Die dreiwöchige Zwischenerholung der Hellofresh-Aktie ist vor einer Woche abrupt beendet worden. Seitdem befindet sich die Aktie des Kochboxenversenders wieder auf Talfahrt. Heute Vormittag ging es rund sieben Prozent mit der Hellofresh-Aktie bergab. Das Jahrestief von Anfang März ist nur noch einen Katzensprung entfernt. Was passt derzeit nicht bei Hellofresh?

Ein negatives Analysten-Rating

Eine heute publizierte Studie des US-Analysehauses Bernstein Research passt nicht. Bernstein Research bestätigte sein „Underperform“-Rating der Hellofresh-Aktie und beließ das Kursziel bei 39 Euro. Gegenüber dem aktuellen Kurs von 37 Euro sieht das Analysehaus somit kaum Potenzial bei der Aktie.

Grund für den Pessimismus von Bernstein Research sind die zu hohen Markterwartungen an den Kochboxenlieferanten. Nach Meinung der Analysten sei das Geschäftsmodell von Hellofresh generell schwierig. Kunden wandern schnell ab, es müssen hohe Rabatte gewährt werden und die Gewinnung neuer Kunden kostet viel Geld. Bernstein sieht eine Lösung für die Probleme in der Fokussierung auf die Kernklientel, die für einen Großteil des Geschäfts verantwortlich sei.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Hellofresh?

Hellofresh scheint einer der großen Profiteure der Corona-Pandemie gewesen zu sein. Angesichts der fast vollständigen Öffnung des täglichen Lebens ist dieser Pandemie-Boost nun offenbar zu Ende. Anleger scheinen dem Unternehmen nicht mehr viel zuzutrauen. Das Management hingegen schon. Es plant mit einer Umsatzsteigerung von über 20 Prozent im aktuellen Geschäftsjahr.

Eine vernünftige Bewertung?

Mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 26 ist die Hellofresh-Aktie für ein nach wie vor wachsendes Unternehmen vernünftig bewertet. Die weitere Kursentwicklung der Hellofresh-Aktie wird davon abhängen, ob das Management seine Wachstumsprognose für dieses Jahr wird erfüllen können. Wenn ja, könnte die Aktie wieder Auftrieb bekommen.