Liebe Leserin, lieber Leser,
direkt nach den Quartalszahlen, die Hensoldt am Mittwoch der vergangenen Woche vorgelegt hatte, war die Aktie noch obenauf: Von knapp 70 Euro schraubten sich die Papiere des Rüstungskonzerns am Handelsplatz Frankfurt auf genau 75 Euro. Einen Tag später allerdings war es mit der Zuversicht bereits vorbei, 68,05 Euro standen bei der Hensoldt-Aktie zeitweilig nur noch auf dem Kurszettel, bevor sie sich wieder fing. Am Montagvormittag jedoch ging es in der ersten Handelsstunde erneut deutlich zurück, von zuvor 73,40 Euro auf 68,30 Euro – ein Minus von fast sieben Prozent. Das kommt nach der Kursrallye zum Jahresbeginn für die Analystenmehrheit nicht überraschend.
Hensoldts Auftragsbestand auf Rekordwert
Sicherlich: Die Hensoldt-Gruppeist ist nach eigener Einschätzung „mit einem starken Ergebnis in das Geschäftsjahr 2025 gestartet und bleibt auf Wachstumskurs“. Das Unternehmen erzielte im ersten Quartal einen Auftragseingang von 701 Mio. EUR und übertraf damit den Wert des Vorjahreszeitraums (665 Mio. EUR) erneut. Hensoldt profitierte laut Mitteilung insbesondere von den Vertragserweiterungen für die Eurofighter Mk1-Radare sowie von Aufträgen im Rahmen des Eurofighter Halcon-Programms.
- Infolgedessen erreichte der Auftragsbestand abermals einen Rekordwert und beträgt nun 6.929 Mio. EUR
- Das entspreche einem Plus von 4,3% gegenüber dem Jahresende 2024 und einer Steigerung von 18% gegenüber dem Vorjahr
EBITDA war bei Hensoldt gesunken
Auch den Umsatz im ersten Quartal 2025 konnte Hensoldt steigern, von 329 auf 395 EUR (+20 Prozent), das bereinigte EBITDA allerdings lag mit einem Wert von 30 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert (33 Mio. EUR). Das kam nicht überall gut an, wenngleich das Unternehmen die Neuausrichtung seiner Finanzierungsstruktur nach eigenen Angaben erfolgreich abgeschlossen hat „und im Rahmen einer umfassenden Refinanzierung die bisherige Finanzierung durch eine unbesicherte, flexible Corporate-Finanzierungsstruktur ersetzt“, wie es heißt. „Dabei konnten sämtliche Konditionen verbessert, die Kapitalstruktur optimiert und eine langfristig stabile Zinsbelastung sichergestellt werden.“
Und daher rechnet Hensoldt für das Geschäftsjahr 2025 mit einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung, die Prognose für alle relevanten Kennzahlen wurden bestätigt. Das Unternehmen erwartet einen Umsatz von 2,5 bis 2,6 Milliarden EUR sowie ein Book-to-Bill-Verhältnis von circa 1,2x. „Die Profitabilität wird künftig als bereinigte EBITDA-Marge ausgewiesen und soll bei etwa 18% liegen“, so das Versprechen.
Analysten mit Quartalszahlen leidlich zufrieden
Christophe Menard von Deutsche Bank Research hat all das einigermaßen überzeugt: Die Zahlen hätten weitgehend im Rahmen der Erwartungen gelegen, schrieb er in einer ersten Reaktion auf den Quartalsbericht. Menard hat die Einstufung für Hensoldt mit einem Kursziel von 71 Euro in der Folge auf „Buy“ belassen. Wobei Kursziel und Kaufempfehlung angesichts des aktuellen Kursstandes nicht so recht zusammenpassen mögen.
Das war beim Analysehaus Warburg Research anders: Christian Cohrs hatte das Kursziel für die Aktie von Hensoldt am Donnerstag zwar leicht von 69 auf 71 Euro angehoben, die Papiere nach ihrem starken Lauf aber von „Buy“ auf „Hold“ abgestuft. Die neuen Ziele bis 2030 seien „bereits eingepreist“, schrieb Cohrs in seiner Neubewertung.
Jeffries belässt Hensoldt-Kursziel bei nur 60 Euro
- Dass Hensoldt aktuell so stark korrigiert, hat möglicherweise auch mit einer Neueinschätzung durch ein US-Analysehaus zu tun.
- Analystin Chloe Lemarie von Jefferies hat die Einstufung für Hensoldt am Freitag auf „Underperform“ mit einem Kursziel von 60 Euro belassen
Der Jahresstart des Herstellers von Rüstungselektronik sei langsam gewesen, befand sie in einer am Freitag vorliegenden Studie. Höheres Wachstum befinde sich aber bereits auf dem Radar, schrieb Chloe Lemarie. Dennoch sieht die Expertin weiteres Rückschlagpotenzial bei der Aktie, die sich seit Jahresbeginn noch immer im Wert annähernd verdoppelt hat.
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