Unser heutiger Interviewpartner ist der COO von Intershop, Markus Klahn.
Intershop entwickelt und implementiert Lösungen für den Online-Vertrieb. Dabei fokussiert sich das Unternehmen auf die Entwicklung von Software für den digitalen Handel. Auch berät Intershop ihre Kunden bei der allgemeinen digitalen Transformation.

Herr Klahn, mittlerweile haben wir uns an die Corona-Situation weitestgehend gewöhnt. Doch welche Einflüsse hatte und hat die Pandemie auf Ihr Geschäft?
M. Klahn: Auf Seiten der Kunden verzeichneten wir in den ersten beiden Quartalen Verunsicherung. Wir sahen das bei den verzögerten Folgeaufträgen und neuen Projekten. Dann aber haben viele Unternehmen der Digitalisierung neue Priorität erteilt, etwa indem sie ihren Vertrieb zügig um Online-Kanäle ergänzen wollten. Unser Lösungsangebot hilft ihnen dabei, dies schnell zu erreichen.
Welche kurzfristigen, aber auch langfristigen Folgen können dadurch entstehen?
M. Klahn: Die aktuelle Krise wird vor allem mittelfristig erhebliche Investitionen in digitale Commerce-Plattformen nach sich ziehen. Nun gilt es, die Gunst der Stunde in Marketing und Vertrieb zu nutzen und in der Cloud weiter zu wachsen. Daneben werden wir im laufenden Jahr unsere Organisation noch stärker auf schlanke, schnelle und intelligente Prozesse ausrichten.
Wir sehen uns gut aufgestellt, unsere Vision, Intershop als die erste Wahl für B2B eCommerce-as-a-Service-Lösungen dauerhaft zu etablieren, in 2021 ein gutes Stück näherkommen.
Vielen Dank für diesen Einblick. Nun haben Sie Ihr neustes Zahlenwerk veröffentlicht. Wie sind die jüngsten Zahlen Ihrer Meinung nach zu bewerten?
M. Klahn: Intershop hat im Geschäftsjahr 2020 die Umsatzerlöse im Konzern um 6 % auf 33,6 Mio. Euro gesteigert. Mit 9,3 Mio. Euro wurde im vierten Quartal 2020 der höchste Umsatz seit drei Jahren (Q4/2017) erzielt. Das operative Ergebnis (EBIT) war mit 1,0 Mio. Euro (2019: -6,5 Mio. Euro) positiv.
Dabei verzeichnete Intershop im Geschäftsjahr 2020 in allen vier Quartalen ein positives operatives Ergebnis. Drei Jahre nach dem Start unserer Cloud-First-Offensive haben wir die damit verbundenen temporären Umsatzeinbußen überwunden und sind wieder auf einem profitablen Wachstumskurs.
Wir sind überzeugt, dass wir eine wichtige Wegmarke passiert haben und Intershop in seiner jetzigen Aufstellung einer erfolgreichen Zukunft entgegensehen kann.
Haben Sie bereits eine Prognose für das gesamte Jahr mit dem Markt kommuniziert?
M. Klahn: Insgesamt erwartet Intershop für das Geschäftsjahr 2021 eine Steigerung des Cloud-Auftragseingang um mindestens 10 % sowie einen leichten Anstieg der Net New ARR. Bei leicht steigenden Umsatzerlösen prognostizieren wir ein leicht positives operatives Ergebnis (EBIT).
Dabei wünsche ich Ihnen bereits vorab viel Erfolg! Auf welches Segment setzten Sie nun Ihre Hoffnung für die Zukunft?
M. Klahn: Wir setzen unseren Schwerpunkt auf Hersteller im Maschinenbau sowie den Großhandel. In diesem Segment sehen wir einen großen Bedarf und erleben, dass unsere Lösung den Unternehmen wirklich hilft, ihren Vertrieb zu digitalisieren, sich von der Konkurrenz abzuheben und neue Märkte zu erschließen.
Zum Abschluss habe ich nun noch eine Frage an Sie, Herr Klahn. Wer oder was hat Sie in der Krise besonders beeindruckt?
M. Klahn: Viele Herstellerunternehmen haben die Gunst der Stunde genutzt, um ihre Digitalisierungsprojekte enorm zu forcieren – sowohl in der Umsetzungsgeschwindigkeit, als auch in ihren Ambitionen. Es war und ist beeindruckend, welche Dynamik Innovationsthemen im Vertrieb dadurch erhalten haben. Wir freuen uns natürlich, dabei zu unterstützen.
Ich bedanke mich herzlich für das Interview! Dazu wünsche ich Ihnen und Ihren Mitarbeitern weiterhin alles Gute für die Zukunft!
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