Liebe Leser,
der Schweizer Pharmariese Roche hat neue Ergebnisse mit uns geteilt. Doch traditionell hat der Konzern keine Gewinnzahlen per Ende September veröffentlicht. Dementsprechend wurde die neusten Meldungen mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Allerdings konnte das Papier trotz des schweren Marktumfelds den Schweizer Leitindex um 5 Prozent outperformen. Wie geht es nun für den Konzern weiter? Aktuell sind alle Augen auf den November gerichtet – doch dazu gleich mehr. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen der heutigen Ausgabe!
Ergebnisse sorgen für Aufsehen
Die ersten 9 Monate des Handelsjahres liegen hinter uns. Dementsprechend hat Roche nun Einblicke in die Entwicklungen der Geschäfte gewährt. In den Monaten per Ende September hat der Konzern ein Umsatzwachstum erzielt, welches den eigenen Zielen entspricht – trotz eines schweren Marktumfelds. Dabei hatte der Konzern ein Quartal zuvor noch eine hohe Nachfrage nach Covid-Medikamenten und -Tests verzeichnet. Ein Medikament, das zur Behandlung von Corona-Patienten eingesetzt wird, musste einen Umsatzrückgang von 1 Milliarde Franken wegstecken.
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In Zahlen setzte das Unternehmen kumuliert 47 Milliarden Franken um – ein Plus von 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Verrechnet man dies mit konstanten Wechselkursen, so legten die Verkäufe im Jahresvergleich um 2 Prozent zu. Mit 33,2 Milliarden Franken trägt die Pharmasparte den Löwenanteil der Umsätze. Allerdings liegt dies 1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Hingegen sollen die neueren Medikamente weiter auf dem Wachstumspfad sein. Roche legte traditionell keine Gewinnzahlen nach 9 Monaten vor.
Roche-Aktie: Analystenwelle!
Roche hat am 18. Oktober die neusten Geschäftszahlen mit dem Markt geteilt. Im Anschluss wurde eine Analystenwelle angestoßen: Insgesamt gibt es 8 neue Analysen über die Aktie. Darunter befinden sich 5 „Buy“- sowie 3 „Hold“-Empfehlungen. Gemeinsam blicken wir nun auf die zuletzt publizierten Meldungen am Markt. Den Anfang macht für uns die US-Bank JPMorgan.
In der neuen Analyse von Richard Vosser wurde die Einstufung auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 300 Franken belassen. Nach den schwächer als erwarteten Kennziffern sowie den bestätigten Jahreszielen, habe der Analyst seine Umsatz- und Ergebnisprognose für die Jahre 2023 bis 2026 um jeweils bis zu 2 Prozent gesenkt.
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Das hat enttäuscht!
Ebenso ist das Papier erneut von Goldman Sachs analysiert worden. Hier wurde die Einstufung auf der „Conviction Buy List“ belassen, genauso wie das Kursziel bei 446,50 Franken. Insgesamt hätten die Covid-bezogenen Umsätze des Unternehmens enttäuscht, schrieb Keyur Parekh in seiner Studie. Dennoch habe der Ausblick weiterhin bestand, ergänzte der Analyst.
Schätzungen bis 2026 gesenkt!
Abschließend blicken wir noch auf das Rating der Schweizer Bank Credit Suisse. In der neuen Analyse von Dominic Lunn wurde die Einstufung auf „Outperform“ mit einem Kursziel von 375 Franken belassen. Nach der Expertenmeinung hat der Pharmakonzern ein gemischtes Quartal hinter sich gebracht. Dabei habe die Pharmasparte geschwächelt, wo hingegen die Diagnostik-Sparte eine starke Entwicklung vollzogen wurde. Demnach hat auch der Analyst Lunn seine Schätzungen leicht angepasst. Konkret habe der Analyst die Prognosen für den Kerngewinn je Aktie bis 2026 im Schnitt etwas gesenkt. Der Fokus liege nun auf die neusten Studiendaten des Alzheimer-Wirkstoffs Gantenerumab.
Der Druck auf Roche steigt: Wie geht es weiter?
In den vergangenen Quartalen war es dem Konzern immer wieder gelungen, mit drei altgedienten Medikamenten den Markt zu überraschen. Damit wurden entsprechend auch die Ergebnisse nach vorne getrieben. Doch der volle Fokus liegt nun auf das Alzheimer Medikament Gantenerumab. Zuletzt hat die Konkurrenz signifikante Ergebnisse in einer Phase-III-Studie erzielt. Dies erhöht die Hoffnung, dass auch mit starken Daten bei Roche zu rechnen ist. Denn Roche setzt, wie die Konkurrenz, auf einen ähnlichen Wirkmechanismus. Mit weiteren Daten ist spätestens Ende November zu rechnen.
Der Analystenschnitt unter der Lupe!
Blicken wir jetzt auf alle Einschätzungen der Analystenhäuser kumuliert. Derzeit wird die Roche-Aktie von 24 Analysten gedeckt. Dabei sind 17 „Buy“-Empfehlungen am Markt platziert. Darüber hinaus existieren 6 „Hold“-Ratings sowie 1 Verkaufsempfehlung. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 376,02 Franken. Verrechnet man dies mit dem gestrigen Schlusskurs, so ergibt sich ein weiteres Aufwärtspotenzial in Höhe von 15,3 Prozent.
Fazit des Tages!
Seit Sommer hat Roche vor allem durch die Diagnostik-Sparte an Aufmerksamkeit gewonnen. Hierbei geht es unter anderem darum, Covid-19 besser zu verstehen sowie die Entwicklung neuer Schnelltests, um die jeweilige Virus-Variante zu identifizieren. Insgesamt könnte sich bei der Identifikation via Schnelltest ein starkes Potenzial ergeben, sollten diese breitflächig ausgerollt werden. Doch zuletzt konnte der Konzern ebenso Erfolge in der Alzheimer- und Krebsforschung verbuchen.
Blicken wir auf die zuletzt publizierte Mitteilung von Roche, so sind die Ergebnisse gemischt ausgefallen. Mit weiteren Reaktionen des Aktienkurses ist spätestens Ende November zu rechnen. Sollten hier solide Daten in Bezug auf das neue Alzheimer-Medikament veröffentlicht werden, so könnte eine positive Reaktion angestoßen werden. Doch aufgepasst: Die Börse spielt oftmals ihr eigenes Spiel!
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