Liebe Leser,
erst kürzlich hat SAP die neusten Ergebnisse mit dem Markt geteilt. Grundsätzlich können wir hieraus entnehmen, dass die soliden Ergebnisse von dem Ukraine-Krieg überschattet wurden. Demnach zieht sich der Konzern aus Russland und Belarus zurück. Daraufhin reagiert die SAP-Aktie mit einigen Abschlägen.
Allerdings muss ich hier hinzufügen, dass sich das Cloud-Geschäft prächtig entwickelt. Mittlerweile hat sich diese Sparte zu einem wichtigen Wachstumstreiber für das Unternehmen entpuppt. Durch den eingeschlagenen Weg könnten sich weitere Vorteile für Aktionäre ergeben. Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages auf alle wichtigen Einflüsse rund um die SAP-Aktie. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
SAP-Aktie: Neue Analysen erreichen den Markt!
Zum Abschluss der jüngst abgelaufenen Handelswoche ist die SAP-Aktie erneut in den Fokus einiger Analysten geraten. Dabei wurden am vergangenen Donnerstag und Freitag gleich 11 neue Einschätzungen der führenden Analysten publiziert. Hierunter befinden sich 7 „Buy“ sowie 4 „Hold“-Empfehlungen. Gemeinsam blicken wir nun auf die zuletzt publizierten Meldungen.
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Den Anfang macht für uns die Deutsche Bank Research. Nach den Quartalszahlen wurde das Kursziel von 120 auf 115 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf „Buy“ belassen. Nach der Analystenmeinung von Johannes Schaller habe der Softwarekonzern das Quartal stark abgeschlossen und insgesamt die Erwartungen übertroffen. Lediglich im Bereich des konjunktursensiblen Lizenzgeschäfts wurden die Erwartungen verfehlt. Demnach mache sich die Transformation des Unternehmens in Richtung Cloud bemerkbar. Durch einer robusten Geschäftszusammensetzung sollte dies die Aktien weiter antreiben, spätestens, sobald sich die Margen ab der 2. Jahreshälfte verbessern, erklärt der Analyst.
Cloud-Geschäft entwickelt sich stark!
Ebenso ist die SAP-Aktie in den Fokus der Privatbank Berenberg geraten. Hier wurde das Kursziel bei 110 Euro belassen, genauso wie die Einstufung auf „Buy“. Der Experte Nay Soe schrieb in seiner Studie, dass das Cloud-Geschäft des Softwarekonzerns sich abermals stark entwickelt habe. Dieses solle sich weiter beschleunigen. Aus der Analyse können wir entnehmen, dass die wachsende Bedeutung des Cloud-Segments sowie das Konjunkturumfeld auf die Margen des Konzerns drücken. Allerdings halte SAP weiterhin an den Zielen für die Cloud- und Softwareerlöse und den Barmittelzufluss fest. Im Gegensatz dazu habe der Konzern jedoch den operativen Ergebnisausblick gesenkt.
Gesenkter Ausblick überrascht!
Auch die britische Investmentbank Barclays hat eine neue Analyse über die SAP-Aktie veröffentlicht. Hier wurde die Einstufung auf „Equal-Weight“ mit einem Kursziel von 102 Euro belassen. Demnach wurden die Erwartungen an den Softwarekonzern bereits nach unten angepasst, sodass die Enttäuschung beim operativen Ergebnis nicht ganz so deutlich ausgefallen sei, schrieb der Analyst James Goodman in seiner Studie. Dennoch habe der gesenkte Ergebnisausblick überrascht. Hierbei sehe der Experte weiterhin das Risiko einer weiteren Senkung, sollten sich die Lizenzeinnahmen nicht stabilisieren.
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Achtung: Insidertrades gemeldet!
Die neusten Quartalszahlen haben offenbar für nicht nur bei privaten Anlegern gesorgt. Zum Abschluss der jüngsten Handelswoche wurden gleich 2 neue Insidertrades bei SAP gemeldet. Kurz zur Erklärung: Als Insider wird eine Person oder ein Unternehmen bezeichnet, die eine enge Bindung zum Unternehmen hat. Diese haben meist mehr Informationen über die Vorhaben des Unternehmens, als der gesamte Markt. Daher unterliegt diese Art der Zukäufe/ Verkäufe einer Meldepflicht.
