Liebe Leser,
Plug Power hat als US-Konzern gestern unter den US-Wahlen bei weitem nicht so stark gelitten wie andere Unternehmen aus den USA. Der Dow Jones gab am gestrigen Mittwoch zum Abend etwa 2 % nach. Plug Power hingegen konnte zum einen die Rücksetzer auf -0,8 % reduzieren und zum anderen heute Vormittag 1 % aufsatteln. Das ist überraschend, denn Plug Power hatte zuvor schlechte Nachrichten über das vergangene Quartal geliefert.
Nel Asa, der große Konkurrent aus Norwegen, hat dabei am Donnerstag gleichfalls noch ein eminentes Ausrufezeichen setzen können. Die Norweger haben trotz der allgemeinen Börsenschwäche sogar minimal zugelegt. Die Vorgänge werfen ein gutes Licht auf das Standing der Branche.
Plug Power: Die Hoffnung wächst
Plug Power hat – wie schon dargelegt – schwache Quartalszahlen bezogen auf die aktuelle Situation abgeliefert. Das Unternehmen hat dabei aus Sicht der Analysten einen Umsatz bekannt gegeben, der zu gering ausfällt. Zudem seien die Gewinne nicht so gut ausgefallen wie ohnehin in reduzierten Erwartungen angenommen.
Konkret: Plug Power hatte schon im Vorfeld die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr gegenüber recht schmalen Erwartungen von 900 Millionen Dollar Umsatz noch einmal herabgesetzt und 5 % bis 10 % schlechtere Umsätze angekündigt. Dies ist an sich bereits recht wenig.
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Dennoch sind nach den jüngsten Meldungen aus diesem Quartalsbericht bei Umsätzen von weniger als 200 Millionen Dollar (bzw. nur knapp oberhalb von 150 Millionen Dollar) Umsätze in Richtung von 850 Millionen Dollar zumindest kaum vorstellbar. Es sieht so aus, als würde der Umsatz im 4. Quartal noch immer mit 350 Millionen Dollar eingeplant werden müssen, um die Erwartungen zu erfüllen.
Dies wiederum wird angesichts der aktuellen Auftragslage – von außen betrachtet – schwerlich vorstellbar sein. Die Börsen haben in den vergangenen Wochen ausweislich des Chartbilds die Entwicklung des 3. Quartals bereits vorweggenommen.
Nel ASA Aktie Chart
Das Bild hatte sich auch in den Kursdaten widergespiegelt, die nun über Wochen einen klaren Rückgang angezeigt haben.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
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Nichts desto trotz hat Plug Power auf einem Gebiet nun Punkte gesammelt, die offenbar sowohl bei Plug Power als auch bei der Konkurrenz von Nel Asa an den Aktienmärkten eine überzeugende Bewertung oder höhere Kurse möglich machen: Die Zukunft.
Plug Power hat zum einen den Großkunden Amazon vor allem für die Zeit ab 2025 gewonnen. Mit dem Großauftrag der US-Amerikanischen Handelsplattform im Rücken kann Plug Power eigenen Angaben nach darauf bauen, dass es in den kommenden Jahren zumindest gelingt, die Umsatzerwartungen (über das Dreifache für 2025 bezogen auf die aktuellen Ergebnisse) sogar zu erfüllen.
Zudem hat Plug Power nun auch weitere Auftragnehmer und Projekte gewonnen oder ist zumindest in der Lage, diese nun an Bord zu holen. Dies hat allerdings wohl eher nicht für den unmittelbaren Stimmungsumschwung oder zumindest die Pause in der Kursentwicklung gesorgt. Vielmehr dürfte ausschlaggebend sein, dass Plug Power in seinem Quartalsbericht auch angekündigt hat, in den kommenden Monaten dafür zu sorgen, dass Ende 2023 dann sogar ein EBIT im schwarzen Bereich anstehen könnte. Konkret: Schon in gut einem Jahr wird ggf. das operative Geschäft zumindest keine Verluste mehr produzieren.
Bis dato ist dies lediglich eine Ankündigung. Dennoch scheinen die Börsen Ankündigungen dieser Art nun gegen die allgemeine Stimmung zu nutzen, um den Kurs auf sehr niedrigem Niveau zu stabilisieren. Dies färbt auch auf die Aktie von Nel Asa ab.
Nel Asa und Plug Power nun stabiler
Die Kurse der Wasserstoff-Konzerne sind im Vergleich zum Markt recht stabil. Nel Asa hat am Vormittag – Donnerstagvormittag – nur 0,5 % abgegeben. Dies geschieht ohne weiteren Nachrichtenfluss. Die Notierungen haben immerhin die Kursuntergrenze bei 1,20 Euro stabilisieren können. Dies ist kein Triumph, aber nach schwächeren Vorgaben ein klares charttechnisches Signal, wonach die Notierungen in den kommenden Wochen zumindest um den aktuellen Trend zur Erholung kämpfen werden.
Die technische Analyse ist hier noch etwas vorsichtiger. Die Kurse sind derzeit mit einem Abschlag von -10,3 % noch deutlich unter dem GD100, dem mittelfristigen Trend-Indikator. Der Kurs liegt zudem etwa -13 % unter dem GD200, dem langfristig bedeutenden Trend-Signal. Vor diesem Hintergrund hat die Aktie derzeit noch schwere See vor sich. Erst bei Kursen von etwa 1,40 Euro wäre wieder von einem charttechnischen Aufwärtstrend die Rede.
Die Kurse sind allerdings stabiler als bei Plug Power. Plug Power hatte zuletzt in Erwartung der schwachen Quartalszahlen massiv abgegeben. Die Notierungen sind im Vorweg um -25 % innerhalb von vier Wochen nach unten gerutscht. In diesem Jahr generell sind die Notierungen um -40 % gerutscht. Plug Power ist damit um den Faktor 75 % schlechter als Nel Asa.
Plug Power konnte nun aber immerhin die bedeutende Obergrenze bei 15 Euro wieder avisieren. Die Notierungen zeigen, dass der charttechnische Absturz zunächst beendet ist. Die Kurse sind dabei allerdings noch 32 % vom GD100 entfernt, der als mittelfristiges Trendsignal gilt. Die 200-Tage-Linie ist gleichfalls -28 % entfernt. In dieser Hinsicht ist Nel Asa gegenüber Plug Power trotz der jüngsten Erholung im Anschluss an die US-Wahl noch der bessere Titel.
Die Börsen insgesamt zeigten sich vergleichsweise schwach, wie nun auch der Rutsch von ITM Power unter die Marke von 1 Euro belegt. Dies zeigt, dass Plug Power und Nel Asa relativ betrachtet nach der US-Wahl tatsächlich an Stärke gewonnen haben. Möglicherweise setzen die Märkte auf das Biden-Programm für die Energie-Unternehmen in den USA. Hier warten Milliarden auf Plug Power und die US-Tochter von Nel Asa.
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