Der Schock kam vorbörslich: Die Aktie des deutschen Biotech-Unternehmens InflaRx notierte an der Nasdaq mit einem Minus von über 50%. Auslöser ist der Abbruch einer zentralen Phase-3-Studie mit dem Antikörper Vilobelimab – einem der vielversprechendsten Projekte des Unternehmens.
Studie gestoppt – keine Wirkung erkennbar
Die Entscheidung fiel auf Empfehlung des unabhängigen Data Monitoring Committee, das die ersten 30 Patienten einer laufenden Phase-3-Studie zur seltenen Hauterkrankung Pyoderma Gangraenosum ausgewertet hatte. Ergebnis: keine Anzeichen für einen klinischen Nutzen. Das Gremium sprach sich daher klar für einen Studienstopp aus – InflaRx folgte der Empfehlung.
Wichtig: Es gab laut Unternehmen keine unerwarteten Nebenwirkungen. Trotzdem ist die medizinische Wirkung im aktuellen Indikationsfeld nicht überzeugend genug – ein herber Rückschlag für das Unternehmen und seine Investoren.
Fokuswechsel: INF904 soll es nun richten
InflaRx will nun die verbleibenden Ressourcen auf das orale Molekül INF904 lenken. Hier erwartet das Management im Sommer Phase-2a-Daten zu Hauterkrankungen wie chronischer spontaner Urtikaria und Hidradenitis suppurativa – zwei Märkten mit großem medizinischem Bedarf. CEO Niels Riedemann sieht darin eine Chance, den Kurs strategisch neu auszurichten.
Gleichzeitig prüft InflaRx laut eigener Aussage zusätzliche Sparmaßnahmen, um die Finanzierung auf Sicht zu gewährleisten.
Was bleibt von Vilobelimab?
Ganz abgeschrieben ist der gescheiterte Wirkstoff allerdings nicht. Unter dem Namen GOHIBIC bleibt Vilobelimab in den USA unter einer Notfallzulassung für die Behandlung schwerer COVID-19-Verläufe im Einsatz. Auch in der EU besitzt das Präparat eine Zulassung unter außergewöhnlichen Umständen für beatmete Patienten mit ARDS. Hier soll die laufende BARDA-Studie weitergeführt werden – jedoch mit begrenztem Potenzial.
InflaRx N.V. Aktie Chart
Marktreaktion: Enttäuschung pur
Für Investoren kommt der Abbruch der Studie zur Unzeit. Das Unternehmen hatte hohe Erwartungen an Vilobelimab, nicht zuletzt auch durch frühere klinische Signale in anderen Krankheitsfeldern. Der sich abzeichende Kurssturz von über 50% spiegelt das zerstörte Vertrauen in das bisherige Pipeline-Zugpferd wider.
Jetzt ruht die Hoffnung auf einem Neuanfang mit INF904 – doch die Belastung durch den Studienabbruch dürfte das Unternehmen noch länger begleiten.
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