Die Infineon-Aktie hat in der vergangenen Woche viel Bewegung erfahren. Gestartet war das Papier mir recht ansehnlichen Zugewinnen und nach einem Ausbruch über die 200-Tage-Linie nahmen die Bullen zunächst den Widerstand bei 35 Euro ins Visier. Ein Ausbruch sollte allerdings nicht gelingen und am Freitag brachen die Bestrebungen der Käufer schließlich in sich zusammen.
Um über fünf Prozent stürzte die Infineon-Aktie in die Tiefe und näherte sich damit der Marke bei 32 Euro. Aus charttechnischer Sicht ist das ein klarer Rückschlag, vielleicht sogar schon ein Warnsignal. Verantwortlich für den Stimmungsdämpfer sind vordergründig Meldungen aus China.
Infineon: Bricht China weg?
Gemunkelt wurde vor dem Wochenende darüber, dass China neuerliche Bestrebungen auf den Weg bringen könnte, um sich bei der Chip-Produktion unabhängig(er) von westlichen Zulieferern zu machen. Allzu viele Details darüber gab es nicht zu hören. Die Aktionäre von Infineon gerieten aber dezent in Panik, da das deutsche Unternehmen weite Teile seiner Umsätze im Reich der Mitte erzielt.
Infineon Aktie Chart
Das ist wahrscheinlich nachvollziehbar, da die politischen Spannungen zwischen China und dem Westen wahrlich kein Geheimnis mehr sind. Immer neue Handelsbeschränkungen der USA zwingen das Land schon fast zu einem Umdenken. Die Chip-Produktion in die eigene Hand zu nehmen, scheint da recht naheliegend zu sein.
Nur keine Panik
Doch selbst wenn Peking solche Pläne verfolgen sollte, so müssen Anleger noch nicht den Kopf in den Sand stecken. Denn der Aufbau einer Chip-Produktion ist ein Mammut-Projekt, welches auch China nicht mal eben über Nacht auf die Beine stellen kann. Bis dahin wird es für Infineon noch genügend Gelegenheiten für gute Geschäfte geben. Der deutliche Kurseinbruch scheint wenig berechtigt zu sein und könnte sich auch als Einstiegschance erweisen. Die sehr sensible Reaktion auf Spekulationen zeigt aber auch, welche hohen Risiken mit Investments verbunden sind.
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