Die Erste Group greift tief in die Tasche: Für satte 7 Milliarden Euro übernimmt das österreichische Geldhaus einen 49-Prozent-Anteil an der polnischen Santander Bank Polska sowie 50 Prozent am Asset Manager Santander TFI. Ziel ist klar: Wachstum in einem der dynamischsten Bankenmärkte Europas. Doch lohnt sich das Investment wirklich?
Eintritt mit Ansage: Polen als Türöffner für Wachstum
Mit dem Einstieg bei Santander Bank Polska sichert sich die Erste Group auf einen Schlag Zugang zum drittgrößten Kreditinstitut Polens. Das bringt kritische Masse: Über 10 Millionen neue Kunden, 67 Milliarden Euro an Vermögenswerten und mehr als 37 Milliarden Euro an Krediten landen im Konzernportfolio. Allein durch diese Übernahme wächst die Kundenbasis der Erste Group um rund 36 Prozent – in Osteuropa sogar um satte 50 Prozent.
Kontrolle auch ohne Mehrheit
Zwar erwirbt die Erste Group „nur“ 49 Prozent der Anteile – doch der Deal ist strategisch so aufgebaut, dass sie de facto die Kontrolle übernimmt. Sie wird zur größten Einzelaktionärin, bekommt Sitze im Aufsichtsrat und kann das Management mitbestimmen. Das reicht für eine vollständige Konsolidierung in der Bilanz. Eine Aufstockung auf über 50 Prozent? Nicht geplant – und laut CEO Bosek auch nicht nötig.
Gewinne steigen – Dividenden kurzzeitig nicht
Finanziert wird der Deal komplett aus internen Mitteln. Ein angekündigter Aktienrückkauf über 700 Millionen Euro wird gestrichen, die Dividendenquote für 2025 vorübergehend auf 10 Prozent gekappt. Trotzdem verspricht die Bank, dass sich das Investment schnell rechnet: Für 2026 wird ein Gewinnanstieg je Aktie von über 20 Prozent erwartet, die Eigenkapitalrendite (ROTE) soll auf rund 19 Prozent klettern.
Mehr als ein Zukauf: Strategische Allianz mit Santander
Parallel zur Transaktion wurde auch eine umfassende Kooperation mit der spanischen Santander Group vereinbart. Ziel ist es, die jeweiligen Stärken zu bündeln – Santander bringt globale Zahlungsplattformen und Kapitalmarktzugang mit, die Erste Group ihre Marktkenntnis in Zentral- und Osteuropa. Besonders im Corporate und Investment Banking sollen Kunden beider Häuser profitieren.
Rückenwind aus Warschau
Polens Bankensektor wächst überdurchschnittlich stark. Das Land verzeichnete in den letzten 25 Jahren eine der höchsten realen BIP-Wachstumsraten Europas. Gleichzeitig ist der Markt laut Erste Group noch unterversorgt – ideale Voraussetzungen also, um langfristig profitabel zu wachsen.
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