HeidelbergCement-Aktie: „Heidelberg Materials“ – warum das Rebranding ein starkes Signal ist!

HeidelbergCement tritt nun als „Heidelberg Materials“ auf. Was es damit auf sich hat und warum der Baustoffkonzern gute Nachrichten braucht.

Auf einen Blick:
  • Die Baustoffindustrie muss ihre Klimabilanz einschneidend verbessern
  • Der deutsche Branchenvertreter HeidelbergCement sieht sich hier als Vorreiter
  • Nun hat der Konzern ein Rebranding vorgenommen, um dieses Potenzial zu verdeutlichen
  • Der neue Markenname: „Heidelberg Materials“
  • Das ist ein starkes Zukunftssignal, das die Heidelberger aktuell dringend brauchen

Liebe Leser,

seit nunmehr 150 Jahren trägt HeidelbergCement zum Wirtschaftswachstum bei – und das inzwischen nicht mehr nur in Deutschland. Der Baustoffkonzern ist weltweit eines der führenden Unternehmen im Bereich Betonherstellung und Zementproduktion. Die Heidelberger sind mit ihren mehr als 50.000 Mitarbeitern an fast 3.000 Standorten in über 50 Ländern vertreten und tragen dort zum Auf- und Ausbau der Infrastruktur bei.

Doch HeidelbergCement hat auch seine Schattenseiten. So gilt der Konzern wegen der klimaschädlichen Zementproduktion als einer der größten gewerblichen CO2-Emittenten der Welt. Die Heidelberger müssen also angesichts des politischen Drucks alle Hebel in Bewegung setzen, um ihre Klimabilanz zu verbessern.

HeidelbergCement tritt nun als „Heidelberg Materials“ auf

Nun hat der Traditionskonzern hierzu ein Rebranding in die Wege geleitet. Demnach hat HeidelbergCement seinen Markenauftritt geändert und präsentiert sich jetzt als „Heidelberg Materials“. Der hinter der neuen Marke stehende Konzern wird übrigens weiterhin unter HeidelbergCement AG firmieren.

Die Heidelberger erklären das Rebranding wie folgt: So soll „Heidelberg“ als Synonym für Kontinuität und Marktführerschaft bestehen bleiben. Gleichzeitig ersetzt „Materials“ den Begriff „Cement“. Der Konzern will dadurch die CO2-belastete Zementherstellung in den Hintergrund rücken lassen.

Neuer Name soll Klima-Engagement unterstreichen

Man sei zwar stolz auf das Zementgeschäft, betonte Konzernchef Dominik von Achten. Das Leistungsspektrum aber gehe weit über Zement hinaus. Die Zukunft der Firma sei nachhaltig und digital.

Der neue Markenauftritt soll also die Vorreiterrolle des Unternehmens auf dem Weg zur CO2-Neutralität und die Digitalisierung in der Baustoffindustrie unterstreichen. Das bedeutet aber nicht, dass das Unternehmen dem Zement nun den Rücken kehren wird. Im Gegenteil: HeidelbergCement bzw. Heidelberg Materials will die Produktion gar noch ausweiten, allerdings unter anderen Vorzeichen. So kündigte der Konzern an, dass man bereits 2024 sogenanntes „CO2-freies Zement“ in großem Maßstab anbieten werde – als erstes Unternehmen der Welt.

Mega-Potenzial dank CO2-Abscheidung

„CO2-frei“ heißt hier nicht, dass bei der Herstellung von Zement kein Kohlendioxid mehr anfällt. Vielmehr will man verhindern, dass das Treibhausgas in die Atmosphäre gelangt. Dahinter steckt das Akronym CCUS (Carbon Capture Use and Storage). Im Prinzip ermöglicht diese Technik, das CO2 direkt am Emissionsort (z.B. in der Zementfabrik) einzusammeln und zu speichern.

Anschließend kann das Treibhausgas dann entweder in der Industrie weiterverwendet werden oder endgelagert werden. Hierzu planen zum Beispiel Deutschland und Norwegen eine Pipeline, die das deutsche CO2 in das skandinavische Land bringen soll, um dort unter der Nordsee in alten Gas- und Öllagerstätten seine letzte Ruhe zu finden.

