Hannover Rück meldet deutlich höheres Ergebnis und zahlt Dividende auf Rekordniveau:
* Bruttoprämie wächst um 12,1 %
* Konzernergebnis verbessert sich um 39 % auf 1,23 Mrd. EUR und erreicht das obere Ende der Prognose
* Großschadenbelastung über den Erwartungen
* Lebens- und Krankenrückversicherung erleidet Pandemieschäden von 582 Mio. EUR
* Eigenkapitalrendite übertrifft mit 10,8 % das Ziel
* Vorgeschlagene Dividendenausschüttung: 5,75 EUR je Aktie
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* Guidance für 2022 bestätigt – Konzernergebnis von 1,4 bis 1,5 Mrd. EUR
Trotz erheblicher Schäden in der Schaden- und Unfallrückversicherung sowie in der Personen-Rückversicherung hat die Hannover Rück im Geschäftsjahr 2021 einen Konzernjahresüberschuss von 1,23 Mrd. EUR erzielt und damit ihr Gewinnziel erreicht.
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung eine Dividende von insgesamt 5,75 EUR je Aktie vorschlagen, die sich aus einer unveränderten ordentlichen Dividende von 4,50 EUR je Aktie und einer Sonderdividende von 1,25 EUR je Aktie zusammensetzt. Damit liegt die Ausschüttung an die Aktionäre der Hannover Rück auf Rekordniveau.
Im Jahr 2021 haben wir einmal mehr die Profitabilität und Risikotragfähigkeit der Hannover Rück unter Beweis gestellt“, sagte Jean-Jacques Henchoz, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück. Die überdurchschnittlich hohen Aufwendungen für Naturkatastrophen in der Schaden- und Unfallrückversicherung sowie die erheblichen Pandemieschäden in der Personen-Rückversicherung waren eine Herausforderung. Dennoch konnten wir, auch dank unseres außergewöhnlich guten Kapitalanlageergebnisses, unseren Konzernüberschuss deutlich steigern und sind in der Lage, unseren Aktionären eine attraktive Dividende in Aussicht zu stellen.
Konzernbruttoprämie wächst weiter zweistellig
Die gebuchte Konzernbruttoprämie der Hannover Rück stieg um 12,1 % auf 27,8 Mrd. EUR (24,8 Mrd. EUR); wechselkursbereinigt hätte das Wachstum 12,8 % betragen. Die verdiente Nettoprämie kletterte um 13,0 % auf 24,1 Mrd. EUR (21,4 Mrd. EUR). Bei unveränderten Wechselkursen hätte das Wachstum 13,7 % erreicht.
Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich deutlich um 43% auf 1,7 Mrd. EUR (1,2 Mrd. EUR). Der Konzernjahresüberschuss stieg um 39 % auf 1,23 Mrd. EUR (883 Mio. EUR). Damit erreichte die Hannover Rück das obere Ende ihrer Konzernergebnisprognose von 1,15 Mrd. EUR bis 1,25 Mrd. EUR. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf 10,21 EUR (7,32 EUR).
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Die Kapitaladäquanzquote nach Solvency II, die die Risikotragfähigkeit der Hannover Rück misst, lag zum 31. Dezember 2021 bei 243,1 % (31. Dezember 2020: 235,2 %). Sie lag damit weiterhin komfortabel über dem Grenzwert von 180 % und dem internen Schwellenwert von 200 %.
Eigenkapitalrendite von 10,8% übertrifft Mindestziel Das Eigenkapital stieg zum 31. Dezember 2021 auf 11,9 Mrd. EUR (11,0 Mrd. EUR). Die Eigenkapitalrendite stieg auf 10,8 % (8,2 %) und übertraf damit das Mindestziel von 900 Basispunkten über dem risikolosen Zinssatz.
