt gehandelt, Tickersymbol 075120. Gegenwärtig wird die Gesellschaft mit umgerechnet rund 1 Mrd. US$ bewertet. Etwaig ist das eine Milliarde Dollar zu viel, oder vielleicht ist es ein riesiges Schnäppchen. Niemand weiß das gegenwärtig. Rund 18% der Aktien sind im freien Umlauf, der Rest ist in den Händen einer Handvoll Großaktionäre. Ausländer dürfen zwar Aktien im koreanischen Freiverkehr handeln, in der Praxis dürften Sie jedoch nur wenige europäische oder amerikanische Broker oder Banken finden, welche diese Papiere für Sie kaufen und verkaufen.

Der Aktienkurs von Hyundai Asan seit dem Beginn der Friedensgespräche
Quelle: www.k-otc.co.kr

Ein leichterer, indirekter Weg ist der Kauf von Aktien von Hyundai Elevator (KR:017800), einem führenden Hersteller von (wie unschwer zu erraten ist) Aufzügen. Hyundai Elevator hält 67.6% Aktienanteil an Hyundai Asan. Die Aktien der Muttergesellschaft zogen seit März bereits um 100% an, vor allem auch getrieben durch den steigenden Wert der Beteiligung an Hyundai Asan. Die Aktien von Hyundai Elevator können Sie ganz einfach im regulären Marktsegment der Börse Seoul handeln. Die Gesellschaft hat gegenwärtig eine Marktkapitalisierung von 3 Mrd. US$.

Noch eine indirekte Route zu Hyundai Asan führt über Hyundai Electric & Energy Systems (KR:267260), die mit 7% Anteil an Hyundai Asan beteiligt ist. Hyundai E&C ist gegenwärtig mit rund 0,5 Mrd. US$ bewertet. Weil der prozentuale Anteil an Hyundai Asan so niedrig ist, hat sich die gute Entwicklung noch nicht beim Aktienkurs von Hyundai E&C durchgeschlagen. Im Gegenteil, wegen einer Reihe anderer Probleme fiel der Wert des Unternehmens während der vergangenen Monate. Zudem konzentrieren sich Nordkorea-Spekulanten schlicht auf Hyundai Elevator, weil der dortige Aktienanteil an Hyundai Asan so hoch ist.

Hyundai Asan als Barometer für die Entwicklung der Friedensgespräche

Ich bin weit davon entfernt, Ihnen zum Kauf von Hyundai Asan zu raten.

Es gibt gleich mehrere Gründe, wieso man gegenwärtig Abstand von einem Investment nehmen sollte:

  • Alle Unternehmensunterlagen sind derzeit nur in Koreanisch verfügbar. Selbst mit Übersetzungssoftware ist es extrem schwierig, die Details des Unternehmens zu analysieren.
  • Gegenwärtig ist es unmöglich, das Unternehmen genau zu bewerten.
  • Es gibt gute Argumente dafür, vor einem etwaigen Engagement erst mal eine neuerliche Schwächephase der Friedensgespräche abzuwarten. Der Kurs könnte noch mal zurück kommen, zumal beide Seiten aus verhandlungstaktischen Gründen noch diverse Schwierigkeiten machen dürften.

Hyundai Asan bleibt jedoch eine spannende Gesellschaft, die man auch mit Hinblick auf die gesamte Entwicklung der Korea-Situation beobachten sollte. So, wie die Märkte ja bereits eine relativ positive Entwicklung der Politik vorweg sahen, dürfte der Aktienkurs des Unternehmens auch weiterhin ein guter Indikator für den Verlauf der Gespräche sein.

Zudem machen es die potenziellen Zahlen, bei denen es um den Wiederaufbau Nordkoreas geht, zu einem späteren Zeitpunkt etwaig auch die fundamentale Situation des Unternehmens interessant. So sitzt Nordkorea auf 10.000 Mrd. US$ an Rohstoffreserven. Andere vorhandenen Stärken, wie z.B. die von Donald Trump in einer Pressekonferenz enthusiastisch beschriebenen Sandstrände des Unternehmens, sind dabei noch nicht eingerechnet.

Wenn Sie gelegentlich den Verlauf der Aktie verfolgen möchten, müssen Sie hierzu lediglich „075120“ ins Suchfeld der Webseite des koreanischen Freiverkehrs eingeben.

Nächste Woche: Quo Vadis, Nordkorea? Die Investorensicht auf die jüngsten Entwicklungen der Korea-Friedensgespräche.

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