Die erste Nachricht von Ford klingt technisch, hat aber strategisches Gewicht: In den USA und Kanada fallen 350 Entwicklerstellen im sogenannten „Connected Vehicle“-Bereich weg. Damit zieht das Management die Reißleine nach dem teuren Aus für das Zentral-Softwareprojekt FNV4, das Tesla ähnliche Elektronikarchitekturen liefern sollte. Ford will Doppelarbeit vermeiden, die Milliardenverluste der Digital- und EV-Sparte eindämmen und Kapital auf marktreife Funktionen konzentrieren.
Die Kürzung betrifft vor allem Standorte in Michigan und Ontario und soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Die Analysten sehen darin den Versuch von CEO Jim Farley, die Fixkosten des Software-Schwenks wieder unter Kontrolle zu bringen. In den abgelaufenen 5 Handelstagen steht nun ein Kursgewinn in Höhe von 3,58 Prozent auf der Kurstafel der Ford-Aktie, wie Sie hier entnehmen können:
Ford Motor Aktie Chart
Über 270.000 SUVs wegen Bremsleitung in der Werkstatt!
Fast zeitgleich ordnete die US-Verkehrsbehörde einen Rückruf für 223.315 Expedition- und 50.474 Navigator-Modelle der Baujahre 2022-2024 an. Eine falsch verlegte Vorderbremsleitung kann am Lufteinlass reiben, Bremsflüssigkeit verlieren und so die Bremsleistung gefährden.
Bislang meldete Ford 45 Garantiefälle ohne Unfallfolgen; ab 26. Mai bekommen Halter Einladungen in die Werkstatt, Reparaturen sind kostenlos. Rückrufe sind branchenüblich, doch sie erinnern Investoren daran, dass Qualitätskosten in einer Phase hoher Rohstoffpreise unmittelbar auf die Marge schlagen können.
Streiks in Köln und neue Zölle verhageln den Ausblick!
Während Nordamerika mit Software kämpft, liegen in Europa die Bänder still: Beschäftigte der beiden Kölner Werke protestierten am 14. Mai 24 Stunden lang gegen geplante Stellenkürzungen – ein Ausfall von potenziell mehreren Millionen Euro, warnt der Betriebsrat. Das ist nicht die letzte Drohung. Parallel machte Präsident Trump ernst: 25-Prozent-Importzölle auf Fahrzeuge und Teile kosten Ford laut eigener Rechnung 1,5 Milliarden US-Dollar EBIT im laufenden Jahr.
Allerdings kann sich diesbezüglich schnell wieder alles ändern. Dennoch: Das Management strich deshalb die Gewinnprognose und bestätigte für das erste Quartal nur noch 471 Millionen US-Dollar Nettogewinn, deutlich weniger als im Vorjahr. Kurzfristig lasten Streik- und Zollschlagzeilen auf dem Kurs, langfristig entscheidet sich die Story daran, ob der Sparkurs genug Luft für die versprochene Software-Monetarisierung lässt. Die Ausgangslage bleibt jedoch faktisch angespannt.
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