Mitte September hatte die deutsche Wasserstoff-Firma Enapter ihren neuen Elektrolyseur „AEM Flex 120“ vorgestellt. Nun, einige Tage später, hat das Unternehmen ein erstes Update zu dem neuen Produkt veröffentlicht, das sich sehen lassen kann.
Enapter: Neues Elektrolyse-Modell offenbar begehrt
Demnach ergatterte Enapter bis dato 25 Bestellungen aus Europa, Afrika und Asien. Das Volumen jener Neuaufträge beläuft sich auf etwa 7 Millionen Euro. Zum Ende des dritten Quartals 2024 beträgt der gesamte Auftragsbestand von Enapter nach eigenen Angaben nun rund 27 Millionen Euro.
Mit dem neuen Anlagemodell hat das Unternehmen derzeit drei Elektrolyseprodukte im Portfolio:
- „EL 4.0“
- „AEM Multicore“
- „AEM Flex 120“
Strategische Partnerschaften im Fokus
Die Firma aus Heidelberg zeichnete in ihrem Update auch aus strategischer Hinsicht ein eher positives Bild. Demnach werde das Unternehmen weiterhin Kooperationen mit Partnern eingehen. 2022 hatte Enapter etwa eine Entwicklungspartnerschaft mit dem Mischkonzern Johnson Matthey abgeschlossen.
Zudem laufen aktuell Gespräche mit dem chinesischen Motoren- und Antriebshersteller Wolong. Anfang August hatte Enapter angekündigt, gemeinsam mit Wolong modulare Wasserstofflösungen in China wettbewerbsfähig zu machen. Enapter sieht in der Volksrepublik indes großes Potenzial für seine künftigen Geschäfte – trotz der geopolitischen Risiken.
AEM-Technologie: Enapter sieht sich als Vorreiter
Enapter müsse Innovationen gegenüber offen sein, hatte Mitgründer Sebastian-Justus Schmidt kürzlich in einem Blogbeitrag betont. „Ich bin daher sehr interessiert mit Partnern weltweit – also auch in China – vertrauensvoll und eng zusammenzuarbeiten. Dies umfasst perspektivisch sowohl gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte als auch den zukünftigen Ausbau der Produktionsleistungen in anderen Ländern, denn Klimaschutz kennt keine Grenzen.“
Schmidt weiter: „Enapter verfolgt mit seiner AEM-Technologie und den modularen Elektrolyseuren das ehrgeizige Ziel, grünen Wasserstoff günstiger als fossile Brennstoffe zu erzeugen und diese vollständig zu ersetzen. Wenn uns und den anderen Akteuren im Elektrolyseur-Bereich dieses Vorhaben gelingt, können China und alle anderen Länder auf Kohlekraftwerke verzichten. Das wäre ein bedeutsamer Schritt für uns alle.“
Zur Einordnung: Enapter setzt im Unterschied zu vielen anderen Elektrolyse-Anbietern auf die sogenannte Anionenaustauschmembran-Technologie (AEM), die das Unternehmen in kleineren Modulen statt über Großanlagen zur Verfügung stellt. Diese gilt im Vergleich zur populären Protonenaustauschmembran-Elektrolyse (PEM) als kostengünstiger, da AEM weniger teure Rohstoffe wie Iridium und Titan benötigt. Einige Wissenschaftler sprechen AEM deshalb hohes Potenzial zu, wenngleich noch viel Entwicklungsarbeit zu leisten sei.
Enapter-Mitgründer Schmidt jedenfalls sieht sein Unternehmen hier als Vorreiter. „Wenn man mich fragt, gebe ich uns (Enapter) bei der AEM-Technologie einen Vorsprung von ca. 3 Jahren, für andere Technologien wie PEM und vor allem der alkalischen Technologie sehe ich den Vorsprung europäischer Unternehmen eher geringer“, schrieb der Unternehmer Ende Juli in dem Blogbeitrag.
Enapter-Aktie schwer unter Druck
An der Börse hat diese Fantasie bis dato jedoch noch nicht durchgeschlagen. Die Enapter-Aktie hat seit dem Börsengang im Herbst 2020 rund 80 Prozent an Wert verloren. Immerhin: Das defizitäre Wachstumsunternehmen kündigte nun an, ab dem Geschäftsjahr 2025 ein positives Betriebsergebnis (EBITDA) zu erzielen. Es wird sich zeigen, ob der Kapitalmarkt ausreichend Geduld mitbringen kann, um die langfristig gute Perspektive der Wasserstoff-Firma künftig stärker zu honorieren.
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