Der Schweizer Milliardär Klaus-Michael Kühne hat harsche Kritik an der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) geäußert und gleichzeitig seine Bereitschaft signalisiert, sich stärker an dem Unternehmen zu beteiligen. In einem Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“ äußerte Kühne ernste Bedenken über die Struktur und das Management des Hafens. Er bezeichnete die HHLA als schlecht strukturiert und nicht wettbewerbsfähig im Vergleich zu anderen internationalen Seehäfen.
Die Holding von Kühne, welche zum Beispiel auch Beteiligungen an Unternehmen wie Hapag-Lloyd und Lufthansa besitzt, erwägt eine größere Investition und sieht ein Hafenterminal als passende Möglichkeit. Kühne denke demnach sogar darüber nach, ein offizielles Übernahmeangebot für die Mehrheit der HHLA-Aktien zu machen, ist sich jedoch bewusst, dass die Stadt Hamburg dies derzeit kaum unterstützen würde.
Sie weisen die Vorwürfe zurück!
Die HHLA wies die Vorwürfe von Kühne zurück und betonte, dass der Konzern trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage auf einem soliden Fundament stehen würden. Das Unternehmen investiert kontinuierlich in seine Leistungsfähigkeit und gilt als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und Automatisierung.
Die HHLA-Aktie hat dennoch seit ihrem Börsengang im Jahr 2007 deutlich an Wert verloren – konkret 82,57 Prozent. Zuletzt ging der Containerumschlag im Hamburger Hafen im 1. Halbjahr zurück. Dies führte zu Unsicherheiten und zu einer Senkung der Prognosen für das Geschäftsjahr 2024.
Die politischen Reaktionen auf Kühnes Vorstoß sind gemischt. Einige Politiker sprechen sich gegen einen Verkauf des Hafens aus, während andere seine Kritik als Anstoß für die Weiterentwicklung des Hafens betrachten.
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