GE Aerospace, der Luftfahrt- und Rüstungsspezialist und Rechtsnachfolger von General Electric, liefert starke Ergebnisse und überzeugt mit einem prall gefüllten Auftragsbuch. Doch bei aller Euphorie mahnen Analysten zur Vorsicht: Der Aktienkurs ist zuletzt schneller gestiegen als die Fundamentaldaten – und könnte bald an seine Grenzen stoßen.
Robuste Geschäfte trotz Lieferkettenproblemen
Im ersten Quartal 2025 hat GE Aerospace einen Umsatzsprung von fast 11% auf 9,94 Milliarden US-Dollar hingelegt. Dabei half vor allem das Dienstleistungsgeschäft: Während der Absatz von LEAP-Triebwerken mit 319 Stück schwächelte – ein Rückgang um rund 14% gegenüber dem Vorjahr – zogen die Einnahmen aus Wartung und Ersatzteilen kräftig an. Service-Umsätze legten um mehr als 16% zu, getragen von steigenden Shop-Visits und einer wachsenden Zahl installierter Triebwerke weltweit.
Insgesamt konnte GE Aerospace das Nettoergebnis auf 1,98 Milliarden US-Dollar steigern, ein Plus von über 28%. Auch beim bereinigten EBITDA gab es mit 2,48 Milliarden US-Dollar einen kräftigen Satz nach vorn.
Wachstum auch bei Rüstung und Verteidigung
Neben dem zivilen Luftfahrtgeschäft profitiert GE Aerospace auch von der robusten Nachfrage nach Verteidigungstechnologien. So stieg der Umsatz im Segment Defense & Propulsion leicht auf 2,32 Milliarden US-Dollar. Die Zahl der verkauften militärischen Triebwerke kletterte von 125 auf 131 Stück. Das spiegelt den Trend wider: Viele Regierungen investieren mehr in ihre Streitkräfte, um ihre Flotten zu modernisieren – ein Rückenwind, der das Geschäft von GE Aerospace stabilisiert.
Auftragsbücher prall gefüllt
Besonders beeindruckend ist der Auftragspolster: Zum Quartalsende standen Aufträge im Wert von 172,6 Milliarden US-Dollar in den Büchern – ein neuer Rekord und ein kräftiges Plus gegenüber den 152,7 Milliarden US-Dollar vor einem Jahr. Das sorgt für Planungssicherheit und spricht für eine starke Marktstellung.
Wachstum ja, aber die Bewertung ist ambitioniert
So gut die Aussichten auch sein mögen – Analysten warnen bereits vor einer Überhitzung der Aktie. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei gut 47, der EV/EBITDA-Multiplikator bei 27,5 – Werte, die deutlich über dem Branchendurchschnitt liegen. Der Sektor-Median beträgt beim KGV 19,5, beim EV/EBITDA 13,3. Im Vergleich zu Konkurrenten wie RTX oder Airbus zahlt man für GE Aerospace aktuell also einen saftigen Aufschlag.
Das soll nicht heißen, dass die Prognosen für GE Aerospace irgendeine Form von Schwäche signalisieren: Im Gegenteil, für das Gesamtjahr 2025 peilt das Unternehmen ein bereinigtes Gewinnwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich an, was einem Nettoergebnis von rund 5,63 Milliarden US-Dollar entspricht. Gleichzeitig will GE Aerospace 8 Milliarden US-Dollar in Dividenden und Aktienrückkäufe stecken. Doch selbst solche robusten Aussichten rechtfertigen nicht unbedingt jedes Bewertungsniveau.
GE Aerospace Aktie Chart
Zollrisiken und Kostenfragen im Blick
Kurzfristig könnten auch neue Zölle die Fantasie etwas einbremsen. Die Unternehmensführung rechnet derzeit mit einem Nettoeffekt von rund 500 Millionen US-Dollar für 2025, auch wenn Gegenmaßnahmen wie Zollrückerstattungen und Preisanpassungen das Risiko abfedern sollen. Für Investoren bleibt das dennoch ein Unsicherheitsfaktor – vor allem in einem Marktumfeld, das zuletzt von geopolitischen Spannungen geprägt war.
Fazit: Topergebnisse mit Einschränkungen
GE Aerospace steht glänzend da, keine Frage: Starkes Wachstum, steigende Gewinne und ein riesiger Auftragsbestand sprechen für sich. Doch der Aktienkurs eilt diesen Fundamentaldaten immer weiter davon. Wer jetzt noch einsteigen will, muss sich fragen: Ist das Risiko einer Korrektur nicht langsam größer als die Chance auf weitere Kursgewinne? Anleger sollten also nicht nur auf das beeindruckende Wachstum achten – sondern auch auf den Preis, den sie dafür zahlen.
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