IBM galt lange als verstaubter IT-Gigant ohne Innovationskraft. Doch das Bild hat sich gewandelt: Mit klarem Fokus auf KI, Open Source und nun auch Quantum Computing hat sich der Konzern neu erfunden – und Anleger reagieren. Die Aktie hat in wenigen Wochen rund 20% zugelegt. Doch ist die Rally fundamental begründet oder überhitzt?
Red Hat zahlt sich aus – IBM mit Rückenwind durch KI
Seit dem Managementwechsel 2020 hat IBM eine Transformation eingeleitet, die Wirkung zeigt. Besonders die Integration von Red Hat als Plattform für KI-Angebote sorgt für Wachstum. Das Softwaregeschäft macht inzwischen fast die Hälfte des Konzernumsatzes aus – die Beratungssparte tritt aktuell etwas zurück.
Der Konzern wächst moderat: In den letzten fünf Jahren lag das Umsatzplus bei 1,7% jährlich. Doch beim freien Cashflow sieht es besser aus – hier verzeichnet IBM ein Plus von 3,6% pro Jahr. Die Margen steigen, sowohl brutto als auch operativ. Kurz: IBM verdient wieder besser.
Quantum-Pläne sorgen für Fantasie
Der nächste große Wurf soll aus dem Bereich Quantencomputing kommen. Mit der neuen Roadmap will IBM bis 2029 den ersten fehlertoleranten Quantenrechner liefern. Die Strategie erinnert stark an den erfolgreichen KI-Ansatz: früh investieren, Plattform aufbauen, Partner einbinden – und irgendwann skalieren.
Aktuell bleibt das Thema jedoch Zukunftsmusik. Anders als im KI-Segment, das bereits messbare Rückflüsse liefert, wird Quantum Computing erst in Jahren substanziellen Umsatz beisteuern. Die Begeisterung am Markt ist dennoch groß – nicht zuletzt, weil IBM als einer der wenigen realistische Pläne und Meilensteine vorweisen kann.
IBM Aktie Chart
Fundament bleibt solide – Bewertung eher sportlich
Mit Blick auf die Zahlen bleibt IBM stabil: Für 2025 erwartet das Management einen freien Cashflow von rund 13,5 Mrd. USD – ein Plus von 6% zum Vorjahr. Analysten heben deshalb ihre Kursziele an: Eine Bewertung auf Basis langfristig 6%igem Cashflow-Wachstums ergibt einen fairen Wert von knapp 291 USD je Aktie – nur rund 5% über dem aktuellen Kurs.
Hinzu kommt eine Dividendenrendite von 2,4%, die jedoch durch den starken Kursanstieg der letzten Jahre etwas gesunken ist. IBM bleibt damit attraktiv für Investoren mit langfristigem Horizont – kurzfristig dürfte das Aufwärtspotenzial allerdings begrenzt sein.
Rally mit Bodenhaftung?
IBM liefert – operativ, strategisch und technologisch. KI zahlt sich aus, Quantum eröffnet neue Horizonte. Doch nach dem jüngsten Kursfeuerwerk ist der Spielraum nach oben begrenzt. Wer investiert ist, darf bleiben. Neueinsteiger sollten abwägen: Substanz ist vorhanden, ja – aber eine Übertreibung nicht ausgeschlossen.
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