Der Buchwert je Aktie erreichte 98,55 EUR (91,17 EUR). Der gesamte Überschuss der Versicherungsnehmer (einschließlich der nicht beherrschenden Anteile und des Hybridkapitals) stieg auf 15,7 Mrd. EUR (14,1 Mrd. EUR), was zum Teil auf die Emission einer nachrangigen Anleihe zurückzuführen ist.
Schaden-Rückversicherung mit zweistelligem Wachstum bei verbesserten Preisen und Bedingungen
Die verschiedenen Vertragserneuerungsrunden in der Schaden-Rückversicherung im Jahr 2021 verliefen für die Hannover Rück positiv. Das Geschäft wuchs erfreulich bei teilweise deutlich verbesserten Preisen und Bedingungen. Dieser Trend setzte sich auch bei der Erneuerung zum 1. Januar 2022 fort.
Die gebuchten Bruttoprämien in der Schaden- und Unfallrückversicherung stiegen im Geschäftsjahr 2021 um 14,8 % auf 19,2 Mrd. EUR (16,7 Mrd. EUR). Bei konstanten Wechselkursen hätte das Wachstum 16,3 % erreicht. Die verdienten Nettoprämien stiegen um 17,0 % auf 16,6 Mrd. EUR (14,2 Mrd. EUR). Bei unveränderten Wechselkursen hätte der Anstieg 18,4 % betragen. Besonders deutliche Zuwächse wurden in der strukturierten Rückversicherung, im fakultativen Geschäft und in Nordamerika verbucht.
Die Großschäden im Geschäftsjahr 2021 übertrafen erneut die Erwartungen. Die größten Einzelschäden waren der Hurrikan Ida mit einer Netto-Belastung von 305 Mio. EUR, die durch das Tief „Bernd“ verursachten Überschwemmungsschäden in Europa in Höhe von 208 Mio. EUR, der extreme Kälteeinbruch in den USA im Februar mit einer Belastung von 156 Mio. EUR sowie die Unruhen in Südafrika in Höhe von 100 Mio. EUR. Insgesamt belief sich die Netto-Großschadenbelastung der Hannover Rück auf 1,3 Mrd. EUR (1,6 Mio. EUR). Er lag damit über dem Planwert von 1,1 Mrd. EUR.
Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich auf 97,7 % (101,6 %), da die Großschadenbelastung geringer war als im Vorjahr. Das versicherungstechnische Ergebnis einschließlich Zinsen auf einbehaltene Gelder und Vertragsdepots belief sich in der Schaden- und Unfallrückversicherung auf 384 Mio. EUR (-244 Mio. EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um 84 % auf 1,5 Mrd. EUR (823 Mio. EUR). Der Beitrag der Schaden- und Unfallrückversicherung zum Konzernergebnis verbesserte sich um 76 % auf 1,1 Mrd. EUR (615 Mio. EUR).
Lebens- und Krankenrückversicherung mit Pandemieschäden von 582 Mio. EUR
Die Pandemie war weiterhin ein bestimmendes Thema in der Lebens- und Krankenrückversicherung. Die Hannover Rück verzeichnete hier Schäden in Höhe von 582 Mio. EUR (261 Mio. EUR), die in direktem Zusammenhang mit Covid-19 stehen. Der Großteil dieser Aufwendungen entfiel auf die Vereinigten Staaten und Südafrika.
Dem standen ein positiver Einmalertrag von 132 Mio. EUR aus einer Restrukturierungsmaßnahme im US-Mortalitätsgeschäft sowie ein positiver Sondereffekt von 122 Mio. EUR im Geschäft mit Langlebigkeitsdeckungen gegenüber.
Darüber hinaus verbuchte die Hannover Rück in den Kapitalanlagen der Personen-Rückversicherung einen positiven Ertrag von 44 Mio. EUR aus ihrer Extremsterblichkeitsdeckung.
Abgesehen von den pandemiebedingten Schäden und den positiven Einmaleffekten entwickelte sich die Personen-Rückversicherung im Rahmen der Erwartungen.
