Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von Hensoldt ist leicht positiv in die neue Börsenwoche gestartet. Am Handelsplatz Frankfurt sind die Papiere in der ersten Handelsstunde um gut ein Prozent auf jetzt 95,55 Euro gestiegen. Vom Kursknick, der im Prinzip alle Rüstungsaktien zum Beginn der vergangenen Woche getroffen hatte, hat sich die Hensoldt-Aktie damit wieder ganz ordentlich erholt, war sie am Dienstag doch bis auf 83,95 Euro zurückgefallen. Die weitere Entwicklung allerdings ist beim Sensorspezialist so etwas wie die große Unbekannte.
Hensoldt-Aktie: Prognosen gehen weit auseinander
Dies wird deutlich, wenn man die extrem unterschiedlichen Prognosen für den Rüstungstitel allein aus den vergangenen fünf Wochen betrachtet. Zwischen erneuten Ausbruch, über das bisherige Rekordhoch vom Monatsanfang bei 108,80 Euro hinaus, bis hin zum heftigen Absturz ist laut finanzen.net alles dabei.
- JP Morgan: 110,00 Euro
- Jefferies: 60,00 Euro
- Deutsche Bank: 71,00 Euro
- Warburg Research: 71,00 Euro
Kursziel von 50 auf 110 Euro angehoben
Am zuversichtlichsten zeigte sich David Perry von der US-Bank JPMorgan. Er hatte das Kursziel für die Aktie von Hensoldt Anfang Juni von 50 auf 110 Euro angehoben. Folglich stufte David Perry sein Votum in seiner Neubewertung von „Neutral“ auf „Overweight“. Aktuell geht er von einem weiteren Kursanstieg von knapp 15 Prozent aus. Die Aktien seien „zurück auf seinem Radar“, schrieb der Analyst. Für die kommenden fünf Jahre attestiert er dem Rüstungselektronik-Unternehmen „außerordentlich starke Aussichten“. Seinen Bewertungsmaßstab hob Perry deutlich auf das Niveau von Rheinmetall und Renk.
Doch mit dieser Meinung steht Perry recht alleine da. Die Deutsche Bank und das Analysehaus Warburg Research halten die Hensoldt-Aktie aktuell für überwertet – und sehen ein Rückfallpotenzial von rund 25 Prozent. Das Analysehaus Jefferies beließ nach einem Bericht über einen möglichen Verkauf des südafrikanischen Optronik-Geschäfts die Aktie gar bei einem Kursziel von 60 Euro – und damit fast 40 Prozent unter dem aktuellen Kursniveau. Aufstieg oder Absturz – wer wird recht behalten?
Hensoldt zeigt Innovationen auf Paris Air Show
Im Unternehmen selbst gibt man sich zuversichtlich – und verweist ab heute auf der bis zum 22. Juni dauernden Paris Air Show auf seine Innovationen in den Bereichen Luftverteidigung, Überwachung und softwaredefinierte Technologien. Mit dem Schwerpunkt auf Digitalisierung, Interoperabilität und Einsatzbereitschaft demonstriere Hensoldt, „wie neuesten Technologien zu einem verbesserten Situationsbewusstsein und einer höheren Einsatzwirksamkeit beitragen“, wie es in einer Unternehmensmitteilung heißt.
- Gezeigt werden in Halle B Hensoldts unter anderem neueste IFF-Technologien (Identification Friend or Foe) sowie Lösungen für Software-Defined Defence (SDD)
- Dazu bewährte Systeme wie die Flugabwehrradare Spexer, TRML-4D und TwinVis sowie das luftgestützte Multi-Missions-Radar PrecISR
Die TRML-4D-Radare von Hensoldt, die nach Unternehmensangaben bereits als Teil des Luftverteidigungssystems IRIS-T SLM im Einsatz sind, spielen demnach „weiterhin eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine“, wie es heißt.
Hensoldt stellt Kryptocomputer QRTK77 vor
Das Unternehmen wird darüber hinaus erstmals seinen neuesten Kryptocomputer QRTK77 für den IFF Mode 5 (ein verschlüsseltes Freund-Feind-Erkennungssystem) vorstellen. Der QRTK77 wird in Frankreich entwickelt und hergestellt „und garantiert volle Interoperabilität mit der NATO und verbündeten Ländern“, wie es heißt. Man werde vorstellen, wie Hensoldts SDD-Konzept die Leistungsfähigkeit von Verteidigungssystemen erheblich steigern könne.
Dieses basiert demnach unter anderem auf der Sensordatenfusion, einer der Kernkompetenzen des Unternehmens. Durch die Kombination mehrerer Quellen wie Radar, Optronik und elektromagnetische Aufklärung entstehe „ein übergeordnetes Lagebild“. Wie sich das Bild von Hensoldt an der Börse in Wochen oder gar Monaten zeigen wird, scheint hingegen eine eher schwierige Frage zu sein.
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