Der Geschäftsbericht von Encavis ist da. Wie der Betreiber und Entwickler von Solar- und Windparks am Dienstag mitteilte, erhöhte das Unternehmen im letzten Geschäftsjahr die Stromproduktion auf rund 3.354 Gigawattstunden (GWh) – trotz der im ersten Halbjahr schwierigen meteorologischen Bedingungen. Das entspricht einem Zuwachs von etwa +7 % gegenüber 2022.
Encavis hat 2023 nach eigenen Angaben Projekte und Lizenzen für rund 550 Megawatt (MW) an Erzeugungskapazitäten erworben. Das entspricht einer aufs Jahr hochgerechneten Stromproduktion von 1.000 GWh. Damit hat das Unternehmen sein selbst gestecktes Ziel (750 GWh) deutlich übertroffen.
Encavis 2023: Umsatz und Ergebnis trotz Rückgang über Erwartungen
Die operativen Netto-Umsatzerlöse beliefen sich insgesamt auf 449,1 Millionen Euro. Die Umsätze sind somit wie erwartet im Vergleich zum meteorologisch starken Vorjahreszeitraum 2022 (462,5 Mio. Euro) gefallen, allerdings nicht so stark wie befürchtet. Das bereinigte operative Ergebnis EBITDA fiel indes um -8,8 % auf 319,2 Millionen Euro, übertraf damit aber ebenfalls die Guidance des Managements. Encavis begründet den Ergebnisrückgang vor allem mit den niedrigeren Strompreisen im Vergleich zu den kriegsbedingt sehr hohen Werten aus 2022. Entsprechend fiel auch der operative Cashflow leicht gegenüber dem Vorjahr. Größere Einbußen konnten durch die Neuprojekte verhindert werden, so Encavis.
Bezüglich 2024 zeigte sich das Unternehmen einigermaßen zuversichtlich. So sollen die operativen Umsatzerlöse leicht auf 460 Millionen Euro steigen, das operative EBITDA jedoch leicht auf mehr als 300 Millionen Euro fallen. Auf mittel- bis langfristige Sicht zeigte sich Vorstandssprecher Christoph Husmann indes hoffnungsvoll: „Wir streben nun an, bis Ende 2027 Erzeugungskapazitäten von 7 GW ans Netz anzuschließen, was über dem derzeitigen Ziel von 5,8 GW liegt, und auch danach weiter zu wachsen. So können wir das Wachstum in allen Segmenten des Encavis-Konzerns beschleunigen und mit erheblicher finanzieller Unterstützung die Projektpipeline stärken, den Kapazitätsausbau erhöhen und die Expansion in neue Märkte fördern.“
Übernahme durch KKR und Viessmann – Delisting geplant
Hilfe erhofft sich das Management derweil durch den Finanzinvestor KKR. Mitte März hatte KKR angekündigt, gemeinsam mit der Familie Viessmann das Unternehmen Encavis übernehmen zu wollen. Vorstand und Aufsichtsrat des Solar- und Windparkbetreibers unterstützen den für 2024 geplanten Kauf und wollen damit die Projektpipeline beschleunigen. In der Folge soll Encavis von der Börse genommen werden.
Da die Käufer eine satte Prämie pro Encavis-Aktie zu zahlen bereit sind, schoss der Titel im März deutlich nach oben. Der Geschäftsbericht vom Dienstag zeigte hingegen zunächst eher weniger Wirkung. Zur Mittagszeit notierte das Papier mit -0,12 % auf 16,86 Euro im Minus (Stand: 26.03.2024, 13:30 Uhr).
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