Das Investmentbanking-Unternehmen Goldman Sachs Group Inc. (GS) hat am Montag mitgeteilt, dass der Gewinn im zweiten Quartal um 48 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken ist, was auf einen Rückgang der Nettoeinnahmen um 23 Prozent und höhere Rückstellungen für faule Kredite zurückzuführen ist. Der Gewinn für das Quartal verfehlte die Erwartungen der Analysten, aber die Quartalseinnahmen übertrafen sie.
Im vorbörslichen Handel am Montag notiert die GS-Aktie derzeit bei 305,02 $ und damit 11,15 $ oder 3,79 % höher.
Für das Quartal sank der auf die Stammaktionäre entfallende Nettogewinn auf 2,79 Milliarden Dollar oder 7,73 Dollar pro Aktie von 5,35 Milliarden Dollar oder 15,02 Dollar pro Aktie im Vorjahresquartal. Im Durchschnitt erwarteten 21 von Thomson Reuters befragte Analysten, dass das Unternehmen einen Gewinn von 7,25 US-Dollar pro Aktie für das Quartal ausweisen würde. Die Schätzungen der Analysten schließen in der Regel Sonderposten aus.
Rückstellungen für Kreditverluste
Die Rückstellungen für Kreditverluste beliefen sich im Quartal auf 667 Mio. USD, verglichen mit einem Nettogewinn von 92 Mio. USD im letzten Jahr, was in erster Linie auf das Portfoliowachstum bei Kreditkarten und die Auswirkungen der allgemeinen makroökonomischen Bedenken zurückzuführen ist.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Goldman Sachs?
Betriebliche Aufwendungen
Die betrieblichen Aufwendungen beliefen sich im Quartal auf 7,65 Milliarden US-Dollar und lagen damit um 11 Prozent unter dem Vorjahreswert, was auf deutlich niedrigere Aufwendungen für Vergütungen und Sozialleistungen sowie auf Nettorückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und aufsichtsrechtliche Verfahren zurückzuführen ist.
Nettoeinnahmen
Die Nettoeinnahmen für das Quartal gingen um 23 Prozent auf 11,86 Milliarden US-Dollar zurück, verglichen mit 15,39 Milliarden US-Dollar im Vorjahresquartal, was auf deutlich niedrigere Nettoeinnahmen im Asset Management und Investment Banking zurückzuführen ist, die teilweise durch deutlich höhere Nettoeinnahmen in den Bereichen Global Markets und Consumer & Wealth Management ausgeglichen wurden. Analysten hatten für das Quartal mit einem Umsatz von 10,88 Milliarden Dollar gerechnet.
Die Nettoeinnahmen im Investment Banking beliefen sich auf 2,14 Milliarden US-Dollar, 41 Prozent weniger als im Vorjahr, was auf deutlich niedrigere Nettoeinnahmen im Underwriting zurückzuführen ist.
Gratis PDF-Report zu Goldman Sachs sichern: Hier kostenlos herunterladen
Nettoerträge
Die Nettoerträge im Bereich Global Markets beliefen sich im zweiten Quartal auf 6,47 Milliarden US-Dollar und lagen damit um 32 Prozent über dem Vorjahreswert, was in erster Linie auf eine starke Performance in den Bereichen Fixed Income, Currency and Commodities (FICC) und Equities, insbesondere im Finanzierungsbereich, zurückzuführen ist.
Die Nettoerträge in der Vermögensverwaltung beliefen sich im zweiten Quartal auf 1,08 Milliarden US-Dollar und lagen damit 79 Prozent unter dem Vorjahreswert, was auf Nettoverluste bei Aktienanlagen und deutlich niedrigere Nettoerträge bei Kredit- und Schuldtitelanlagen zurückzuführen ist, die teilweise durch deutlich höhere Management- und sonstige Gebühren ausgeglichen wurden.
Die Nettoerträge im Bereich Consumer & Wealth Management lagen mit 2,18 Milliarden US-Dollar um 25 Prozent höher als im Vorjahr, was auf einen Anstieg des Privatkundengeschäfts um 67 Prozent zurückzuführen ist.
Erhöhung der vierteljährlichen Dividende
Am 14. Juli 2022 genehmigte der Verwaltungsrat eine Erhöhung der vierteljährlichen Dividende um 25 Prozent auf 2,50 US-Dollar pro Stammaktie ab dem dritten Quartal 2022, zahlbar am 29. September 2022 an Stammaktionäre, die am 1. September 2022 eingetragen sind.
Kaufen, halten oder verkaufen – Ihre Goldman Sachs-Analyse vom 16.08. liefert die Antwort:
Wie wird sich Goldman Sachs jetzt weiter entwickeln? Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Anleger lieber verkaufen? Die Antworten auf diese Fragen und warum Sie jetzt handeln müssen, erfahren Sie in der aktuellen Goldman Sachs-Analyse.