Evotec-Aktie: Was steckt hinter dem Kursdesaster?

Die Evotec-Aktie fiel Ende der Woche fast auf ein neues Jahres- und zugleich Dreijahrestief. Seit Jahresbeginn hat die Aktie des Hamburger Wirkstoffentwicklers nahezu 60 Prozent an Wert verloren. Was erklärt das Kursdesaster der Evotec-Aktie?

Pessimismus vs. Optimismus

Welchen Anteil die Holding ROI von Roland Oetker am Kurssturz der Evotec-Aktie hat, lässt sich nicht einwandfrei klären. Fakt ist, dass der Investor seine Beteiligung von einst rund zehn Prozent auf inzwischen 1,6 Prozent reduziert hat. Erst kürzlich hat die Oetker-Holding Evotec-Aktien in einem Wert von rund 50 Millionen Euro abgestoßen.

Ob Oetker das Vertrauen in Evotec verloren hat oder sein Geld lieber in andere Unternehmen investiert, ist nicht bekannt. Die Meinung von Investoren und Analysten gehen bei Evotec auseinander. Während die einen bemängeln, dass das Unternehmen zu stark von einzelnen Kooperationspartner abhängig sei und gegenwärtig zu wenige Wirkstoffe in fortgeschrittenen klinischen Prüfungsphasen habe, ist Evotec für die anderen breit aufgestellt und voller Zukunftsperspektiven.

Evotec Aktie Chart

Der Optimismus des Evotec-Managements ist nach wie vor ungebrochen. Die Unternehmensführung will den Konzernumsatz von ca. 620 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf über eine Milliarde Euro 2025 steigern. Gleichzeitig soll der Gewinn durch eine Verbesserung der operativen Marge deutlich wachsen. Lag das EBITDA 2021 noch bei 107 Millionen Euro, soll es 2025 auf über 300 Millionen Euro ansteigen.

Eine Aktie für risikofreudige Anleger

Für risikofreudige Anleger könnte die Evotec-Aktie somit ein interessantes Investment darstellen. Sollten die Ambitionen des Managements Wirklichkeit werden, dürfte der Aktienkurs einen großen Sprung nach oben machen.