Die Pandemie hat die ohnehin schon starke Nachfrage nach Rückversicherungsdeckungen auch im Bereich der Finanzlösungen weiter belebt. In diesem Segment bietet die Hannover Rück ihren Kunden individuelle Rückversicherungslösungen zur Verbesserung ihrer Solvabilität, Liquidität und Kapitalposition.
Das Bruttoprämienvolumen in der Lebens- und Krankenrückversicherung wuchs um 6,4 % auf 8,5 Mrd. EUR (8,0 Mrd. EUR). Bei konstanten Wechselkursen hätte der Anstieg 5,5 % betragen. Die verdiente Nettoprämie stieg um 5,1 % auf 7,5 Mrd. EUR (7,2 Mrd. EUR); währungsbereinigt hätte das Wachstum 4,4 % betragen. Das operative Ergebnis (EBIT) ging um 43% auf 223 Mio. EUR (393 Mio. EUR) zurück.
Kapitalanlagerendite mit 3,2 % deutlich besser als geplant
Der Bestand an selbst verwalteten Kapitalanlagen der Hannover Rück war mit 56,2 Mrd. EUR (49,0 Mrd. EUR) deutlich größer als im Vorjahr.
Die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen ohne Depot- und Vertragszinsen stiegen um 25 % auf 1,6 Mrd. EUR (1,2 Mrd. EUR) und lagen damit deutlich über dem Vorjahreswert. Die Kapitalerträge aus den selbst verwalteten Kapitalanlagen stiegen um 14,4 % auf 1,7 Mrd. EUR (1,5 Mrd. EUR). Die daraus resultierende Nettorendite von 3,2 % übertraf die Prognose von mehr als 2,4 % deutlich.
Die verbesserte Performance wurde unter anderem durch starke Erträge aus inflationsgebundenen Anleihen und aus alternativen Anlagen wie Private-Equity-Fonds erzielt.
Die Nettokapitalerträge einschließlich der Zinsen auf einbehaltene Gelder und Vertragseinlagen stiegen um 15,3 % auf 1,9 Mrd. EUR (1,7 Mrd. EUR).
Guidance 2022:
Konzernergebnis von 1,4 Mrd. EUR bis 1,5 Mrd. EUR.
Für 2022 erwartet die Hannover Rück ein Wachstum der Bruttoprämie im Gesamtgeschäft von mindestens 5 % auf Basis konstanter Wechselkurse.
Der Konzernjahresüberschuss soll in einer Bandbreite von 1,4 bis 1,5 Mrd. EUR liegen. Voraussetzung dafür ist, dass die Großschadenbelastung das geplante Niveau von 1,4 Mrd. EUR nicht wesentlich überschreitet, die Covid-19-Pandemie das Ergebnis in der Personen-Rückversicherung nicht wesentlich beeinflusst und es zu keinen außergewöhnlichen Verwerfungen auf den Kapitalmärkten kommt.
Die Vermögensbestände dürften – stabile Wechselkurse und Zinssätze vorausgesetzt – weiter wachsen. Die Rendite der Kapitalanlagen dürfte mindestens 2,3 % erreichen.
Es bleibt das Ziel der Hannover Rück, eine im Vergleich zum Vorjahr mindestens stabile ordentliche Dividende zu zahlen. Diese soll durch eine Sonderdividende ergänzt werden, sofern die Kapitalausstattung den Kapitalbedarf für das künftige Wachstum übersteigt und das Gewinnziel erreicht wird.
Mit unserer sehr soliden Kapitalbasis, unserem profitablen Wachstum und unserem erfolgreichen Risiko- und Asset-Management sind wir bestens aufgestellt, um die Herausforderungen des Jahres 2022 zu meistern“, so Henchoz. Die anhaltend positive Preisdynamik in der Schaden- und Unfallrückversicherung und die sich verbessernde Pandemie-Situation stimmen mich zuversichtlich, dass wir unsere Ziele für das laufende Geschäftsjahr erreichen werden.
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