Aktienoptionen zählen zu den Derivaten und stellen einen Kontrakt zwischen zwei Parteien dar. Mit einer Call-Option erwirbt der Käufer des Kontrakts das Recht, den Basiswert (z.B. eine Aktie oder ein ETF) zum Fälligkeitsdatum zu einem festgelegten Preis, dem so genannten Ausübungspreis oder Strike-Preis, zu kaufen. Mit einer Put-Option erwirbt der Käufer das Recht, den Basiswert zum Fälligkeitsdatum zum festgelegten Preis zu verkaufen. Für die Einräumung dieses Rechts verlangt der Inhaber des Wertpapiers eine Prämie.
Sollte sich am Fälligkeitsdatum herausstellen, dass bei Ausübung der Option die Verluste die zu zahlende Prämie übersteigen, kann der Optionsinhaber seine Rechte verfallen lassen. Er ist also nicht verpflichtet, den Kauf oder oder Verkauf tatsächlich durchzuführen, wie es etwa bei einem Termingeschäft der Fall ist. Der Käufer muss dann lediglich die Prämie zahlen. Im günstigsten Fall aber geht die Wette für den Optionsinhaber auf, der Gewinn übersteigt die Prämie und er übt sein Recht aus.
Was ist ein Long Call?
Der Long Call eignet sich für Anleger, die darauf spekulieren, dass eine Aktie oder ein ETF in naher Zukunft im Wert steigen werden. Durch den Erwerb der Aktienoption vermeiden Sie das Risiko, eine Aktie zu kaufen und dann auf den Verlusten sitzen zu bleiben, weil sie sich doch nicht so bullish entwickelt, wie Sie ursprünglich angenommen haben. In diesem Fall müssen Sie „nur“ die Optionsprämie bezahlen. Im umgekehrten Fall profitieren Sie direkt von einer etwaigen Kurssteigerung, wenn Sie die Option zur Fälligkeit einlösen.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei CureVac?
Aktienoptionen sind in der Regel gehebelte Produkte, so dass Sie mit vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz größere Positionen aufbauen können. Der handelsübliche Optionskontrakt umfasst meist 100 Anteile an einem ETF oder einer Aktiengesellschaft. Wenn diese 100 Aktien beispielsweise am Markt 10.000 Euro kosten würden und sie eine Call-Option erwerben, deren Hebel bei 1:5 liegt, müssten Sie zunächst nur 2.000 Euro Eigenkapital einsetzen. Den Rest der Summe leiht Ihnen Ihr Broker.
Was ist ein Long Put?
Eine Put-Option funktioniert genau umgekehrt zur Call-Option. Sie gewinnt an Wert, wenn der Kurs des Basiswerts fällt. Haben Sie also zum Beispiel eine Aktie identifiziert, von der Sie ausgehen, dass ihr Kurs in nächster Zeit fallen wird, dann ist der Long Put eine geeignete Strategie, um davon zu profitieren.
Sie könnten natürlich auch eine Leerverkaufsoption auf diesen Titel eröffnen. Doch dann tragen Sie das Risiko, diese Position irgendwann ausgleichen zu müssen, sollte der Kurs entgegen Ihrer Erwartung steigen. Und dies ist gewöhnlich mit weitaus mehr Kosten verbunden als der Optionsprämie, die Sie auf Ihren Optionskontrakt zahlen müssen. Außerdem gilt beim Long Put das Gleiche wie beim Long Call: Sie können gehebelte Aktienoptionen erwerben.
Gratis PDF-Report zu Alibaba sichern: Hier kostenlos herunterladen
Was ist ein Covered Call?
Der Covered Call setzt voraus, dass Sie bereits im Besitz von mindestens 100 Anteilsscheinen eines Unternehmens sind. Dann können Sie selbst eine Kaufoption verkaufen. Diese Strategie ergibt für Sie unter zwei Bedingungen einen Sinn:
- Sie gehen davon aus, dass sich der Basiswert – Ihre Aktie – auf absehbare Zeit in einem Seitwärtskanal bewegen wird, also mit wenig Schwankungen nach oben oder unten.
- Sie wollen sich durch die Optionsprämie eine Absicherung gegen mögliche Kursverluste verschaffen. Im Gegenzug verzichten Sie aber darauf, vom Aufwärtspotenzial der Aktie zu profitieren. Denn wenn der Wert wider Erwarten stark steigt, wird der Käufer aller Voraussicht nach die Option ziehen und die Aktien zum Ausübungspreis verkaufen. Damit sind Sie die Anteilsscheine dann los.
Was ist ein Protective Put?
Für einen Protective Put benötigen Sie ebenfalls Aktien eines Unternehmens in Ihrem Depot. Aber in diesem Fall schreiben Sie keinen Kontrakt für diesen Wert aus, sondern erwerben selbst einen Long Put (siehe oben) auf diesen Titel. Warum sollten Sie dies tun? Nun, um Ihre bestehende Position gegen Kursverluste abzusichern bzw. zu hedgen, wie es im Englischen heißt.
Im Grunde hoffen Sie darauf, dass Sie die Option nicht ziehen müssen. Denn dann ist die Aktie im Wert gestiegen und Sie haben sich mit der Optionsprämie eine Art Versicherungsschutz erkauft. Fällt Ihre Aktie jedoch im Preis, können Sie durch den Long Put Ihre Kursverluste wettmachen oder zumindest reduzieren.
Weitere Optionsstrategien
Die vier hier beschriebenen Strategien sind einfach und können selbst von unerfahrenen Anlegern genutzt werden. Es gibt jedoch für fortgeschrittene Trader weitaus komplexere und differenziertere Strategien als den einfachen Kauf von Calls oder Puts. Hier eine Übersicht:
- Bear Call Spread
- Bull Put Spread
- Covered Combination
- Covered Straddle
- Diagonal Call Spread
- Diagonal Put Spread
- Double Diagonal
- Iron Butterfly
- Iron Condor
- Jade Lizard
- Long Call Butterfly Spread
- Long Call Calendar Spread
- Long Call Condor Spread
- Long Put Butterfly Spread
- Long Put Calendar Spread
- Long Put Condor Spread
- Long Strangle
- Long Straddle
- Married Put
- Protective Collar
- Short Call
- Short Put
- Short Straddle
- Short Strangle
- Strip
- Synthetischer Short Call
- Synthetischer Short Put
Zusammenfassung
Optionen bieten Anlegern alternative Strategien, um vom Handel mit Basiswerten zu profitieren. Der Handel mit Optionen hat gegenüber dem Handel mit Aktien oder ETFs einige Vorteile, wie zum Beispiel den Schutz vor Kursverlusten oder gehebelte Renditen. Es bestehen aber auch Nachteile, wie beispielsweise die notwendige Zahlung einer Optionsprämie, die Ihre Rendite mindert.
Sollten Alibaba Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg?
Wie wird sich Alibaba jetzt weiter entwickeln? Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Anleger lieber verkaufen? Die Antworten auf diese Fragen und warum Sie jetzt handeln müssen, erfahren Sie in der aktuellen Alibaba-Analyse.