Der Aktienkurs von Evraz ist in der vergangenen Woche um rund 90 Prozent eingebrochen. Anfang Januar notierte die Aktie noch bei 7,50 Euro, heute sind es keine 90 Cent mehr.
Evraz-Aktie: Fliegt sie aus dem Blue-Chip-Index?
Es war ein milliardenschweres Unternehmen und eines der größten börsennotierten Unternehmen im Vereinigten Königreich, das im FTSE 100 vertreten war. Jetzt sieht es so aus, als ob die Aktie aus diesem Blue-Chip-Index herausgeschmissen werden soll.
Der Wertverfall der Evraz-Aktie ist eine direkte Folge des Russland-Ukraine-Konflikts. Die Gruppe selbst ist zwar nicht so exponiert wie andere Unternehmen. Sie ist in Russland und der Ukraine tätig, aber auch in den USA und anderen europäischen Ländern präsent.
Internationale Unternehmen haben jedoch ihre Geschäfte mit Organisationen, die in irgendeiner Weise mit Russland in Verbindung stehen, eingestellt. Darüber hinaus ist Roman Abramowitsch der größte Einzelaktionär des Unternehmens. Es wird zunehmend darüber spekuliert, dass dieser Geschäftsmann von westlichen Regierungen mit Sanktionen belegt werden könnte.
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Evraz-Aktie: Wie sieht es künftig für das Unternehmen aus?
Alles in allem befindet sich Evraz in einer komplizierten Situation. Zwar sind die Stahlpreise in letzter Zeit stark gestiegen, und zudem ist das Unternehmen vertikal integriert. Es kann sich also selbst mit Rohstoffen versorgen, wenn Dritte sich nicht mit russischen Unternehmen zusammenschließen wollen. Doch derzeit ist es fast unmöglich zu sagen, wie viel von dem Unternehmen in einem Jahr noch übrig sein wird.
Es hängt davon ab, wie es mit der Weltwirtschaft und dem geopolitischen Umfeld weitergeht. Sollte sich die Situation deutlich verschlechtern, könnte Evraz in seiner jetzigen Form selbst mit seinen internationalen Aktiva wahrscheinlich kaum überleben. Sollte sich die Lage jedoch stabilisieren, könnte das Unternehmen in der Lage sein, sich vom Abgrund zu erholen.
Eine weitere Option wäre die Möglichkeit eines Spin-offs. Das Unternehmen könnte seine internationalen Vermögenswerte in einen anderen Geschäftsbereich ausgliedern. Auf diese Weise könnte es jede Verbindung mit dem russischen Teil des Unternehmens lösen und unabhängig agieren. Als eigenständige Einheiten könnten diese Vermögenswerte in dem neuen Unternehmen von den hohen Rohstoffpreisen profitieren.
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