Pirelli steht weltweit für Premium-Reifen – vom Sportwagen bis zur Luxuslimousine. Doch ausgerechnet in einem seiner wichtigsten Märkte droht dem italienischen Konzern nun Gegenwind. Die US-Regierung hat laut Bloomberg News Vorbehalte gegen ein digitales Vorzeigeprodukt von Pirelli geäußert – mit potenziell weitreichenden Folgen.
CyberTyre unter Beobachtung
Im Zentrum der Kritik steht das sogenannte CyberTyre-System: eine Kombination aus Sensoren, Software und Vernetzung, die etwa Bremsverhalten, Geschwindigkeit und Sicherheitsfunktionen in Echtzeit optimiert. Genau dieses System könnte laut US-Handelsministerium künftig einer Genehmigungspflicht unterliegen – sofern es in Fahrzeugen zum Einsatz kommt, die in den USA verkauft werden.
Chinesischer Einfluss sorgt für Skepsis
Der Grund für die plötzliche Warnung liegt nicht in der Technik selbst – sondern in der Eigentümerstruktur. Pirellis Großaktionär ist mit 37% der Anteile das chinesische Staatsunternehmen Sinochem. Und genau dieser Hintergrund ruft in Washington mittlerweile höchste Vorsicht hervor. Die US-Regierung will Technologie aus China und Russland zunehmend aus sensiblen Sektoren heraushalten – und dazu gehört inzwischen auch die Fahrzeugvernetzung.
US-Markt ist für Pirelli essenziell
Etwa ein Viertel seines Gesamtumsatzes erwirtschaftet Pirelli in den Vereinigten Staaten. Eine Einschränkung der Verkaufsmöglichkeiten für CyberTyre-basierte Produkte käme also einem strategischen Rückschlag gleich. Kein Wunder also, dass der Konzern nun umsteuert: Der Einfluss von Sinochem soll reduziert, die Unternehmensführung stärker an westliche Standards angepasst werden.
Interner Machtkampf um Sinochem
Doch dieser Kurswechsel verläuft nicht reibungslos. Laut Berichten gab es im Verwaltungsrat Auseinandersetzungen – insbesondere mit Vertretern des chinesischen Investors. Noch ist unklar, wie das neue Governance-Modell im Detail aussehen wird und ob Sinochem seinen Einfluss tatsächlich dauerhaft zurückschrauben wird. Ein Ausstieg des Großaktionärs steht aktuell nicht zur Debatte.
Pirelli & C. S.P.A. Aktie Chart
Risiko für Pirellis Innovationskraft?
CEO Andrea Casaluci warnt unterdessen vor den Konsequenzen, sollte keine Einigung gelingen. Die Weiterentwicklung der eigenen Schlüsseltechnologien und die Expansion im US-Markt könnten in Gefahr geraten. Die Börse reagierte prompt: Die Aktie verlor nach Bekanntwerden der US-Bedenken zwischenzeitlich 3,3%.
Was bleibt, ist ein Lehrstück über die geopolitische Verwundbarkeit selbst etablierter europäischer Traditionsunternehmen – besonders wenn Hightech und China im Spiel sind.
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