Die Aufträge stapeln sich bis zur Hallendecke. Deutschlands Sensorspezialist hat auf seinem Kapitalmarktupdate die Messlatte verschoben: Bis 2030 sollen 6 Milliarden Euro Umsatz erreicht werden – eine Milliarde mehr als bisher. Rückenwind liefern prall gefüllte Militärbudgets in Europa.
Hensoldt Aktie Chart
Das wird bereits im Zahlenwerk sichtbar: Im ersten Quartal schnellte der Auftragseingang auf 701 Millionen Euro, der Auftragsbestand wuchs um 18 Prozent auf 6,93 Milliarden Euro – das 18-Fache eines Quartalsumsatzes. Damit kann Hensoldt theoretisch drei Jahre durcharbeiten, ohne einen neuen Auftrag zu schreiben. Die Börse honorierte die Story: Seit Januar hat sich die MDAX-Notiz mehr als verdoppelt.
Toperlöse, aber die Marge hakt noch!
Bei allem Glanz zeigt der Blick ins Detail ein Problem: Während der Umsatz um 20 Prozent auf 395 Millionen Euro zulegte, schrumpfte das bereinigte EBITDA von 33 Millionen Euro auf 30 Millionen Euro. Ursache ist ein neues Logistikzentrum, das den Produktionsfluss vorübergehend stört.
Die Analystin Chloé Lemarié aus dem Hause Jefferies verweist darauf, dass Hensoldt in puncto Profitabilität hinter reifen Rüstungskonzernen wie Thales zurückbleibt und behält ihr Underperform-Rating bei – Kursziel: 60 Euro. Das Management hält dagegen und peilt für 2025 weiterhin eine 18 Prozent EBITDA-Marge an, sprich: Jeder Verbesserungsschritt im Lager schlägt direkt auf das Ergebnis durch.
Engpass Fachkräfte – der heimliche Bremsklotz!
Um die Rekordaufträge abzuarbeiten, will Hensoldt einige Ingenieure einstellen – wahrscheinlich in vierstelliger Höhe. In einem Arbeitsmarkt, in dem Airbus, Rheinmetall und unzählige Start-ups die gleichen Talente suchen, wird das zur Königsaufgabe.
Schafft das Unternehmen den Personalaufbau nicht rechtzeitig, drohen Lieferverzüge und Vertragsstrafen – Risiken, die der aktuelle Aktienpreis nur unvollständig reflektiert. Kurzfristig stützt jedoch das politische Umfeld: Deutschland beschafft weitere TRML-4D-Radare, und die EU diskutiert einen Verteidigungsfonds. Langfristig entscheidet aber die Umsetzung: Ohne höhere Margen bleibt der Börsenwert anfällig, sollte die Rüstungsrally irgendwann abebben. Für Anleger heißt das: Die Story ist attraktiv, doch operative Ausführung ist jetzt der größte Prüfstein.
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