Von guter Laune ist dieser Tage nur noch wenig zu spüren und auch die Nachrichtenlage spricht eher gegen als für Gazprom. Seit Jahresbeginn rutsche das Wertpapier um knapp 23 Prozent ab.
Konflikt um Nord-Stream-2
Der Grund dürfte der Konflikt um Nord-Stream-2 sein. Gazprom, der größte Gasförderer der Welt, beteiligt sich direkt insgesamt mit rund 5 Mrd. € an dem Projekt. PJSC Gazprom, E.ON, Wintershall, Royal Dutch Shell, OMV und Engie unterzeichneten im September 2015 einen Aktionärsvertrag und gründeten die Projektgesellschaft New European Pipeline AG mit Sitz in der Schweiz. Gazprom war an PNEP zunächst mit 50 Prozent beteiligt, BASF/Wintershall, Engie, Uniper, OMV und Royal Dutch Shell mit je 10 Prozent. Seitdem haben sich jedoch einige Partner aus dem Projekt zurückzogen.
Widerstand gegen das Projekt
Widerstand gegen das Projekt kam nicht nur aus den USA, sondern auch innerhalb der EU gab es Bedenken. Geopolitische Befürchtungen über die zunehmende Abhängigkeit von russischen Pipelines mischten sich mit Befürchtungen über die Einnahmen aus dem Transit von russischem Gas durch die Ukraine, aber auch andere osteuropäische Staaten.
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Die Kritiker weisen unter anderem darauf hin, dass die beiden Pipelines Nord Stream im Norden und Turk Stream im Süden es Gazprom ermöglichen, die Ukraine, durch die wichtige Transitpipelines verlaufen, zumindest teilweise zu umgehen. Damit würden dem Unternehmen wichtige Transiteinnahmen entgehen, und Russland hätte ein Druckmittel gegen das Land, dessen Annäherung an den Westen ihm ein Dorn im Auge ist.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz drohte kürzlich mit Folgen für die Pipeline im Falle eines russischen Angriffs auf die Ukraine. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Lage weiter zuspitzt.
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