Mithilfe einer üppigen Milliardensubvention will der taiwanesische Halbleitergigant TSMC in Dresden eine Fabrik hochziehen. Was in den Meldungen hierzu in den letzten Tagen eher unterging: Auch deutsche Konzerne spielen für das Projekt eine wichtige Rolle.
Mit von der Partie: Infineon. Der bei München sitzende Chipkonzern wird an dem geplanten Joint-Venture beteiligt sein. Demnach wird TSMC 70 Prozent an dem für die Fabrik zuständigen Gemeinschaftsunternehmen halten. Die restlichen Anteile entfallen zu jeweils 10 Prozent auf Bosch, NXP und Infineon.
Die Fabrik soll nach Fertigstellung eine monatliche Produktionskapazität von 400.000 300-Milimeter-Wafern (12 Zoll) auf der 28/22-Nanometer- und 16/22-Nanometer-Technologie hervorbringen. Der Baubeginn ist für das zweite Halbjahr 2024 angedacht. Die Inbetriebnahme soll Ende 2027 erfolgen. Die gesamten Investitionskosten belaufen sich auf rund 10 Milliarden Euro. Der Bund wird 5 Milliarden Euro beisteuern.
Neue Kapazitäten in Dresden: Infineon schielt auf Autobranche
Infineon jedenfalls erhofft sich durch die Ansiedlung der Taiwanesen neues Geschäftspotenzial. „Unsere gemeinsame Investition ist ein wichtiger Meilenstein, um das europäische Halbleiter-Ökosystem zu stärken. Damit baut Dresden, wo sich bereits der größte Frontend-Standort von Infineon befindet, die Position als eines der wichtigsten Halbleiterzentren der Welt weiter aus“, betonte Infineon-CEO Jochen Hanebeck.
Der Konzern will die neuen Kapazitäten nutzen, um die wachsende Nachfrage vor allem seiner europäischen Kunden zu bedienen. Die in Dresden künftig produzierten Chips sollen hauptsächlich der Autobranche zugutekommen, aber auch anderen Industriesektoren. Die von TSMC und seinen Partnern geplanten Halbleiter sind im Vergleich zu hochmodernen Chips größer und daher eher nicht für platzsparende Anwendungen etwa in Smartphones oder Laptops geeignet. Die Industrie aber kann die Komponenten aus Dresden künftig in Autos oder größeren Produktionsmaschinen einsetzen.
„Auf diesen modernen Fähigkeiten basiert die Entwicklung innovativer Technologien, Produkte und Lösungen zur Bewältigung der globalen Herausforderungen der Dekarbonisierung und Digitalisierung“, so Hanebeck weiter.
Infineon im Investitionsrausch
Zur Einordnung: Infineon hatte zuletzt diverse Großinvestitionen angekündigt, um seine Chip-Kapazitäten im Rahmen der zunehmenden Vernetzung und Digitalisierung zu erhöhen. An der Börse sorgte die Investitionsflut wegen der hohen Kosten allerdings nicht nur für positive Resonanz.
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