Bei der Aktie des Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care (FMC) ist es in der vergangenen Woche zu einem starken Sell off gekommen. Am Mittwoch brach der Kurs zeitweise um fast 24 Prozent ein und fiel auf den tiefsten Stand seit dem 03. Januar. Zwar wurden die Verluste im Handelsverlauf noch etwas eingedämmt, ein Minus von über 17 Prozent bedeutete aber dennoch das schlechteste Tagesergebnis in der Börsenhistorie der Fresenius-Tochter.
Zurückzuführen war der starke Abverkauf auf einen Studienerfolg des dänischen Pharmariesen und Insulin-Spezialisten Novo Nordisk. In der Studie konnte gezeigt werden, dass das Diabetesmittel Ozempic bei Nierenpatienten das Fortschreiten der chronischen Nierenerkrankung (CKD) verlangsamt wird. Wegen der erwiesenen Wirksamkeit kann die Studie vorzeitig beendet werden. Sie stellt damit früher als erwartet eine Belastung für die Papiere von Dialysefirmen dar.
Wachstumsbremse für das Dialyse-Geschäft?
Analysten sehen zwar auch die Gefahr, dass das Mittel das Wachstum bei Dialysebehandlungen langfristig bremsen könnte. Allerdings wird dies nicht von heute auf morgen geschehen. UBS-Experte Graham Doyle rechnet beispielsweise erst in etwa zehn Jahren damit.
Auch FMC selbst sieht keine Auswirkungen auf sein Geschäft durch die mögliche Wirksamkeit des Diabetes-Medikaments Ozempic mit dem Wirkstoff Semaglutid. Der Gesamteffekt der Anwendung von GLP-1-Analoga auf das eigene Patientenstrommodell wird auf Basis derzeit vorliegender klinischer Daten und wissenschaftlicher Erkenntnisse als neutral eingestuft, hieß es aus dem Unternehmen.
Fresenius Medical Care Aktie Chart
Wie geht es für die FMC-Aktie weiter?
Aktuell sind Anleger um Stabilität bei der FMC-Aktie bemüht, zu einer größeren Kurserholung ist es aber noch nicht gekommen. So bleibt auch die entstandene Kurslücke zwischen 39,29 und 34,00 Euro vorerst geöffnet. Aufgrund des überverkauften Zustandes (RSI) der Aktie könnte es im Rahmen einer Gegenbewegung aber zu einem Gap-Close kommen.
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