Der Handel an der Börse in Moskau blieb bereits in der dritten Woche nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine geschlossen. Aktien von Gazprom, Lukoil oder Sberbank sind weltweit nicht zu handeln. Ob sich das in der kommenden Woche ändern wird? Ungewiss. Sicher ist lediglich, dass der Westen, trotz weltweiter Sanktionen gegen den Aggressor Russland, insbesondere mit Gazprom weiter Geschäfte macht. Gezwungenermaßen wohl.
e.on stoppt Gaseinkauf bei Gazprom
Sicherlich, der Energiekonzern e.on ging in der zurückliegenden Woche auf Distanz zum russischen Gaskonzern: Das Unternehmen habe in seinem Portfolio Erdgasmengen, die von europäischen Handelsgesellschaften von Gazprom eingekauft wurden, sagte e.on-Chef Leonhard Birnbaum laut Medienberichten auf der Bilanzpressekonferenz in Essen. „Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs haben wir den Einkauf neuer Mengen von diesen Gesellschaften gestoppt“, wird Birnbaum zitiert.
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Es ist bislang ein Einzelfall, Gazprom liefert weiter unbeirrt gen Westen: Nach zwei Tagen mit etwas geringeren Liefermengen stelle Russland wieder in gewohnt hohem Umfang Gas für den Transit durch die Ukraine nach Europa bereit, meldete das Handelsblatt am Freitag. Im Einklang mit vertraglichen Vereinbarungen würden am Freitag 105,1 Millionen Kubikmeter gepumpt, wird ein Gazprom-Sprecher zitiert.
Ratingagentur glaubt an Gazprom-Pleite
Ob der Staatskonzern angesichts dieser Zahlen den Krieg überstehen wird, ist für Experten aber keinesfalls ausgemacht: Die Ratingagentur Fitch etwa hatte die Kreditwürdigkeit von 28 russischen Rohstoffkonzernen, darunter Gazprom und der Ölkonzern Lukoil, vor einer Woche herabgestuft, von B auf „hauptsächlich CC“. Das bedeute, dass es „wahrscheinlich sei, dass diese Unternehmen ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen“, wie es hieß. Die Ratingagentur hält demnach „einen Zahlungsausfall jeglicher Art für wahrscheinlich“.
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