Liebe Leser,
für Vonovia-Aktionäre ist das laufende Jahr ein Horror: Mittlerweile erstrecken sich die Verluste in den vergangenen 6 Handelsmonaten auf 47,4 Prozent. Zuletzt gab es ein ähnliches Kursniveau im Jahr 2016. Das Management möchte nun die Strategie anpassen. So wurde bekanntgegeben, dass man sich von Immobilien in Höhe von rund 13 Milliarden Euro trennen will. Mit dem Erlös will man a) Schulden tilgen und b) optional ein neues Aktienrückkaufprogramm ins Leben rufen. Dabei stellt sich die Frage: Lohnt sich jetzt ein Einstieg bei der Vonovia-Aktie? Gemeinsam blicken wir auf alle wichtigen Hintergründe. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Vonovia-Aktie: Werden Immobilienpreise schnell sinken?
Im Zuge einer Aktualisierung der Bewertungsansätze ist die Vonovia-Aktie erneut in den Fokus einiger Analysten geraten. Dabei hat das Analysehaus Warburg Research das Kursziel von 60,20 auf 48 Euro gesenkt. Allerdings wurde die Einstufung weiterhin bei „Buy“ belassen. Der Analyst Simon Stippig schrieb in seiner Studie, dass die Bewertung aufgrund des 40-prozentigen Kursrückgangs attraktiv sei. Der Experte gehe dabei nicht davon aus, dass die Immobilienpreise in Deutschland plötzlich, oder schnell sinken werden. Allerdings werde dies aktuell in der Marktbewertung des Eigenkapitals von Vonovia impliziert. Insgesamt geht es dabei eher um eine kontinuierliche Preisanpassung an das neue Zinsumfeld.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Vonovia?
Umfangreiche Verkäufe mit einbezogen
Zuvor hatte auch die US-Investmentbank Goldman Sachs eine neue Analyse zur Vonovia-Aktie veröffentlicht. Das Kursziel wurde von 39,90 auf 44,50 Euro angehoben, wobei die Aktie weiterhin auf der „Conviction Buy List“ belassen wurde. Der Analyst Jonathan Kownator schrieb in seiner Studie, dass das höhere Kursziel unter anderem mit umfangreichen weiteren Verkäufen aus dem Portfolio der Immobiliengruppe resultiere. Der Experte kalkuliert die Verkäufe bis zum Jahr 2026 auf insgesamt 6 Milliarden Euro. Zuvor waren es noch 3 Milliarden Euro. Insgesamt dürfte das jene Liegenschaften betreffen, die geringere Renditen abwerfen. Letztendlich weise die Bewertung der Aktien derweil einen hohen Abschlag auf.
Kritische Lage?
Die gesamte Immobilienbranche ist zuletzt unter die Räder geraten. Aufgrund steigender Zinsen und einer hohen Verschuldung haben sich Anleger reihenweise von den Papieren getrennt – so auch bei Vonovia. Insgesamt ist ein Umdenken erkennbar: Vonovia trennt sich von einigen Immobilien. Denn die Niedrigzinsphase ist vorübergehend Geschichte. Von dieser konnte der Konzern in den vergangenen Jahren profitieren. Steigende Mieten in Großstätten, Neubauten und Zukäufe im In- und Ausland haben die Aktie zuletzt in die Höhe getrieben.
Doch nach dem jahrelangen Expansionskurs bricht nun eine neue Ära für den Konzern an. Der Konzern will sich von rund 66.000 Wohnungen trennen. Diese haben nach eigenen Angaben einen ungefähren Gesamtwert von 13 Milliarden Euro. CEO Buch hat dazu bereits bekanntgegeben, dass die Immobilien ein hohes Interesse genießen würden. Doch entgegen der Branchenkritiker rechnet der Manager mit keinem Crash-Risiko für den deutschen Immobilienmarkt. Letztendlich stützt die Nachfrage nach deutschen Wohnungen die Immobilienwerte.
Gratis PDF-Report zu Vonovia sichern: Hier kostenlos herunterladen
…und was ist mit dem Erlös?
Mit dem Erlös plant Vonovia vor allem 2 Dinge. Zum einen sollen Schulden getilgt werden. Darüber hinaus will der Konzern Aktien zurückkaufen, die derzeit mit einem Abschlag zum Wert der Immobilie gehandelt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Aktien zurückzukaufen und zu vernichten. Somit muss die Gewinnsumme auf weniger Anteile verteilt werden, was sich ebenso positiv auf den Aktienwert auswirken könnte.
Kursziel mit Potenzial!
Betrachten wir nun alle Einschätzungen der führenden Analystenhäuser kumuliert. Derzeit wird das Papier von 18 Analysten gedeckt. Dabei sind 14 laufende „Buy“-Empfehlungen am Markt platziert. 3 Experten vertreten die Meinung, dass Anleger die Aktie weiterhin halten sollten. Dadurch ergibt sich 1 „Sell“-Rating am Markt. Das durchschnittliche Kursziel der Vonovia-Aktie beläuft sich dabei auf 43,51 Euro pro Anteilschein. Verrechnet man dies mit dem gestrigen Schlusskurs, so ergibt sich ein weiteres Aufwärtspotenzial in Höhe von 65,5 Prozent.
Fazit des Tages!
Es ist deutlich erkennbar, dass die Zins- und Inflationsängste auf die Stimmung der Anleger drücken. Positiv hervorzuheben: Das Vonovia-Management ist nicht untätig und justiert an der Ausrichtung. Ein Beispiel dafür ist die strategische Änderung als Reaktion auf den Anstieg der Zinssätze zu Beginn des Jahres. Dabei ist es durchaus logisch, einen Teil des Portfolios abzustoßen. Die Zeit, in neue Projekte zu investieren, ist vorübergehend vorbei. Eine logische Schlussfolgerung wäre nun, weitere Papiere einzusammeln und zu vernichten. Nach aktuellem Stand hat sich dadurch ein neues Potenzial ergeben. Folgt man nun der Meinung einiger Analysten und verfolgt dabei eine konservative Strategie, so können Anleger das Papier genaustens unter die Lupe nehmen.
Sollten Vonovia Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg?
Wie wird sich Vonovia jetzt weiter entwickeln? Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Anleger lieber verkaufen? Die Antworten auf diese Fragen und warum Sie jetzt handeln müssen, erfahren Sie in der aktuellen Vonovia-Analyse.