Projekte in Norwegen und den USA

Heidelberg Materials jedenfalls sieht sich beim Thema CO2-Abscheidung als Vorreiter. So hatte der Konzern schon Ende 2020 den Bau der weltweit ersten CO2-Abscheideanlage im industriellen Maßstab in einem Zementwerk angekündigt. Im Mittelpunkt: der Standort Brevik – ebenfalls in Norwegen. Die Anlage soll 2024 in Betrieb gehen und dann eine Verringerung der CO2-Emissionen in dem Zementwerk um 50 Prozent bewirken.

Und erst vor wenigen Tagen stellten die Heidelberger ein Abscheideprojekt in den USA vor. Dieses soll noch größer sein als das in Norwegen. Dabei darf sich der deutsche Konzern auf Unterstützung der US-Behörden einstellen, die entsprechende Machbarkeitsstudien mitfinanzieren.

Das kommt freilich nicht von ungefähr, hatte US-Präsident Joe Biden den Klimaschutz im eigenen Land bereits im Wahlkampf ganz oben auf seine politische Agenda gesetzt. Heidelberg Materials bekommt also wichtige staatliche Rückendeckung, um die hohen Investitionen etwas abzufangen – übrigens nicht nur in den USA. Auch andere Regierungen zeigen sich hier spendabel.

HeidelbergCement braucht aktuell gute Nachrichten

Für die HeidelbergCement-Aktie ist das Rebranding, aber vor allem der unbedingte Wille in Sachen Klimaschutz besser zu werden, ein starkes langfristiges Signal. Die Heidelberger verschaffen sich damit nämlich ordentlich Zukunftsfähigkeit.

Gerade in diesen Zeiten ist das durchaus ein erfreulicher Pluspunkt. Denn HeidelbergCement steht aktuell schwer unter Druck, wie Sie anhand des folgenden Charts sehen können:

Heidelbergcement Aktie Chart
Intraday
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

Profitdelle wegen hoher Kosten

Die Aktie lag am Mittwoch auf 12-Monats-Sicht mit 31 Prozent im Minus (Stand: 21.09.2024, 14:00 Uhr). Der Grund: Der Baustoffkonzern wird durch die hohen Energie- und Rohstoffkosten belastet.

Demnach legte der Umsatz in Q2 zwar um 10,4 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro zu – bedingt durch die höheren Preise, die man erzielen konnte. Doch die reichten nicht aus, um den Profit stabil zu halten. So sank das Ergebnis des laufenden Geschäfts vor Abschreibungen um 5,7 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro.

Immerhin bilanzierte HeidelbergCement damit etwas besser, als von Analysten erwartet wurde. Trotzdem musste man die Prognose für das Gesamtjahr nach unten schrauben. So rechnet man nun für 2024 mit einem leichten Rückgang des Ergebnisses – statt mit einer leichten Verbesserung. Demnach erwartet HeidelbergCement nicht, dass sich die Belastungen durch die hohen Energie-, Rohstoff- und Transportkosten alsbald auflösen.

Die Aktie dürfte also erst einmal im Sog der Krisen bleiben. Vor allem wenn die Konjunktur in wichtigen Märkten wie den USA oder Deutschland stark nachlassen würde, könnten die Einschnitte für den Baustoffkonzern noch größer werden als befürchtet. Denn eine Rezession ist für die Baubranche stets eine bittere Pille.

Die langfristige Perspektive zählt

Umso wichtiger ist es nun, dass der Konzern seinen Anlegern langfristige Zukunftsperspektiven bietet. Und das schafft HeidelbergCement bzw. Heidelberg Materials meiner Meinung nach sehr gut mit seiner Klimaschutz-Offensive.

Zum Schluss sehen Sie hier noch eine Übersicht, wie die Analysten die HeidelbergCement-Aktie derzeit einstufen:

Berücksichtigt man den starken Gegenwind durch das schwierige makroökonomische Umfeld, sind die Experten also gar nicht mal so pessimistisch gestimmt.

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