Letzte Woche musste dieser Newsletter leider kurzfristig entfallen. Grund hierfür war der überraschende Tod eines alten Schulfreundes (wir waren schon zusammen auf der Grundschule!). Er hatte vor knapp eineinhalb Jahren die Diagnose Lungenkrebs bekommen und ist nun – etwas überraschend, da es zwischenzeitlich nach Heilung aussah – verstorben. Ihm die letzte Ehre zu erweisen war mir dann wichtiger als Geld, worum ich um Verständnis bitte.
Doch kommen wir zurück zum Thema Geld. Vor zwei Wochen hatte ich dieser Stelle geschrieben, dass wir eigentlich „ready“ (bereit) für eine Kursrally seien. Tatsächlich kam es auch am Aktienmarkt zu einer kleinen Kursrally. Leider aber – noch – nicht an den Krypto-Märkten. Dabei sahen die Charts von Bitcoin (BTC) und Co. eigentlich ebenfalls „bullish“ aus. Was beweist, dass leider nicht immer alles in den Charts steht, so wie es eingefleischte Charttechniker gerne behaupten.
Die Implosion, sprich: Pleite, einer der weltweit größten Krypto-Börsen, nämlich Sam Bankman-Frieds FTX, hatte jedenfalls kaum jemand auf dem Schirm. Ich gebe an dieser Stelle zu, dass auch ich das nicht kommen sah. Daher bin ich auch persönlich betroffen und werde durch die Insolvenz (nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts) wohl rund 2.000 US-Dollar verlieren. Das ist ärgerlich, bringt mich aber nicht um. Dennoch möchte ich noch ein paar Worte darüber loswerden.
Wer bei (seinen) Kryptos sichergehen möchte, muss sie selbst verwalten!
Das ursprüngliche Motto von Bitcoin war: „Be your own bank!“. Dies bedeutet nichts anderes wie, dass man seine eigene Bank sein sollte. Wie das? Nun, in dem man seine Bitcoins, inzwischen aber natürlich auch andere Coins und/oder Tokens, selbst verwaltet. Dies kann natürlich gefährlich sein, denn hält man seine Kryptos in einer Desktop-Wallet und wird gehackt, könnte der Hacker diese stehlen.
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Doch für dieses Problem gibt es inzwischen eine Lösung. Diese Lösung lautet: Hardware-Wallet. Auf den ersten Blick könnte man denken, dass eine solche Hardware-Wallet nichts anderes als ein USB-Stick sei. Doch das stimmt nicht ganz. Denn zwar sehen solche Hardware-Wallets durchaus ähnlich aus wie USB-Sticks, können aber mehr. Dank der Software, die dort installiert ist.
Grundsätzlich aber ist es tatsächlich so, dass man eine solche Hardware-Wallet nur in den USB-Port seines Rechners stecken und richtig konfigurieren muss. Dann kann man anschließend seine Coins und Tokens darauf speichern und die Hardware-Wallet beispielsweise in den Tresor oder ein Bankschließfach packen. Warum aber sind solche Hardware-Wallets so sicher und welche sollte man nehmen?
Hardware-Wallets: Das ist wichtig
Nun, welche Sie sich kaufen, ist im Prinzip egal. Es gibt inzwischen mehrere Anbieter und das Grundprinzip ist bei allen gleich. Dem Einen aber gefällt diese Hardware-Wallet (vom Design her) besser und die Andere bevorzugt eine andere. Gleiches gilt auch für die entsprechende Software. Sie sollten sich halt vor dem Kauf informieren – und müssen sich dann selbst entscheiden. Eine gute Website, um sich zu informieren, ist: https://www.hardware-wallets.de
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Wichtiger als die Wahl der Hardware-Wallet ist folgendes: Bei gebraucht gekauften Hardware-Wallets, zum Beispiel via eBay, gab es schon Backdoors. Das heißt hier hatten Betrüger eine Sicherheitslücke eingebaut. Die Käufer der Hardware-Wallets wussten davon natürlich nichts. Sie zogen ihre Kryptos in die Wallet – und dachten sie wären nun sicher. Doch weit gefehlt. Über die eingebaute Backdoor wurden die Kryptos gestohlen. Daher sollten Sie solche Hardware-Wallets niemals gebraucht, beispielsweise via eBay, kaufen.
Auch bei Amazon muss man aufpassen, denn bei einem Kauf via Amazon Marketplace wäre solch ein Betrug auch möglich. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, kaufen Sie die Hardware-Wallet am besten nur direkt beim Hersteller. Sie mag dort etwas teurer sein, aber das ist gut angelegtes Geld. Wobei sich Hardware-Wallets natürlich grundsätzlich nur rechnen, wenn man auch ein wenig Geld in Krypto hat. Denn 100 bis 150 Euro für eine Hardware-Wallet auszugeben, wenn man nur 50 Euro in Krypto investiert hat… das merken Sie selbst! 😉
DEX statt CEX, aber…
Wenn Sie über eine solche Hardware-Wallet verfügen, ist es ihnen sogar möglich, diese mit einer Dezentralen (Krypto-)Börse (DEX; Decentralized Exchange) wie UniSwap oder PancakeSwap zu verbinden. Grundsätzlich ist dies der beste Weg, um zukünftig nicht mehr durch einen solchen Betrugsfall wie FTX getroffen zu werden. Aber Achtung, denn auch hier brauchen sie gewisse technische Kenntnisse, damit dies klappt.
Alles in allem muss man klar konstatieren, dass FTX ein riesiger Skandal ist. Er ist durchaus vergleichbar mit Fällen wie Enron, Worldcom, Lehman Brothers oder Wirecard. Sicherlich hat Sam Bankman-Fried, der inzwischen gerne Scam Bankrun-Fraud genannt wird, dem gesamten Krypto-Space einen Bärendienst erwiesen. Aber die Forderungen nach harter Regulierung sind natürlich zum Teil auch Blödsinn.
Oder wurde die Regulierung des traditionellen Finanzmarkts (TraFi) in Deutschland wegen des Betrugsfall Wirecard deutlich verstärkt? Das wäre mir zumindest bisher kaum bzw. gar nicht bekannt. Wo es um viel Geld geht, gibt es hin und wieder auch Betrüger und Betrug. Ich möchte dieses Problem für die Krypto-Welt ganz bestimmt nicht kleinreden. Aber man sollte schon realistisch bleiben – und die Kirche im Dorf lassen.
Wie geht es nun weiter?
Bleibt zum guten Schluss noch die Frage zu klären, wie es denn nun weitergeht. Die Aktienmärkte befinden sich meines Erachtens bereits in einer Jahresendrally. Eine solche ist niemals straight, es kommt immer zu Rücksetzern. Aufwärtstrend sind durch höhere Hochs und höhere Tiefs gekennzeichnet, nicht durch nur noch steigende Kurse. Hier bleibe ich daher bullish – und würde Dips kaufen.
Bei den Kryptos hingegen wird derzeit der Betrugsfall FTX verdaut. Dies kann sicherlich noch ein paar Tage anhalten. Die Stabilität, wenngleich auf niedrigem Kursniveau, ist jedoch schon mal positiv. Insofern dürfte auch hier noch eine kleine Jahresendrally starten, jedoch wohl frühestens Anfang Dezember. Auch diese könnte bis in den Januar hinein anhalten. Zu viel sollte man sich aber weder am Aktien- noch an den Krypto-Märkten, erwarten. Denn Jahresendrally hin oder her, es ist letztlich nur eine erneute Bärenmarktrally!
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