Am Mittwoch hat die US-Notenbank den Leitzins wie schon Anfang Februar um 25 Basispunkte angehoben. Damit liegt der Schlüsselsatz nunmehr in einer Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent, nachdem er vor einem Jahr noch nahe der Null-Prozent-Marke angesiedelt war. Im Vorfeld war darüber spekuliert worden, ob die Notenbank angesichts der Bankenkrise in den USA und dem Zusammenbruch einiger Regionalbanken mit Zinserhöhungen pausieren würde, um die Situation nicht weiter zu verschärfen.
Der Großteil der Marktteilnehmer war aber davon ausgegangen, dass die Fed weiter an der Zinsschraube dreht, um die immer noch deutlich über dem Zielniveau von zwei Prozent liegende Inflation einzudämmen. Dass die Währungshüter um Jerome Powell so entschieden haben, war somit auch eine gute Entscheidung. Alles andere hätte die Märkte weiter verunsichern können. Bei einer Zinspause wäre am Markt darüber spekuliert worden, ob die Situation der Banken nicht doch viel schlimmer ist als man aktuell glauben mag.
Stabilisierungsmaßnahmen reichen aus
Ein größerer Zinsschritt hätte ebenfalls kein gutes Signal an den Markt gesendet, da man bei einer weiteren Verschärfung der Bankenkrise bei den Fed-Oberen die Verantwortung gesehen hätte. Powell bezog auch Stellung zu der aktuellen Bankensituation. So sehen die Währungshüter zwar ein Risiko, dass es bei Regionalbanken zu weiteren Schieflagen kommen könnte. Gleichwohl reichten die ergriffenen Stabilisierungsmaßnahmen aus, um etwaigen Liquiditätsengpässen entgegenzuwirken.
Darüber hinaus müssen Anleger angesichts des immer noch sehr robusten Arbeitsmarktes in diesem Jahr mit einer weiteren Zinserhöhung um 25 Basispunkte rechnen. Gleichzeitig stellten die obersten Währungshüter ein Ende des Zinserhöhungszyklus in Aussicht. Zinssenkungen in diesem Jahr seien zwar nicht ausgeschlossen, aktuell aber eher nicht vorgesehen.
Wall Street nimmt wieder Schwung auf
In einer ersten Reaktion kam es an den Märkten zu Verkaufsimpulsen, da sich die Fed anders als von einigen Marktteilnehmern erhofft nicht von ihrem geldpolitischen Kurs abbringen ließ. Einen Tag später kehrten die großen Aktienindizes der Wall Street aber in die Gewinnzone zurück und sendeten damit ein wichtiges Zeichen, dass die in Gang gesetzte Erholung weitergehen kann. Im Ergebnis werden die Entscheidungen und Äußerungen der Fed als dovish und damit aktionärsfreundlich interpretiert.
Besonders stark präsentierten sich dabei die Technologiewerte im Nasdaq 100, die zeitweise um mehr als zwei Prozent nach oben sprangen. Sie könnten damit kurz vor einem Ausbruch über das bisherige Verlaufshoch von Anfang Februar bei 12.880 Punkten stehen. Am Mittwoch hatte der Auswahlindex im Tagesverlauf bereits ein neues Hoch bei 12.943 Punkten markiert und damit die Weichen für weiter steigende Kurse und eine Fortsetzung des Aufwärtstrends gestellt.
Gegenüber den Tiefpunkten von Mitte Oktober befindet sich der Nasdaq 100 mittlerweile mit über 20 Prozent im Plus. Damit ist der Index anders als Dow Jones und der S&P 500 nach der am Markt verbreiteten Definition in einen Bullenmarkt zurückgekehrt.
Neuer Schub für Cathie Woods Flaggschiff-Fonds?
Der Aufschwung an den Technologiemärkten könnte auch den auf Technologie und Innovation basierenden Fonds von Cathie Wood neuen Auftrieb geben. Der Flaggschiff-Fonds von ARK Invest, der ARK Innovation ETF (ARKK), hatte in der zweiten März-Woche den höchsten wöchentlichen Verlust seit September verzeichnet. Unter dem Strich gaben die Kurse um mehr als zehn Prozent nach. Größere Verluste gab es bei der Top Beteiligung Tesla und bei Aktien wie dem Bildungstechnologieunternehmen 2U.
Im Januar war der Fonds um mehr als 25 Prozent in die Höhe geschossen und erzielte damit das beste Monatsergebnis seiner Geschichte. Zurückzuführen war dies vor allem auf die große Euphorie zu Jahresbeginn, die ab Februar aber wieder deutlich abgeebbt ist. Nichtsdestotrotz hat der Fonds im bisherigen Jahresverlauf eine positive Rendite von 17 Prozent erzielt und damit einen Teil der Verluste aus dem vergangenen Jahr aufgeholt.
ARK Innovation ETF Chart
Gradmesser für Toleranz gegenüber Risikoanlagen
Cathie Woods Flaggschiff-Fonds, der während der Hochphase der Pandemie in die Höhe geschossen war, wird vielfach als Gradmesser für die Toleranz der Anleger gegenüber Hochrisikoanlagen angesehen. Das Niedrigzinsumfeld der vergangenen Jahre hatte die Aktien haussieren lassen, mit dem Ende der Niedrigzinspolitik kehrte sich die Situation im letzten Jahr aber dramatisch um.
„(ARK) ist ein gutes Stimmungsbarometer für Investitionen mit höherem Risiko und höherem Ertrag. Wenn die Anleger zu einer risikoärmeren Denkweise übergehen, tendiert dieser ETF zu einem Rückgang, da der Fonds in Wertpapiere investiert, die an langfristige Themen gebunden sind“, erklärte Todd Rosenbluth, der die Forschungsabteilung der Datenanalysefirma VettaFi leitet.
7-Milliarden-Dollar-Fonds setzt auf Tesla als Top-Position
Aktuell verwaltet der Fonds ein Vermögen von rund 7 Milliarden Dollar. Mit einem Anteil von 10,66 Prozent nimmt der Elektrowagenhersteller Tesla die Top-Position ein. Dessen Aktienkurs war im vergangenen Jahr um fast 65 Prozent eingebrochen, notiert in diesem Jahr nach einer zwischenzeitlichen Kursverdopplung aber mit knapp 57 Prozent im Plus.
Dahinter folgt das Softwareunternehmen Zoom Video Communications mit einem Anteil von 7,89 Prozent am Gesamtvermögen des Fonds. Auf dem dritten Platz befindet sich mit Roku ein Anbieter von Hard- und Software für Video-Streaming-Services. Hier liegt der Anteil bei 7,74 Prozent.
ARK Invest sieht auch im Kryptomarkt großes Potenzial
Große Stücke hält das Team von ARK Invest außerdem auf Kryptowährungen. Unlängst hat Cathie Wood ihre Beteiligung an Coinbase, der größten Kryptobörse in den USA, vergrößert und weitere knapp 120.000 Aktien für ihren Fonds erworben. Damit ist der Anteil von Coinbase am Fondsvermögen auf 7,51 Prozent angewachsen. Das ARK Invest-Team sieht speziell beim Bitcoin großes Potenzial. Der Mutter aller Kryptowährungen wird im kommenden Jahrzehnt sogar ein Anstieg auf über eine Million Dollar zugetraut.
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