Die Diskussionen innerhalb der OPEC und der mit ihr zusammengeschlossenen Partnerländer werden aktuell von Russland und Saudi-Arabien bestimmt. Beide Länder sind uneins über die weitere Ölnachfrage. Der Disput ist alles andere als akademischer Natur, denn er wird auch über die jüngsten Beschlüsse hinaus, den Preis für das schwarze Gold in diesem Jahr sehr stark beeinflussen.
Die Saudis votieren für eine vorsichtige Kalkulation der zu erwartenden Ölnachfrage. Sie schätzen zwar die weltweiten Aussichten für weiteres Wachstum als gut ein, geben allerdings zu bedenken, dass die Unsicherheiten wegen der anhaltenden Corona-Pandemie hoch bleiben werden.
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Eine restriktive Förderpolitik wird von ihnen daher bevorzugt. Sie bewahrt den Markt vor einer neuen Ölschwemme und damit vor deutlich tieferen Preisen. Diese benötigen alle Erdölproduzenten, denn ihre chronisch defizitären Staatshaushalte sind auf die Öleinnahmen angewiesen.
Eine Gratwanderung
So einig sich die 23 Staaten der OPEC+-Gruppe hinsichtlich eines hohen Ölpreises sind, so eigennützig agieren sie wiederum, wenn es darum geht, vom zu verteilenden Kuchen ein möglichst großes Stück zu ergattern. Russland, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Irak haben ein großes Interesse daran, die eigenen Marktanteile zu steigern.
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Insbesondere Russland geht davon aus, dass die weltweite Nachfrage nach Erdöl steigt. Aktuell sieht man bereits ein Defizit von zwei Millionen Barrel pro Tag. Deshalb soll das Angebot gesteigert werden, um den Markt in einem Gleichgewicht zu halten.
Die Beschlüsse, die Fördermenge im Juni um 350.000 Barrel und im Juli um 400.000 Barrel pro Tag auszuweiten, deuten bereits an, dass sich die russische Sicht zunächst durchgesetzt hat. Viel wird in den kommenden Monaten davon abhängen, ob sich diese Einschätzung als richtig erweisen wird.
Entwickelt sich die Nachfrage nicht wie gewünscht und wird das Angebot zu stark ausgeweitet, könnte der starke Preisanstieg der letzten Monate schnell wieder Geschichte sein.
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