Intel war einst das Maß aller Dinge im Halbleitermarkt – heute kämpft der Konzern um Anschluss. Trotz ehrgeiziger Pläne und straffer Kostendisziplin bleibt der Weg zurück an die Spitze steinig. Die jüngsten Entwicklungen zeigen: Fortschritte gibt es, doch viele Probleme liegen tiefer.
Umsätze enttäuschen – das Wachstum bleibt aus
Die Prognosen sprechen eine klare Sprache: Intel rechnet im zweiten Quartal mit einem Umsatzrückgang zwischen 2% und 12% gegenüber dem Vorquartal. Besonders schwach entwickeln sich das Datacenter-Geschäft und die Foundry-Sparte – ausgerechnet die Bereiche, die Intels Zukunft sichern sollen. Von Wachstum keine Spur – und das zieht sich seit mehreren Quartalen durch.
Das Management gibt sich zwar offener und realistischer als unter dem alten CEO, doch die nüchternen Aussagen zu Umsatzrisiken, Kundenzurückhaltung und begrenzten Volumen in der Foundry (Chipfertigung für andere Unternehmen) zeigen, wie tief die Baustellen reichen.
Einsparungen zeigen Wirkung – aber nicht im Gewinn
Positiv fällt auf: Der neue CEO Lip-Bu Tan drückt auf die Kostenbremse. Für 2025 soll das Capex um 2 Mrd. USD auf 18 Mrd. USD sinken, auch die operativen Kosten werden zurückgefahren. Parallel trennt sich Intel von Randbereichen wie Altera und dem NAND-Geschäft – mit Erlösen von über 6 Mrd. USD.
Doch das reicht nicht, um die gestiegenen Produktionskosten auszugleichen. Besonders der Hochlauf des 18A-Knoten belastet die Marge. Intel rechnet im laufenden Quartal mit nur noch 36,5% Bruttomarge – ein Rückgang gegenüber dem Vorquartal. Und das trotz höherer Einsparungen.
Die Foundry-Offensive verliert den Anschluss
Intels großer Traum: als Auftragsfertiger TSMC Konkurrenz machen. Doch der 18A-Prozess – eigentlich als Technologieführer geplant – verzögert sich. Statt Massenfertigung gibt es bisher nur Testläufe. Noch schwerer wiegt: Kunden springen ab oder zögern, verbindliche Aufträge zu platzieren. Selbst Intel muss laut CFO „erst einmal das eigene Futter testen“ – das Vertrauen ist fragil.
Die Konkurrenz aus Taiwan hat klar die Nase vorn. TSMC bleibt erste Wahl – Intel muss liefern, bevor Vertrauen zurückkehrt. Bis dahin ist das Foundry-Versprechen eher Vision als Realität.
Intel Aktie Chart
Bewertung: teuer für den aktuellen Zustand
Aktuell liegt das 1-Jahres-Forward-EV/EBITDA bei 9,37x – deutlich über dem historischen Median von 7,6x. Gleichzeitig sinken die Gewinnerwartungen. Diese Diskrepanz lässt kaum Raum für kurzfristige Hoffnungen.
Auch technisch zeigt die Aktie Schwäche: Im Vergleich zum S&P 500 konsolidiert Intel im unteren Bereich – mit Tendenz nach unten. Für Anleger bedeutet das: Die Erholung ist alles andere als sicher.
Personalabgänge verschärfen die Unsicherheit
Zuletzt trat mit Chief Commercial Officer Christopher Schell ein Schlüsselmanager zurück – kein gutes Zeichen für ein Unternehmen im Umbau. Der neue CEO muss nun nicht nur strategisch neu ausrichten, sondern auch Führungsstabilität sichern.
Intel kämpft an vielen Fronten. Die Richtung stimmt – doch der Weg ist lang. Anleger brauchen Geduld. Und starke Nerven.
Intel-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Intel-Analyse vom 24. Mai liefert die Antwort:
Die neusten Intel-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Intel-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 24. Mai erfahren Sie was jetzt zu tun ist.