Mit einem Kurssprung von fast zehn Prozent ist die Infineon-Aktie am Dienstagvormittag klarer Spitzenreiter im DAX und im EuroStoxx 50. Wie kann es sein, dass die Chipaktie so stark performed, obwohl das Management den Jahresausblick einkassierte?
Schwache Zahlen und Prognose
An der Börse ereignen sich oft auf den ersten Blick merkwürdige Dinge. Infineon liefert schwache Quartalszahlen und korrigiert sogar die Jahresprognose und trotzdem schießt die Aktie nach oben. Die einzig plausible Erklärung dafür ist, dass Anleger offenbar damit gerechnet haben und sogar auf schlechtere Neuigkeiten gefasst waren.
Der Umsank sank im zweiten Quartal des Geschäftsjahres um zwölf Prozente gegenüber dem Vorjahr 3,63 Milliarden Euro. Hintergrund für den Umsatzrückgang war die schwierige Großwetterlage und der Abbau von Halbleiterbeständen bei Kunden und Distributoren.
Infineon Aktie Chart
Noch erheblich schlechter sieht die Ergebnisentwicklung im letzten Quartal aus. Das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten halbierte sich gegenüber dem Vorjahr auf 394 Millionen Euro.
Aufgrund der spürbaren Verlangsamung des Wachstums im Automobilbereich sah sich das Infineon-Management gezwungen, die Prognose für das laufende Geschäftsjahr zu reduzieren. Während der Chiphersteller bislang von einem Jahresumsatz zwischen 15,5 und 16,5 Milliarden Euro ausging, sollen es nach neuesten Schätzungen nur noch 14,7 bis 15,5 Milliarden Euro werden.
Die Effizienz soll verbessert werden
Als Reaktion auf die schwachen Zahlen kündigte Infineon ein Effizienzsteigerungsprogramm namens „Step Up“ an. Über strukturelle Verbesserungen will der Chipkonzern sein Jahresergebnis um einen hohen dreistelligen Millionenbetrag erhöhen.
Kurzfristig ist die Luft raus bei der Infineon-Aktie. Langfristig ist der DAX-Titel weiterhin spannend. Die Megatrends Digitalisierung und Dekarbonisierung werden der Aktie über die nächsten Jahre weiterhin Rückenwind geben.
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