Bei Imperial Brands dominierte Mitte Mai erst die neu präsentierte Bilanz, dann die Personalie. Im Halbjahr bis 31. März stieg der berichtete Nettoumsatz zwar um 3,2 Prozent und ein höheres Preisniveau ließ den bereinigten Gewinn je Aktie um 6 Prozent steigen.
Der operative freie Cashflow bleibt weiterhin stabil, wodurch Vorstand und Aufsichtsrat eine auf 1,25 Milliarden Pfund ausgeweitete Aktienrückkauftranche sowie eine auf 54,10 Pence angehobene Zwischendividende stemmen. Die Imperial Brands-Aktie zeigte sich in den vergangenen Tagen tendenziell freundlich, wie Sie aus diesem Chart entnehmen können:
Imperial Brands Aktie Chart
Dann kam der Paukenschlag!
Kaum war das Zahlenwerk verdaut, folgte der Paukenschlag: CEO Stefan Bomhard kündigte überraschend an, im Oktober in den Ruhestand zu gehen. Nachfolger wird Finanzchef Lukas Paravicini, der den 2030-Plan ohne Kurswechsel fortführen soll. Die Märkte reagierten nervös; der Kurs sackte am Tag der Mitteilung um gut sechs Prozent ab und vernichtete laut Berechnung der Times rund 1,5 Milliarden Pfund Börsenwert. Im weiteren Verlauf hatte sich die Aktie jedoch wieder gefangen.
Gut berechenbar!
Fundamental bleibt das Unternehmen jedoch berechenbar. In den 5 Fokusmärkten legte Imperial den Zigarettenmarktanteil um 6 Basispunkte zu, während die neuen Nikotinprodukte (NGP) den Umsatz um 15 Prozent steigerten. Das Management bekräftigte sein Ziel, bis 2027 jährlich mindestens drei Milliarden Pfund an Kapital an die Aktionäre zurückzuführen – eine Mischung aus progressive Dividendenerhöhung und „Evergreen“-Aktienrückkäufen
Wichtig zu wissen!
Analysten unterdessen loben die Cash-Planbarkeit, verweisen aber auf das Klumpenrisiko: Noch stammen gut 70 Prozent des Gewinns aus klassischen Tabakprodukten, und die Regulierungsschrauben für Nikotin setzen sich weltweit weiter fest. Ob Paravicini die im März präsentierte Strategie – NGP-Offensive ohne Kannibalisierung des Kerngeschäfts – wirklich umsetzt, dürfte damit zur entscheidenden Story der nächsten Monate werden.
Anleger, die auf die üppige Rendite schielen, sollten den Machtwechsel aufmerksam begleiten: Ein reibungsloser Übergang sichert die Ausschüttung, Patzer könnten den Bewertungsabschlag gegenüber Branchenprimus BAT rasch vergrößern.
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