Der norwegische Öl- und Gasgigant Equinor ist einer der Profiteure des Ukraine-Kriegs. Denn: Die Norweger erzielten im letzten Jahr dank der gestiegenen Preise nicht nur horrende Gewinne, sondern dürfen sich auch auf langfristige Abnahmeverträge einstellen.
Equinor wird laut Experten in den nächsten Jahren mehr und mehr in die Bresche springen müssen, um die ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland zu kompensieren. Jetzt hat der Konzern einen ersten Vorgeschmack geliefert (via Reuters).
Langfristige Gasverträge: Equinor offenbar massiv gefragt
Demnach registriert Equinor bei Gaskäufern in Europa ein erhebliches Interesse an langfristigen Lieferverträgen mit einer Laufzeit von 3 bis 10 Jahren. Gegenüber Reuters wies Konzernboss Anders Opedal darauf hin, dass die EU-Länder gemeinsame Gaskäufe planen, um ihre Versorgungssicherheit infolge des Ukraine-Kriegs zu verbessern.
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte zuletzt die Hoffnung geäußert, dass Unternehmen solche längerfristigen Verträge unterzeichnen. Da verwundert es kaum, dass die deutsche Politikerin gemeinsam mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg kürzlich zu Besuch auf einer Equinor-Gasplattform in der Nordsee war, um das Thema Versorgungssicherheit in den Mittelpunkt zu rücken. Das Credo: Vorsorge statt Nachsorge.
Sicherheit der Infrastruktur ist das A und O
Stoltenberg äußerte sich bei dem Besuch übrigens auch zur Sicherheit der Energieinfrastruktur. Man könne natürlich nicht alles zu jeder Zeit schützen, so der NATO-Chef mit Blick auf den Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines im letzten Jahr.
Während Stoltenberg sprach, patrouillierten ein deutsches Marineschiff, ein Schiff der norwegischen Küstenwache, ein norwegischer Militärhubschrauber und ein NATO-Seeflugzeug in der Nähe der Plattform.
Die militärische Präsenz rund um die Plattform zeige, wie wichtig es sei, „dass wir uns sowohl auf die Versorgungssicherheit als auch auf die Sicherheit der Anlagen konzentrieren“, konstatierte Equinor-Boss Opedal.