Der Asset-Manager Gam ist im vergangenen Geschäftsjahr 2024 in der Verlustzone geblieben. Weiterhin wird die Rückkehr in die Gewinnzone erst im Jahr 2026 erwartet.
GAM hat laut Mitteilung vom Mittwoch einen Nettoverlust (gemäß IFRS) von 70,9 Millionen Franken verbucht, was immerhin etwas weniger ist als im Jahr davor (-82,1 Mio). Der operative Verlust vor Steuern war mit 66,8 Millionen allerdings größer als 2023 (-49,5 Mio).
Der höhere operative Verlust ist vor allem auf niedrigere Gebühren und Kommissionen zurückzuführen, die nur zum Teil durch geringere Personal- und Sachkosten ausgeglichen wurden. Der Verwaltungsrat schlägt den Aktionären entsprechend vor, für das Geschäftsjahr 2024 keine Dividende auszuschütten.
Deutlich rückläufig waren erneut die verwalteten Vermögen. Per Ende 2024 betrugen diese noch 16,3 Milliarden nach 19,0 Milliarden Mitte Jahr bzw. 19,3 Milliarden Ende 2023.
Strategische Fortschritte trotz finanzieller Herausforderungen
Trotz des hohen Verlustes und des weiteren Rückgangs der Vermögen zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich. Man habe letztes Jahr „große Fortschritte“ bei der Vier-Säulen-Strategie gemacht, um aus GAM ein „fokussiertes, kundenorientiertes und rentables Unternehmen“ zu machen.
Initiativen zur Kostenoptimierung führten zu einem Rückgang der operativen Kosten um 20 Prozent im Vergleich zum Jahr 2023, wobei sich deren Auswirkungen erst im laufenden Jahr und darüber hinaus „umfassend bemerkbar“ machen würden.
Neuausrichtung des Geschäftsmodells
GAM konzentriert sich weiterhin auf die Umsetzung seiner Strategie. In erster Linie möchte das Unternehmen positive Nettomittelzuflüsse generieren. Hierzu werden die Vertriebskapazitäten neu aufgebaut und der Fokus liegt auf bestehenden Produkten sowie der Einführung neuer Angebote. GAM strebt weiterhin die Rentabilität für das Geschäftsjahr 2026 an.
Finanzielle Stabilität durch Hauptaktionär gesichert
GAM hat seit der im letzten November durchgeführten Bezugsrechtsemission über 100 Millionen Franken durch den Ankeraktionär NJJ Holding (Rock Investment) einen neuen Mehrheitsaktionär. Die entsprechende Kreditfazilität bleibt bestehen und wurde nun bis Ende 2027 verlängert. Damit soll die Umsetzung der Strategie unterstützt und die langfristige finanzielle Stabilität sichergestellt werden.
Die 2009 von Julius Bär abgespaltene GAM kämpft seit Jahren mit den Folgen hausgemachter Probleme. Seit 2018 ein prominenter Fondsmanager wegen schwerer Verfehlungen suspendiert worden war, erlebt das Unternehmen massive Geldabflüsse aus seinen Anlagevehikeln. 2023 übernahm die Aktionärsgruppe um den französischen Investor Xavier Niel (Rock Invest/Newgame) nach einem gescheiterten Übernahmeangebot des britischen Fondsmanagers Liontrust einen Anteil von 27,1 Prozent an GAM, der mit der erwähnten Kapitalerhöhung auf zuletzt über 76 Prozent anstieg.
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