Geely-Aktie: Wird die Expansion abgesagt?

Während die EU derzeit noch Maßnahmen prüft, um dem mutmaßlichen Eroberungszug chinesischer Elektroautos einen Riegel vorzuschieben, hat man in der Türkei bereits Nägel mit Köpfen gemacht. Wie die „FAZ“ berichtet, dürfen dort in Zukunft nur noch Autos von chinesischen Exporteuren eingeführt werden, wenn dafür mindestens 140 gleichmäßig über das Land verteilte Servicestationen vorhanden sind.

Die Regelung richtet sich mehr oder minder explizit in Richtung China, denn Marken aus der EU sind von dem Ganzen ausgenommen. Derweil erfüllt nach aktuellem Stand kein einziger chinesischer Autobauer die neuen Anforderungen. Faktisch gleicht das Ganze also einem Einfuhrverbot.

Für Geely wird es nicht einfacher

Geely hat bisher keine allzu große Präsenz in der Türkei und listet auf der eigenen Webseite nicht einmal eine dortige Präsenz auf. Dennoch wurden bereits einige Fahrzeuge in der Türkei abgesetzt. Der Konzern wird es in Zukunft nicht einfacher haben, seine globale Expansion voranzutreiben.

Denn auch anderswo wächst die Skepsis gegenüber Peking und Vorwürfe, laut denen chinesische Fahrzeuge aufgrund zweifelhafter Subventionen die Preise westlicher Anbieter unterbieten, werden immer lauter. Die Anleger haben sich schon ein Stück weit darauf eingestellt, dass die Expansion bei Geely ins Stocken geraten könnte.

Die Geely-Aktie tut sich schwer

Geely Automobile Aktie Chart

Ein Hinweis darauf ist der Aktienkurs von Geely, der in den letzten vier Wochen um 15 Prozent nachgegeben hat und am Mittwochmorgen bei gerade einmal 0,93 Euro lag. Dass in China die Deflation weiter voranschreitet und die Konsumlaune weiterhin im Keller liegt, macht die Sache nicht besser. Auf den Konzern mit seinen großen Wachstumsambitionen dürften in naher Zukunft einige Herausforderungen warten, und das macht es alles andere als einfach, den Aktienkurs wieder in Richtung Norden zu bugsieren.