EchoStar ist ein US-Konzern, der Satellitenkommunikation und Mobilfunk anbietet. Neben dem bekannten Satellitenfernsehen von Dish Network gehören auch Mobilfunkdienste über Boost Mobile zum Portfolio. Doch jetzt steht das Unternehmen unter massivem Druck – und könnte schon bald Insolvenz anmelden, wie das Wall Street Journal in einer Exklusiv-Story berichtet.
Lizenzdruck von der FCC
Den Anstoß für die Krise liefert die US-Telekomaufsicht FCC. Sie überprüft derzeit einige von EchoStars Lizenzen für Funkfrequenzen. Diese Frequenzen sind das Herzstück für Mobilfunkanbieter, auch für EchoStars Marke Boost Mobile. Die FCC zweifelt jedoch, ob EchoStar seine Verpflichtungen zur Netzabdeckung tatsächlich erfüllt. Besonders der Vorwurf, zu langsam in neue Mobilfunkmasten investiert zu haben, trifft das Unternehmen hart.
FCC-Chef Brendan Carr warnte im Mai, dass wichtige Lizenzen möglicherweise bald entzogen werden könnten. Für EchoStar ein Schock: In den vergangenen Jahren hatte der Konzern Milliarden in diese Lizenzen gesteckt – und nun droht plötzlich der Verlust. EchoStar selbst spricht davon, dass die FCC-Drohungen das Unternehmen „praktisch gelähmt“ hätten.
Zahlungsausfälle verschärfen die Lage
Während EchoStar noch um seine Frequenzen kämpft, türmen sich auch die finanziellen Probleme. In den letzten Tagen hat der Konzern Zinszahlungen auf Schulden von rund 500 Mio. USD ausgelassen. Diese Ausfälle könnten bis Juli zu einem offiziellen Zahlungsausfall führen, wenn EchoStar nicht innerhalb der Frist nachzahlt.
Für die Aktie ein Desaster: Am Freitag verlor EchoStar an der Börse 8%, nachbörslich sackte der Kurs sogar um 11% ab. Anleger fürchten nicht nur um die Funklizenzen – sondern auch um das Überleben von EchoStar selbst.
EchoStar Corporation Aktie Chart
Chapter 11 als letzter Ausweg?
Insider berichten laut WSJ, dass EchoStar einen Insolvenzantrag nach Chapter 11 vorbereitet. Dieses Verfahren würde dem Unternehmen zunächst Schutz vor Gläubigern bieten. Vor allem könnte EchoStar versuchen, seine Frequenzen in einem geordneten Gerichtsverfahren abzusichern.
Telekom-Analysten sind sich allerdings uneins: Einige glauben, dass EchoStar im Schutzschirmverfahren eine Chance hätte, sein Geschäft zu retten und neue Investoren zu gewinnen. Andere warnen, dass das Insolvenzverfahren die bestehenden Probleme nicht lösen wird – vor allem, wenn die FCC wirklich die Frequenzen streicht.
Boost Mobile: Wachstumspläne eingefroren
Die Lage ist besonders brisant, weil EchoStar gerade Boost Mobile als unabhängigen Herausforderer von AT&T, Verizon und T-Mobile etablieren wollte. Dafür wurden in den letzten Jahren Mobilfunkmasten gebaut, um eine Alternative für Kunden zu schaffen. Doch der Plan stockt: Laut EchoStar selbst ist das FCC-Verfahren ein Bremsklotz, der wichtige Entscheidungen verzögert.
In der Zwischenzeit schrumpft die Kundenzahl von Boost Mobile weiter. Branchenkenner sehen darin ein Signal, dass EchoStar die Kontrolle über sein Mobilfunkgeschäft mehr und mehr verliert. Ein möglicher Ausstieg der FCC könnte das Projekt endgültig zum Scheitern bringen – und damit auch EchoStars Ambitionen im Mobilfunksektor.
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