Was für ein Schlag für den Solarsektor – und insbesondere für Enphase Energy. Nach dem Durchmarsch von Trumps Steuerpaket im Repräsentantenhaus sackte die Aktie des US-Solarpioniers am Donnerstag um fast 20% ab. Tags darauf folgte zwar eine kleine Erholung von +4,3%, doch die Unsicherheit bleibt.
Solider Anbieter – aber unter Druck
Enphase ist bekannt für seine Mikro-Wechselrichter, die Solarstrom effizient in nutzbare Energie umwandeln. Im Gegensatz zu traditionellen String-Wechselrichtern setzen sie auf eine dezentrale Lösung, die sich besonders für Hausdächer eignet. Hinzu kommen Batteriespeicher – und genau die könnten jetzt zum Problem werden.
Denn während Enphase seine Wechselrichter in mehreren Ländern fertigen lässt, werden die Batteriesysteme überwiegend in China produziert. Und genau darauf zielen die neuen US-Zölle ab: Aufgeschlagen werden zusätzliche Kosten, die sich in den kommenden Quartalen deutlich auf die Marge auswirken dürften.
Trumps Steuerpaket: Gefahr für Subventionen
Noch gravierender: Trumps Entwurf sieht vor, zentrale Elemente des Inflation Reduction Acts zu kippen – insbesondere den 30% Steuernachlass für Solaranlagen. Zwar muss der Senat noch zustimmen, doch allein die Aussicht auf ein beschleunigtes Ende der Förderung hat die Branche ins Wanken gebracht.
Für Enphase bedeutet das konkret:
- Bruttomarge im Q2: Rückgang um 200 Basispunkte erwartet
- Im Q3 sollen es sogar 6–8% sein
- Einziger Lichtblick: Ab Q2 2026 könnten Maßnahmen die Effekte auffangen
Noch profitabel – aber Ausblick eingetrübt
Finanziell steht Enphase noch vergleichsweise stabil da.
- Umsatz Q1: 356 Mio. USD (unterer Rand der Prognose)
- Operative Marge (Non-GAAP): Fast verdoppelt gegenüber Vorjahr
- Nettogewinn (GAAP): Positiv – trotz Solarmarkt-Schwäche
Doch Vorsicht: Die Umsatzprognose fürs laufende Quartal liegt bei 340–380 Mio. USD, was deutlich unter Vorjahresniveau (711 Mio. USD) liegt. Hinzu kommt: Analysten rechnen nicht mit einer schnellen Rückkehr zur alten Stärke. Frühere Hoffnungen auf eine zyklische Erholung verpuffen zusehends.
Konkurrenzdruck durch Tesla & Co.
Auch auf Produktebene mehren sich die Sorgen. Tesla, lange technisch unterlegen, holt mit neuen String-Inverter-Lösungen auf – und punktet mit Preisvorteilen sowie einer „All-in-One“-Lösung aus Solar, Speicher und Auto. Für Enphase ist das ein bedrohlicher Trend: Die Abhängigkeit vom US-Markt und Premium-Kunden könnte zum Nachteil werden.
Bewertung günstig – aber nicht ohne Risiko
Aktuell wird Enphase mit einem KGV von unter 15 bewertet – auf Basis eines Zyklustiefs. Klingt attraktiv, denn der Sektor-Durchschnitt liegt momentan bei 21,5. Doch Analysten rechnen inzwischen mit länger anhaltender Schwäche. Sollte der US-Steueranreiz tatsächlich gestrichen werden, droht sogar eine nachhaltige Nachfragedelle. Die Margen könnten weiter unter Druck geraten – ebenso wie das Vertrauen in das Management, das seit einem Jahr eine Erholung verspricht.
Enphase ist angeschlagen, aber nicht erledigt. Die Bilanz ist solide, das Produkt stark, und im Fall fallender Zinsen könnte es schnell wieder aufwärts gehen. Doch kurzfristig spricht vieles dafür, dass Volatilität und Unsicherheit dominieren. Wer investiert, braucht Geduld – und starke Nerven.
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