Am 22.07.22 gab es gleich 2 Insiderkäufe. Zum einen hat Vorstandsmitglied Dr. Jürgen Müller erneut aufgestockt. Müller kaufte insgesamt 350 Aktien zu einem Kurs von 87,97 Euro pro Anteilschein. Demnach beläuft sich die investierte Summe auf knapp 30.800 Euro. Gleichermaßen hat auch das Vorstandsmitglied Sabine Bendiek erneut zugeschlagen. Hier wurden insgesamt 500 Anteile zu einem Kurs von 90,06 Euro erworben. Das investierte Kapital beläuft sich auf 45.030 Euro. Diese Art der Zukäufe werden meistens als deutlich positives Signal wahrgenommen – gerade, wenn Vorstandsmitglieder privates Kapital einbringen.
Gewinnziele gesenkt!
Auch der deutsche Softwarekonzern musste kürzlich die Gewinnziele für das laufende Jahr nach unten anpassen. Aufgrund der Belastungen durch den Ukraine-Krieg wurden die durchaus soliden Ergebnisse überschattet. Aufgrund des Rückzugs aus Russland und Belarus fiel der operative Gewinn im 2. Quartal währungsbereinigt um 16 Prozent. Allerdings ist erkennbar, dass die Umsätze im Cloud-Geschäft weiter anziehen. Daher rechnet SAP für das gesamte Jahr mit einem Ergebnis von 7,6 bis 7,9 Milliarden Euro, statt der bisher in Aussicht gestellten 7,8 bis 8,25 Milliarden Euro. Darüber hinaus ist derzeit nicht abzusehen, ob weitere negative Auswirkungen in Bezug auf den Krieg in der Ukraine folgen werden. Insgesamt ist erkennbar, dass vor allem der Cloud-Sektor ein wichtiger Umsatztreiber geworden ist.
Das durchschnittliche Kursziel der Analysten!
Abschließend blicken wir noch auf alle Einschätzungen der führenden Analysten, um einen Eindruck von der Stimmung rund um die SAP-Aktie zu erlangen. Zum aktuellen Zeitpunkt wird das Papier von 28 Analysten gedeckt. Dabei sind 18 laufende „Buy“-Empfehlungen am Markt platziert. 9 Experten sind hingegen der Meinung, dass Anleger die Aktie weiterhin halten sollten. Somit ergibt sich 1 „Sell“-Rating am Markt. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich derzeit auf 114 Euro pro Anteilschein. Gemessen am Freitags-Schlusskurs ergibt sich ein weiteres Aufwärtspotenzial in Höhe von 23,8 Prozent.
Fazit des Tages!
Die durchaus guten Ergebnisse von SAP wurden offensichtlich von dem Rückzug aus Russland und Belarus überschattet. Dieser wird dem Konzern allen Anschein nach rund 300 Millionen Euro Umsatz kosten. Allerdings muss ich hier dazu sagen, dass a) dies bereits in der Aktie eingepreist wurde, und b) das Wegfallen der Umsätze durchaus kalkulierbar ist. Sprich, die Aktie sollte perspektivisch dafür nicht mehr abgestraft werden – die Betonung liegt hier allerdings auf sollte.
Beachtlich dabei ist jedoch die Entwicklung der Cloud-Umsätze: Im laufenden Jahr plant der Konzern hier 2,29 Milliarden Euro umzusetzen, was einer Steigerung von 12 Prozent entsprechen würde. Demnach hält SAP weiterhin an dem Plan fest, die Unternehmensausrichtung zu verschieben. Grundsätzlich ist diese Art der Umsätze wiederkehrend und damit planbar. Folgt man nun der Meinung einiger Analysten, so können langfristig orientierte Anleger sich die aktuellen Unsicherheiten zu Nutzen machen. Doch mit größeren Sprüngen ist bis zu den Jahreszahlen nicht zu rechnen.
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