Dass die Gazprom-Aktie selbst in Moskau, wo der Handel noch möglich ist, nur zur Hälfte von Kursen aus dem vergangenen Jahr gehandelt wurde, hängt vor allem mit ausbleibenden Lieferungen an Europa zusammen. Jene haben zwar eine mittelschwere Energiekrise in hiesigen Gefilden herbeigeführt, sich aber auch schwer auf den Gewinn je Aktie des russischen Staatskonzerns ausgewirkt.
Wie sich zeigt, hat sich Europa von Russland als Energieversorger aber noch längst nicht abgenabelt. Bekanntlich wird schon seit einer Weile im großen Stil Flüssiggas eingekauft, und das anscheinend zu einem nicht unwesentlichen Teil aus Russland. Medienberichten zufolge wurde LNG zuletzt in Rekordmenge von dort bezogen.
Kein kleiner Fisch
Konkret ist die Rede davon, dass Europa in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 40 Prozent mehr Flüssiggas aus Russland bezogen hat als noch ein Jahr zuvor. Das gleicht wegfallende Pipeline-Lieferungen zwar nicht aus, doch angesichts der hohen Gaspreise wird auf diese Weise trotzdem viel Geld verdient.
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Entwicklung des Nettogewinns bei Gazprom
Gazprom wird durch die Lieferungen kaum Ausfälle an anderer Stelle vollumfänglich ausgleichen können. Möglich ist aber, dass es um den Konzern noch längst nicht ganz so schlecht bestellt ist, wie es manch einer gerne gesehen hätte. Für hiesige Anleger würde sich aber auch dadurch nur wenig verändern.
Die Gazprom-Aktie bleibt in Moskau
Der Handel mit ADRs von Gazprom bleibt im Westen weiterhin ausgesetzt. Ob und wann sich daran etwas ändert, ist völlig offen. Wer sich genau umsieht, findet zwar ab und an eine Möglichkeit, seine Anteile noch loszuwerden. Im Netz wird aber berichtet, dass dafür nur noch niedrige zweistellige Centbeträge gezahlt werden. Wer sich auf ein solches Angebot einlässt, ist vom Totalverlust nicht weit entfernt. Letzterer bleibt aber auch eine Möglichkeit, wenn an den Anteilen festgehalten wird.
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