Dr. Andrea Siviero (ETHENEA): Invasion in der Ukraine

24.02.2024 – Die Weltwirtschaft befindet sich an einem besonders kritischen Scheideweg. Dank der außergewöhnlichen Unterstützung durch die politischen Entscheidungsträger in aller Welt konnte die Weltwirtschaft die pandemiebedingte Rezession im Jahr 2020 überwinden. Die wirtschaftliche Erholung verlief ungewöhnlich schnell und besonders stark, und der starke Anstieg der Gesamtnachfrage konnte nicht durch ein entsprechendes Angebot kompensiert werden.

Die Inflation ist im Jahr 2021 weltweit gestiegen und die Zentralbanken in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften haben in letzter Zeit einen scharfen Kurswechsel signalisiert und die Rückführung ihrer pandemiepolitischen Unterstützung beschleunigt. Das Umfeld einer anhaltend hohen Inflation und eines sich abschwächenden Wirtschaftswachstums ist jedoch besonders besorgniserregend und gibt Anlass zu der Befürchtung, dass die Weltwirtschaft bald in eine wirtschaftliche Stagflation eintreten könnte.

Geopolitische Herausforderungen

Die Entscheidung Wladimir Putins, die Ukraine anzugreifen, wird nicht nur dem ukrainischen Volk und der ukrainischen Wirtschaft immensen Schaden zufügen und könnte den Ausbruch eines umfassenden und zerstörerischen bewaffneten Konflikts in Europa auslösen, sondern auch die Abwärtsrisiken für die Weltwirtschaft enorm erhöhen.

Der Konflikt in der Ukraine und die daraus resultierenden Sanktionen der USA und Europas erhöhen den Druck auf die Rohstoff- und Energiepreise und werden zu einem langsameren Wirtschaftswachstum führen. Die Weltwirtschaft wird von einem kombinierten Angebots- und Nachfrageschock getroffen, der das Wirtschaftswachstum schwächen und den Inflationsdruck weiter verstärken wird.

Die in den Konflikt verwickelte Region (Ukraine und Russland) ist eine der wichtigsten Quellen für Rohstoffe aller Art: Öl, Gas, Getreide, Mineralien, Metalle usw. Ein anhaltender Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise wird den Preisdruck verstärken und birgt die Gefahr, dass sich die Inflation verfestigt und länger anhaltende Zweitrundeneffekte auslöst.

Angesichts der hartnäckig hohen Inflation, der nachlassenden Wirtschaftsdynamik und der Tatsache, dass die politischen Entscheidungsträger beginnen, ihre politische Unterstützung zurückzuziehen, ist ein exogener stagflationärer Schock dieser Art besonders beunruhigend und eine große Herausforderung für die politischen Entscheidungsträger, die versuchen, eine Normalisierung einzuleiten. Dieser Schock stellt eine wichtige Hürde für die Weltwirtschaft dar, die für die westlichen Volkswirtschaften mit einer erheblichen ausländischen Wachstumssteuer vergleichbar ist.
Wie werden die politischen Entscheidungsträger reagieren? Auch wenn die Situation in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich ist und es für Schlussfolgerungen noch zu früh ist, werden die Finanzbehörden und Notenbanken ihre Pläne zur Normalisierung wahrscheinlich sorgfältig überdenken müssen. Die aggressive Straffungspolitik, die derzeit von den Märkten diskontiert wird, muss möglicherweise nach unten korrigiert und an die neue Realität angepasst werden. Der Weg zu einem "Soft Landing" der fortgeschrittenen Volkswirtschaften ist noch offen, aber die Risiken haben erheblich zugenommen. Darauf haben wir reagiert, indem wir die Risiken reduziert und in unseren Portfolios einen umsichtigen Ansatz verfolgen haben.


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