Die großen Rückversicherer wie die Münchener Rück und Hannover Rück können sich nach einigen Experten auf dem Branchentreffen in Monte Carlo auf gute Geschäftsaussichten freuen. Die Gründe dafür: Zum einen das günstige Preisumfeld und zum anderen die gestiegene Marktmacht der Rückversicherer gegenüber den Erstversicherern. Laut Johannes Bender von der Ratingagentur Standard & Poor’s könnten die Rückversicherer bei den Preisverhandlungen für das Jahr 2024 zumindest ihre „guten Margen“ aus dem laufenden Jahr verteidigen.
Geschäftsmodell angepasst!
Die gestiegene Marktmacht resultiert demnach aus einem veränderten Geschäftsmodell. Rückversicherer decken zunehmend Großschäden ab und reduzieren ihr Engagement im Bereich der kleineren Frequenzschäden. Dies zwingt die Erstversicherer zu überlegen, welche Risiken sie selbst tragen können und welche sie rückversichern müssen.
Dabei hat eine Umfrage von Moody’s zuletzt ergeben, dass über 90 Prozent der Erstversicherer keine zusätzlichen Risiken an Rückversicherer abgeben wollen. Hingegen dürften vor allem die regionalen Versicherer einen Teil ihrer Risiken abgeben, wird hier erklärt. Dies könnte notwendig werden, um teure Naturkatastrophen wie Brände in Südeuropa und Hawaii oder Überschwemmungen in Österreich und Slowenien zu decken.
Das zeigt sich auch im neusten Rating!
JPMorgan bewertet die Hannover Rück-Aktie grundsätzlich positiv und sieht gute Aussichten für die Kapitalrendite europäischer Versicherungskonzerne. Der Analyst Kamran Hossain hat in seiner neuen Studie das Kursziel bei 240 Euro belassen, genauso wie die Einstufung auf „Overweight“.
Barclays-Analystin Claudia Gaspari stuft die Hannover Rück-Aktie hingegen mit „Underweight“ und einem Kursziel von 170 Euro ein, basierend auf den überarbeiteten Schätzungen für Unternehmen der europäischen Versicherungsbranche. Somit würde sich das Kursziel nun auf den Zeitraum bis 30. Juni 2024 beziehen.
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