Für Anleger, die in die Edelmetalle Gold und Silber investiert haben, waren die letzten Wochen eine herbe Enttäuschung, denn sowohl der Gold- wie auch der Silberpreis gaben weiter nach. Steigende Anleiherenditen werden derzeit als Grund benannt, doch das trifft den Kern der Angelegenheit nur zum Teil, da die Edelmetallpreise schon seit Monaten vergleichsweise schwach sind.
Der wesentliche Grund für die anhaltende Schwäche von Gold und Silber sind daher nicht die stark steigenden langfristigen Zinsen, sondern die hohe Risikobereitschaft der Anleger. Diese glauben weiterhin an einen starken wirtschaftlichen Aufschwung. Im Fokus sind deshalb Rohstoffe wie Öl und Gas, aber auch die Basismetalle Zink und Kupfer.
Wenn bei diesen Rohstoffen die Musik des Marktes spielt, ist für die Krisenmetalle Gold und Silber meist nicht viel zu holen. Entsprechend stiefmütterlich werden beide im Moment von den Anlegern behandelt. Beim industriell nicht benötigten Gold ist das vielleicht noch verständlich. Weniger einleuchtend ist die Zurückhaltung des Marktes beim Silber. Es ist für viele technische Anwendungen so unverzichtbar wie das Kupfer.
In dieser Woche könnte der Preisdruck auf beiden Edelmetallen noch anhalten, sodass sich all jene Anleger, die noch weiteres Gold und Silber bzw. die Aktien der Gold- und Silberproduzenten erwerben möchten, über günstige Einkaufskurse freuen können. Doch der Vorteil für die Käufer dürfte nicht mehr allzu lange anhalten.
Die saisonalen Muster sprechen für Gold und Silber
Wirft man einen Blick auf die historischen Kursverläufe der letzten zwanzig Jahre, wird deutlich, dass der Silber- und Goldpreis schon in Kürze anziehen könnten, denn Mitte März haben beide Edelmetalle in den vergangen zwei Jahrzehnten immer wieder saisonale Preistiefs ausgebildet.
Man kann nach der Saisonalität als Anleger zwar nicht die Uhr stellen, doch als verlässlich erwiesen haben sich die Muster im Großen und Ganzen schon. Zu vergleichen sind sie deshalb mit den Jahreszeiten. Auch sie signalisieren für die kommenden Wochen eher steigende Temperaturen, auch wenn der eine oder andere kalte Tag sicher noch dabei sein wird.
Ähnlich ist die Lage beim Gold und Silber. Zwischen dem 15. März und dem 15. April stiegen die Preise für Silber in den letzten 20 Jahren im Durchschnitt um vier Prozent an. Während sie in der ersten Märzhälfte tendenziell um rund zwei Prozent rückläufig sind.
Bislang halten sich die Preise für Gold und Silber in diesem Jahr an den saisonalen Fahrplan. Behalten die Muster der Vergangenheit auch in den kommenden vier Wochen ihre Gültigkeit, dürften die Tiefs beim Gold- und Silberpreis bald erreicht sein. Käufer müssen sich deshalb sputen, während Verkäufer besser etwas Zeit mitbringen sollten.
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