Der Leasingspezialist Grenke AG stolpert ins Jahr 2025. Die jüngst veröffentlichten Zahlen sind ein Schlag ins Kontor: Das Konzernergebnis nach Steuern ist regelrecht eingebrochen. Und dennoch – oder vielleicht gerade deswegen – hält das Management stur an seiner optimistischen Jahresprognose fest. Die Frage drängt sich auf: Ist das Zweckoptimismus oder begründete Zuversicht?
Alarmierender Gewinnrückgang lässt tief blicken
Die Zahlen sind ernüchternd: Magere 10,2 Millionen Euro Konzernergebnis nach Steuern im ersten Quartal 2025 – fast eine Halbierung gegenüber den 19,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum! Besonders besorgniserregend: Die Aufwendungen für Schadensabwicklung und Risikovorsorge explodierten förmlich auf satte 47,6 Millionen Euro – fast 80 Prozent mehr als im Vorjahr. Das ist ein deutliches Warnsignal! Offenbar kämpfen viele von Grenkes Kunden – hauptsächlich kleinere und mittlere Unternehmen – mit erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Diese Entwicklung könnte sich als schwerwiegender erweisen als vom Management zugegeben.
Operatives Geschäft liefert einen Silberstreif
Bemerkenswert ist allerdings, dass das Kerngeschäft trotz aller Probleme robust bleibt. Das operative Ergebnis vor Schadensabwicklung und Risikovorsorge kletterte immerhin um satte 20 Prozent auf 67,0 Millionen Euro. Auch die Cost-Income-Ratio verbesserte sich leicht auf 56,8 Prozent. Das ist tatsächlich ein Lichtblick in der ansonsten düsteren Bilanz. Besonders das margenstarke Neugeschäft brummt weiterhin – ein Indiz dafür, dass die Grundlagen des Geschäftsmodells nach wie vor intakt sind. Die Frage ist nur: Reicht das aus, um die steigenden Risiken auszugleichen?
Grenke Aktie Chart
Ist die unveränderte Jahresprognose Wunschdenken?
Bei aller vorsichtigen Zuversicht drängt sich doch eine kritische Frage auf: Wie realistisch ist es, an der ursprünglichen Jahresprognose festzuhalten, wenn sich die Schadensquote derart dramatisch verschlechtert? Das Management beharrt darauf, dass die Belastungen nur vorübergehender Natur seien und im zweiten Halbjahr eine Erholung einsetzen würde. Doch das klingt verdächtig nach dem berühmten „es wird schon wieder besser werden“-Prinzip.
Der 1978 in Baden-Baden gegründete Finanzdienstleister hat sich zweifellos eine starke Position im internationalen Small-Ticket-Leasing erarbeitet. Mit Präsenz in über 30 Ländern und rund 2.200 Mitarbeitern ist Grenke breit aufgestellt. Doch gerade diese internationale Ausrichtung könnte zum Problem werden, falls sich die wirtschaftlichen Schwierigkeiten auf weitere Märkte ausweiten sollten.
Anleger sollten den 15. Mai 2025 rot im Kalender markieren. Dann werden die vollständigen Quartalszahlen veröffentlicht – und vielleicht endlich mehr Klarheit darüber geschaffen, ob die Zuversicht des Managements berechtigt ist oder ob hier letztlich doch noch eine Gewinnwarnung droht.
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