Gazprom könnte nun als Gaslieferant zumindest auf die Diskussion in Deutschland noch erheblichen Einfluss bekommen. Die Politik fordert teils ein Embargo. Auch die EU möchte sich einsetzen, um hier die russische Regierung wegen des Kriegs in der Ukraine unter Druck zu setzen. Auf der anderen Seite gibt es nun die Nachricht aus Ungarn, dass das EU-Land die Rechnung für Gas tatsächlich in Rubel bezahlen wolle. Dies dürfte zumindest den Aktienhandel in Russland, der unverändert möglich ist, beeinflussen. Es wird spannend.
Gazprom: Was ist da los?
Ungarn ist nach der Erklärung des Ministerpräsidenten Viktor Orban bereit, für die Gaslieferungen die Währung Rubel zu verwenden. Dies hatte Putin den Käuferländern gegenüber gefordert. Daraufhin waren die Lieferungen über die Gazprom-Bank abgewickelt worden. Orban nun gab bekannt: „Wir haben keine Schwierigkeiten damit“ (….) „Wenn die Russen Rubel verlangen, bezahlen wir in Rubel“.
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Die nächste Tranche an Gaslieferungen muss Ungarn den Meldungen nach im Mai bezahlen. Damit möchte Ungarn die auf Basis des langfristigen Liefervertrags mögliche Liefersicherheit gewährleisten. Hier ist allerdings der Anknüpfungspunkt für die Diskussion innerhalb der EU. Die weigert sich – aus politischen Gründen wegen des Kriegs in der Ukraine – in Rubel zu bezahlen.
Wenn Gazprom Rückenwind aus der EU erhält, da die Ungarn EU-Land sind, könnte sich die Perspektive für Gazprom noch etwas verbessern. Allerdings wird die Aktie selbst unverändert an den deutschen oder anderen westlichen Aktienbörsen nicht gehandelt. Es dürfte noch eine Zeit lang dauern, bis auch nur darüber diskutiert wird, die Aktie hier zu handeln. Eine wirtschaftliche Einschätzung des Titels selbst ist unter diesen Umständen kaum möglich, die russischen Kurse dürften nicht repräsentativ sein.
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