Fielmann ist Europas führender Optiker, bekannt für seine starke Marktposition in Deutschland und seine stetige Expansion in Europa und den USA. Doch während der Umsatz wächst, waren Margen und Dividenden in den letzten Jahren unter Druck.
Große Pläne, kleiner Spielraum
Vor sechs Jahren läutete Fielmann mit dem Wechsel an der Unternehmensspitze einen ambitionierten Investitionszyklus ein. Neue Läden, Zukäufe in Europa und den USA, sowie der Aufbau eines modernen Multi-Channel-Systems kosteten viel Geld. Gleichzeitig machte die schwächelnde deutsche Wirtschaft und die hohe Inflation den Kurs des Unternehmens schwer berechenbar.
Das Ergebnis: Die früher als dividendenstark bekannte Aktie verlor viel von ihrem Glanz – und notierte lange rund 50% unter dem Rekordhoch von 2017.
Positive Impulse aus den jüngsten Quartalen
Erst seit dem vierten Quartal 2024 kehrt wieder Zuversicht zurück. Das Management bekräftigte jüngst, dass es seine Margenziele ab 2025 erreichen will – und die Anleger reagierten prompt. In den letzten Wochen legte die Aktie um rund 45% zu.
Analysten erwarten jetzt, dass Fielmanns Gewinnmarge von derzeit knapp 10% jährlich leicht wächst. Für 2025 soll der Gewinn pro Aktie laut Analystenkonsens auf 2,34 EUR steigen, bis 2027 sogar auf 3,03 EUR. Gleichzeitig wird die Dividende schrittweise wieder angehoben – ein wichtiger Faktor für treue Anleger.
Personal bleibt teuer – doch Fielmann bleibt stark
Ein Knackpunkt bleibt: In Deutschland, dem mit Abstand wichtigsten Markt, sind die Personalkosten über die Jahre stark gestiegen – heute fressen sie fast 46% des Umsatzes auf. Das belastet die Margen. Trotzdem hat Fielmann einen Vorteil: Das Unternehmen zahlt höhere Löhne als viele Konkurrenten, kann das aber durch Effizienzgewinne und seinen riesigen Kundenstamm auffangen.
Diese Strategie sorgt dafür, dass Fielmann weiterhin Marktanteile gewinnt. Immer mehr kleine, inhabergeführte Optiker in Deutschland geben auf – und Fielmann steht bereit, um die frei werdenden Anteile zu übernehmen.
Fielmann Group AG Aktie Chart
Zukunftsstrategie: Effizienz und Internationalisierung
Um die hohen Personalkosten in Deutschland auszugleichen, setzt Fielmann auf neue Logistik- und Produktionszentren, etwa in Tschechien. Dort werden Brillen vorkonfektioniert, um den Aufwand in den deutschen Filialen zu verringern. Auch der Ausbau in den USA und anderen Märkten soll neue Umsatzquellen erschließen.
Insgesamt erwartet das Management für 2025 einen Umsatz von rund 2,5 Mrd. EUR. Auf der kommenden Hauptversammlung im Juli will der Vorstand sein Strategiekonzept „Vision 2035“ präsentieren. Analysten spekulieren aktuell, dass der Konzern bis 2030 mit einem jährlichen Wachstum von über 5% kalkulieren könnte. Bei einer geschätzten Gewinnmarge von 15% könnte die Aktie dann bei 100 EUR stehen, was fast eine Verdoppelung des heutigen Kurses wäre.
Der Blick nach vorn
Auch wenn Risiken bleiben – etwa durch mögliche weitere Expansionen, die kurzfristig auf die Margen drücken –, ist Fielmann gut aufgestellt. Die Investitionen der letzten Jahre beginnen sich auszuzahlen. Mit einem starken Heimatmarkt, wachsender Internationalisierung und der Rückkehr zu einer soliden Dividendenpolitik hat die Aktie das Potenzial, langfristig wieder deutlich höhere Kurse zu erreichen.
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