Tyson Foods zählt zu den größten Fleischverarbeitern der Welt. Das US-Unternehmen produziert unter anderem Rind-, Schweine- und Hähnchenfleisch und liefert an Einzelhändler, Restaurants und Großküchen. Nach den aktuellen Quartalszahlen steht die Aktie unter Druck – trotz besserer Gewinne. Warum? Ein genauer Blick zeigt, wo Chancen und Unsicherheiten liegen.
Chicken Rules – das Hähnchensegment überrascht
Im zweiten Geschäftsquartal legte Tyson bei Hähnchenfleisch kräftig zu: Der Absatz stieg um 2,6%, die Preise zogen an, und die operative Marge kletterte auf stolze 7,5%. Zum Vergleich: Im Vorjahresquartal lag dieser Wert noch bei 3,9%. Die starke Nachfrage – vor allem in Restaurants und Food-Service – ist dabei ein entscheidender Faktor. Auch bei Schweinefleisch lief es besser: Die Marge verdoppelte sich beinahe auf 3,7%.
Rind bleibt schwierig – trotz Preisanstieg
Anders sieht es beim Rindfleisch aus. Zwar stieg der Umsatz im Segment um 4,9% – dank gestiegener Preise (+8,2%). Doch die verkauften Mengen gingen zurück. Grund: Das Rinderangebot in den USA bleibt knapp. Tyson selbst sieht die Lage dennoch stabil, auch weil andere Sparten derzeit stärker wachsen.
Tyson Foods Aktie Chart
Zahlen solide – aber kein Feuerwerk
Unter dem Strich lag der bereinigte Gewinn je Aktie bei 0,92 USD – über den Erwartungen von 0,82 USD und deutlich über dem Vorjahr (0,62 USD). Der Umsatz stagnierte bei 13,07 Mrd. USD und blieb damit leicht unter den Schätzungen. Ein Sondereffekt in Höhe von 343 Mio. USD durch Rückstellungen drückte zusätzlich. Bemerkenswert: Das Management machte keine Angaben zu wirtschaftlichen Risiken oder möglichen Auswirkungen neuer Zölle – ein ungewöhnlicher, aber womöglich bewusster Schritt.
Wie geht’s weiter?
Tyson hält an seiner Jahresprognose fest. Der Umsatz soll 2025 leicht zulegen, die Investitionen liegen zwischen 1,0 und 1,2 Mrd. USD – vor allem für Effizienzprojekte. Anleger könnten aufhorchen: Seit vier Quartalen verbessert sich das Ergebnis kontinuierlich. Trotzdem fiel die Aktie im morgendlichen Handel an der Wall Street um rund 9%.
Neue Rezeptur – neue Chance?
CEO Donnie King ließ im Analysten-Call aufhorchen: Zahlreiche Produkte wurden bereits überarbeitet, um auf künstliche Zusatzstoffe aus Erdölbasis zu verzichten. Die restlichen Umstellungen sollen in wenigen Wochen abgeschlossen sein. Ziel ist es, den steigenden regulatorischen Anforderungen zuvorzukommen und dem wachsenden Verbraucherinteresse an „clean label“-Produkten gerecht zu werden.
Was für viele nach Detailarbeit klingt, hat an der Börse Potenzial. Denn in den USA geraten Lebensmittelfarbstoffe zunehmend in die Kritik – sowohl von Gesundheitsbehörden als auch von Politikern wie Robert F. Kennedy Jr., der sie mit Allergien und ADHS in Verbindung bringt.
Schulverpflegung als Pluspunkt
Ein weiterer Trumpf für Tyson: Das Unternehmen betont, dass Produkte für Schulverpflegungsprogramme ohnehin schon frei von umstrittenen Farbstoffen seien. Damit positioniert sich der Konzern als verantwortungsbewusster Partner im Bildungsbereich – ein Imagefaktor, der in Zeiten wachsender Gesundheitsdebatten nicht zu unterschätzen ist.
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